Stadtgespräch, Steinhude
Entenrettung hält Steinhuder Feuerwehr auf Trab
09.01.2017 • Daniel Schneider • Aufrufe: 441
Noch bevor die Feuerwehr wegen des Blitzeises am Sonnabend im Einsatz war, galt es bereits, einen gefiederten Freund vom Eis zu holen – um sich vor weiteren Anrufen zu schützen, und weniger, um tatsächlich ein Tier zu retten.
Rettung einer tatsächlich verletzten Ente (Symbolbild) | Foto: Daniel Schneider
Eine Frau hatte am Freitag die Feuerwehr angerufen und von einer festgefrorenen Ente im Bereich der Badeinsel berichtet. Die Feuerwehr versuchte die Frau mit dem Hinweis zu beruhigen, dass Enten nicht festfrieren können, doch die Anruferin ließ nicht locker und bestand auf einem Einsatz der Feuerwehr.
Info: Können Enten festfrieren?
Normalerweise sind Entenvögel gut gegen Minusgrade geschützt. Ein gut eingefettetes Gefieder (die dazu nötige „Körpercreme“ produzieren Enten selbst über ihre Bürzeldrüse) wirkt wasser- und kälteabweisend, und Flossen und Beine wirken einerseits wie eine Isolierung für den restlichen Körper und werden andererseits so gut – mit Blut niedriger Temperatur – durchblutet, dass die Entenextremitäten auch bei extremer Kälte nicht anfrieren können. Aus diesem Grund bringen Entenfüße auch kein Eis zum Schmelzen – Entenfüße sind bereits kalt. Etwas anderes gilt nur bei kranken, geschwächten oder verletzten Tieren, die sich nicht mehr von selbst „auf den Beinen halten“ können und sich nicht mehr ausreichend bewegen. In diesem Fall kann auch eine Ente tatsächlich festfrieren.
Entenrettung, 1. Anlauf
Die Steinhuder Ortsfeuerwehr rückte dann tatsächlich aus und versuchte, die Ente zu bergen – was jedoch nicht gelang, da die Ente flügelschlagend das Weite suchte. Die Helfer brachen den Einsatz daraufhin ab, da das Tier offenbar unverletzt war.
Angeblich hilflose Ente, von der Badeinselbrücke aus gesehen | Foto: Feuerwehr Steinhude
Entenrettung, 2. Anlauf
Am Samstagmorgen ging jedoch erneut ein Notruf ein: die Ente würde sich wieder nicht bewegen und sei wohl diesmal wirklich festgefroren. Die Feuerwehr rückte wieder aus – und traf wieder auf eine quietschfidele Ente.
„Dies war nicht der Fall.“Trockener Kommentar der Feuerwehr zu der Fragestellung, ob die Ente nun doch angefroren war.
Um weitere Einsätze zu vermeiden, wurde ein Seil von der Badeinsel zum Ufer gespannt, die Ente damit zu einem Pfeiler der Badeinselbrücke geschoben und mit einem Kescher gefangen und umgesiedelt, wo sie – und die Feuerwehr – nun vor besorgten Blicken der Passanten sicher ist. Weitere Notrufe wegen entschleunigter Enten wurden bis jetzt jedenfalls nicht registriert.
Eingetütet: die „gerettete“ Stockente wird umgesiedelt | Foto: Feuerwehr Steinhude
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