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Gemälde von Rudolf Allwardt

11.05.2017 • Daniel Schneider • Aufrufe: 911
11.05.2017
Daniel Schneider
Aufrufe: 911

Der Heimatverein zeigt noch bis Ende Juni die Sonderausstellung „Bilder des Malers Rudolf Allwardt aus seiner Bokeloher Zeit“. Allwardt, ein „gesamtdeutscher“ Landschafts- und Porträtmaler, verewigte Schönes vom hohen Norden bis in den tiefen Süden unter anderem in Öl – und mittendrin auch die Ansichten rund ums Steinhuder Meer.

Allwardt-Radierung des alten Wunstorfs von 1948 | Foto: Heimatverein Wunstorf

Für Rudolf Allwardt (1902-1983) war die Steinhuder-Meer-Region eine von fünf bedeutenden Stationen seiner Künstlerkarriere. Neben Malchin, München, Oberbayern und dem Odenwald lebte der Landschafts- und Porträtmaler auch 5 Jahre in Bokeloh und Wunstorf – und verewigte die hiesige Region in zahlreichen Werken. Zwischen 1945 und 1950 war das Calenberger Land für Allwardt Inspiration und Motiv zugleich.

Info: Rudolf Allwardt
Allwardt wird 1902 in Malchin, einer Kleinstadt im heutigen Mecklenburg-Vorpommern, geboren. Bereits als 16-Jähriger stellt er in seiner Heimatstadt erste Federzeichnungen aus. Nach der 11. Klasse geht er in die Lehre als Buchbinder, wird später Geselle des Kunstbuchbinders G. Keilig in München. Mit 20 Jahren tritt er doch noch in die Fußstapfen des Vaters, des Gymnasialprofessors Wilhelm Allwardt, indem er das Lehrerseminar in Lübtheen besucht. Doch schon 1923 zieht es ihn wieder zur Kunst, er wird Mitarbeiter einer kunstgewerblichen Münchener Werkstatt. Allwardt beginnt nun, mit Öl zu malen, arbeitet nebenbei als Farbkocher in einer Münchener Fabrik. 1926 macht er die Leidenschaft endgültig zur Berufung und besucht kurzzeitig die Starnberger Schule unter Leitung von Egon Kornmann. Sein Atelier richtet er im Jahr darauf in seiner Geburtsstadt ein und kann sich dank finanzieller Unterstützung des Vaters in den folgenden Jahren autodidaktisch entwickeln. Bevor Allwardt ab den 50er Jahren in Oberbayern und ab 1971 in Unterfranken wirkt, macht er nach dem Zweiten Weltkrieg, in welchem er als Soldat diente, in Bokeloh Station, dem Heimatort seiner Ehefrau. Hier entstehen seine schönsten Seen-Gemälde, aber auch die Ansichten von Wunstorf und Umgebung.

Einen kleinen Teil seines Schaffens mit dem Schwerpunkt Wunstorf und Steinhuder Meer stellt der Heimatverein derzeit aus. Der Großteil der Kunstwerke aus dieser Schaffensperiode befinden sich im Besitz von Allwardts Tochter Regine, die die Werke zur Verfügung gestellt hat und persönlich zur Eröffnung aus Amberg angereist war, um das Erbe ihres Vaters lebendig zu halten.

Werke wiedervereint

Einige von Allwardts Werken befinden sich jedoch auch in Wunstorfer Privatbesitz – und wurden teilweise ebenfalls für die Ausstellung zur Verfügung gestellt. Somit sind viele von Allwardts Wunstorf-Bildern derzeit wieder an einem Ort vereint – und gestatten einen umfassenden Einblick in diese Zeit seines Wirkens. Einige der gezeigten Bilder stehen zum Verkauf.

Wunstorf mit Westaue in Öl, ca. 1950 | Foto: Heimatverein Wunstorf

Zum Träumen schön

Der Stil Allwardts ist vom Impressionismus und der Romantik geprägt, oft durchzogen von einer ganz eigenen, sanften Melancholie. Die schönsten Seiten von Wunstorf, rund um Auenlandschaft und Steinhuder Meer, werden in den Bildern von Rudolf Allwardt dadurch auf eine ganz besondere Weise lebendig. Meist malte er auf kleinen Leinwänden – überwiegend in Öl, aber auch Radierungen und Holzschnitte schuf Allwardt.

Das Faszinierende für den Betrachter aus Wunstorf ist heute auch der Wiedererkennungseffekt auf den historischen Ansichten, der Gegensatz von Heute und Damals: Die Gemälde, Radierungen und Schnitte Allwardts zeigen ein ländliches, romantisches, geradezu idealisiertes Wunstorf längst vergangener Zeiten in einer überaus idyllischen Form, und bilden mit ihren herausstechenden Landmarken doch überaus Vertrautes ab.

Noch bis zum 22. Juni können die Werke von Rudolf Allwardt in der Ausstellung des Heimatvereins im Stadtinfo betrachtet werden. Anlässlich der Sonderausstellung wurden die Öffnungszeiten des Stadtinfos erweitert: Geöffnet ist nun auch mittwochs von 10.00 bis 12.00 Uhr und von 15.00 bis 17.00 Uhr.

Termininfo
Bis zum 22. Juni 2017
Mi 10-12/15-17, Do 14.30-17.00, Fr 10-12.30, Sa 10-14 Uhr
Eintritt frei
Stadtinfo im Rathaus Wunstorf
heimatverein-wunstorf.de
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