Die Konzepte sind vielfältig. Es gibt viele Radwege und vor allem in der Innenstadt auch viel Infrastruktur für Radfahrer. Am Alten Markt oder in der Fußgängerzone gibt es herausstechende Fahrradabstellplätze, hier wurde sichtbar nicht nur an die Autofahrer gedacht. Doch die Technik ist bisweilen veraltet, beim Abstellen, wie es vorgesehen ist, macht man sich die Felgen kaputt.
Wer gar einen Stellplatz in einer Fahrradgarage möchte, kommt auf eine ellenlange Warteliste. Auch bei der Straßenführung geht es oftmals nicht optimal zu. An Kreisverkehren wirken Radfahrer wie Fremdkörper – und selbst wenn es Schutzstreifen gibt, wie etwa auf der Barnestraße, ist entspanntes Radeln oft nicht möglich.
Wir haben die Parteien gefragt: „Wie wollen Sie die Situation für Radfahrer in Wunstorf verbessern?“
Antwort von Stefan Sauer: Es ist notwendig, Stolperfallen, unübersichtliche Gefahrenzonen zu entschärfen – gerade im Dunkeln gibt es an manchen Stellen für Fahrradfahrer unübersichtliche Verhältnisse. Durch einfachere Baumaßnahmen lassen sich Lücken im Radwegenetz schließen. Die Abstellmöglichkeiten für Fahrräder – gerade am Bahnhof – sind noch zu verbessern
Antwort der AfD: Die Verkehrssicherheit für Radfahrer in Wunstorf hat bereits einen hohen Standard. Verbesserungen durch weitere Querungshilfen an viel befahrenen Straßen müssen individuell festgestellt und durchgeführt werden. Hohe Priorität muss dabei im Hinblick auf körperlich behinderte Verkehrsteilnehmer, die auch unter den Radfahrern vermehrt zu finden sind, erfolgen. Sogenannte Schutzstreifen für Radfahrer müssen hingegen hinterfragt werden, weil sie dem Radfahrer auch eine nicht vorhandene Sicherheit vorgaukeln können. Anders ist es bei Trennung durch Zeichen 295 (durchzogene Linie), was ein reguläres Verkehrszeichen ist und die Fahrbahn konkret aufteilt. Nur bedarf es dafür entsprechender Fahrbahnbreiten.
Antwort von Bündnis 90/Die Grünen: Wichtig ist, dass Fußwege und Fahrradwege im guten Zustand erhalten werden, um keine Gefahren aufkommen zu lassen. Dieses ist leider nicht immer der Fall. [Lothar Porcher]
Antwort der CDU: Viele Verbesserungen der letzten Jahre gehen auf Initiativen der CDU zurück. Seien es Überwachungskameras zum Schutz vor Diebstahl am Bahnhof oder konkrete Erweiterungen von Abstellanlagen im gesamten Stadtgebiet. Radfahren hält gesund, schont die Umwelt, den Geldbeutel und oft ist man mit dem Rad eh schneller als mit dem Auto. Wichtig ist der CDU jedoch, niemandem darf etwas aufgezwungen und Autofahrer dürfen nicht, wie von Rot und Grün, verteufelt werden. Damit das Radfahren noch attraktiver und auch sicherer wird, sind bestehende Lücken im Radwegenetz zu schließen. Radwege sollen vielerorts komfortabler, Straßen übersichtlicher und die Geschwindigkeit sollte manchmal gedämpft werden.
Antwort von Die Linke: Durch Ausweisung neuer Radfahrwege und Ausweitung der vorhandenen kann man die Situation verbessern, für Fußgänger gilt dasselbe. Vor allem durch Instandhaltung der alten Fußgänger- und Radwege, die zum Teil in einem beklagenswerten Zustand sind, kann man die Lust am Fahrradfahren wieder steigern. Hannover geht in Teilen in der Förderung von Radwegen voran, da kann man sich ruhig mal etwas abgucken.
Antwort der FDP: Unsere Stadt sollte für alle Verkehrsteilnehmer gleichrangig gut mobil organisiert werden. Die Situation für Radfahrer in Wunstorf ist grundsätzlich gut. Durch zusätzliche Radwege und mehr Verkehrserziehung können wir mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer schaffen. Auch vermehrte Kontrollen an Unfallschwerpunkten durch die Polizei können aus unserer Sicht hier weiterhelfen. In Ihrer Frage schwingt die Antwort mit, nur den Ausbau der Radwege zu bevorzugen. Mit Sicherheit werden wir auch für die Wege und die Mobilität, zum Beispiel der Fußgänger, einiges verbessern müssen.
Antwort der SPD: Die Stadt ist verkehrssicherer geworden. Trotzdem sind weitere Maßnahmen nötig. Zentral ist die Reduzierung des Verkehrs durch eine Ortsumgehung, aber auch breitere Rad- und Fußwege und markierte Radverkehrsführungen auf der Fahrbahn helfen. Wir wollen die Übergänge für Radfahrer an viel befahrenen Straßen verbessern, zum Beispiel an der Klein Heidorner Straße. Für einige Straßen allerdings sind wir als Stadt nicht Baulastträger und damit nicht zuständig, weil sie Bundes-, Landes- oder Regionsstraßen sind. Hier setzen wir uns bei der Region, beim Land oder beim Bund für Verbesserungen ein, können diese aber nicht selbst beschließen. Ebenso notwendig wie bauliche und verkehrsregelnde Eingriffe sind zudem Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit, um ein rücksichtsvolles Verkehrsverhalten zu erreichen.
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