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Flüchtlingskinder lernen jetzt auch mit Tablet-Computern

23.03.2017 • Daniel Schneider • Aufrufe: 353
23.03.2017
Daniel Schneider
Aufrufe: 353

Acht Schüler aus Flüchtlingsfamilien besuchen derzeit die Albert-Schweitzer-Grundschule. Sie und auch die Kinder anderer Grundschulen werden Deutsch künftig auch mit Hilfe von Tablet-Computern lernen.

Erste Versuche mit den brandneuen Tablet-Computern | Foto: Daniel Schneider

Derzeit gehen 8 Kinder aus Flüchtlings- und Migrantenfamilien auf die Grundschule in der Barne, verteilt auf alle Jahrgänge. Gerade erst kam ein Junge aus dem Irak hinzu. Ihnen stehen ab sofort 4 hochwertige Tablet-Computer mit dem Betriebssystem iOS zur Verfügung, die sich die Kinder teilen werden. Die Computer kamen am heutigen Donnerstagvormittag im Beisein der Vertreter des Wunstorfer Lions Clubs, der Verwaltung und der Schule erstmalig zum Einsatz.

Rüdiger Nehberg sorgt mittelbar für die Technik

Die Schule hatte sich schon lange Tablets gewünscht, doch diese Bitte war zunächst von der Verwaltung abgelehnt worden, wie Bürgermeister Eberhardt freimütig zugab. Doch mit Hilfe des Lions Club Steinhuder Meer, der die Kosten in Höhe von 2.000 Euro übernahm, bekamen die Kinder nun die ersehnten Geräte. Das gespendete Geld stammt aus dem Überschuss, den der Club durch seine Veranstaltung mit Rüdiger Nehberg generiert hatte.

„Ich find’s ganz toll, dass der Lions Club uns die Tablets sponsert.“Birgit Hückelheim, Rektorin

Kinder ohne bisherige Deutschkenntnisse werden an der Albert-Schweitzer-Schule jeden Tag zwei Stunden in einer Kleingruppe zusätzlich gefördert. Während dieser Stunden sollen die Tablets verwendet werden, aber auch in den regulären Fächern wie Mathematik, Deutsch oder Sachkunde. Hier sollen sie die Kinder und Lehrkräfte unterstützen, denn die Flüchtlingskinder gehen in ganz normale Klassen und folgen dort dem Unterricht wie alle anderen auch – es gibt keine gesonderte Sprachlernklasse.

Der „elektronische Lehrer“

Eine 1:1-Betreuung könne die ASS jedoch nicht leisten, vor allem bei syrischen Kindern sei der Spracherwerb zudem bisweilen schwierig, z. B. wegen der völligen Umstellung auf ein anderes Schriftsystem. Hierbei sollen Lernprogramme auf den Tablets die Probleme abfedern helfen, wenn die Sprachkenntnisse noch nicht ausreichen zum Verstehen des Unterrichts, für eine individuelle Einzelbetreuung jedoch das Personal fehlt.

Angela Musolff lernt mit den Kindern Deutsch | Foto: Daniel Schneider

Deutschlernprogramm auf dem Tablet | Foto: Daniel Schneider

Auf dem Gerät werden Lernprogramme installiert, die auch in verschiedenen Sprachen funktionieren, die Kinder können auch selbständig in ihre Muttersprache wechseln. Bei der Testvorführung anlässlich der Übergabe bedienten alle Kinder die Tablets jedoch schon auf Deutsch.

Die Stadt Wunstorf hat insgesamt 20 Tablets bestellt, sie werden auch an den anderen Wunstorfer Grundschulen zum Einsatz kommen und anteilig je nach vorhandenem Bedarf verteilt. Die Wartung der Technik übernimmt die IT-Abteilung der Stadt, ausgegeben werden sie in der Schule von den Lehrern. Bürgermeister Eberhardt ließ es sich nicht nehmen, persönlich zur Übergabe zu erscheinen und wurde über die Arbeit mit den Kindern in der Schule unterrichtet.

Wie üblich: Kinder fit mit der Technik, Erwachsene in der Beobachterrolle | Foto: Daniel Schneider

Keine Auepost in der Grundschule

Mit den Tablets werden die Kinder nun wahrscheinlich erst einmal die Größten unter ihren Klassenkameraden sein – eine generelle Einführung von Tablets im Unterricht ist nicht vorgesehen. Ins Internet können die Kinder – und Lehrer – damit übrigens nicht. Die Albert-Schweitzer-Grundschule hat schlicht kein WLAN.

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