Gegen 10.50 Uhr am Montagvormittag raste der Regionalexpress, der aus Richtung Neustadt nach Bremerhaven fuhr, in einen Lastwagen, der sich auf dem Bahnübergang befand. Der 59-jährige LKW-Fahrer wurde dabei aus seiner Fahrerkabine geschleudert. Er war sofort tot. Der LKW wurde vollständig zerstört, der Regionalzug entgleiste jedoch nicht.
Im Zug, in dem sich mehrere hundert Passagiere befanden, wurden zwölf Personen verletzt. Sechs Passagiere wurden mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht, die übrigen Verletzten wurden direkt an der Unfallstelle ambulant versorgt. Der Lokführer erlitt einen Schock.
Offenbar hatte der Lastwagenfahrer, der mit seinem LKW in Richtung Eilvese unterwegs war, zunächst bei geschlossenen Schranken vor dem Bahnübergang gehalten. Am Bahnübergang ist die Fahrbahn derzeit wegen Bauarbeiten verengt, wegen der Arbeiten wurden die Schranken vom Bahnpersonal manuell bedient und waren nicht automatisch gesteuert.
Nachdem sich die Schranken kurze Zeit später wieder öffneten, fuhr der LKW los, als ihm ein Autofahrer auf der gegenüberliegenden Seite signalisierte, zuerst zu fahren. Als sich der Lastwagen auf den Schienen befand, wurde er von dem Regionalzug nach Bremerhaven mit hoher Reisegeschwindigkeit erfasst und mehrere hundert Meter weit mitgerissen.
Die Polizei Hannover hat mit Unterstützung der Bundeseisenbahnuntersuchungsstelle die Ermittlungen aufgenommen. Primär geklärt werden muss, wie es trotz des herannahenden Zuges zur Öffnung der Schranken kommen konnte. Die Unfallaufnahme sowie die Aufräumarbeiten am Bahnübergang, der aktuell gesperrt ist, werden noch den ganzen Montag bis ca. 21 Uhr andauern.
Der Unfall hatte starke Auswirkungen auf den Regionalverkehr, es kam zu Verspätungen und Zugausfällen. Die Strecke wurde zwischen Neustadt und Nienburg voll gesperrt, die Regionalbahnlinien RE1 und RE8 enden jeweils in Neustadt und Nienburg, ein Busnotverkehr ist eingerichtet. Die S2 von Haste bzw. Hannover endet ebenfalls in Neustadt.
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