„Die Pläne für die Umbenennung liegen schon länger in der Schublade“, so Regionspräsident Hauke Jagau, „aber erst mit Zustimmung der Bürgermeister aus Neustadt und Wunstorf wollten wir diese notwendige Maßnahme auch praktisch umsetzen.“ Laut Jagau sei es kein Geheimnis, dass die Vermarktung nun noch leichterfallen werde und die touristische Attraktion des „Wunstorfer Meer“ auch über Landesgrenzen hinaus neue Besucher anlocke.
Wunstorfs Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt betonte, dass die hochverschuldeten umliegenden Gemeinden nun Premium-Kundschaft benötigen, die den Wert des Erholungsgebietes wirklich zu schätzen wisse. „Wir suchen vermehrt nach sinnvollen Maßnahmen, um Geld in die klammen Kassen zu spülen“, so Eberhardt. Die Einnahmen durch Strafzettel, Hundesteuern und Dienstleistungen im Bürgerbüro seien nicht mehr zeitgemäß.
„Steinhude hat sich ja schon immer schwergetan, seine eigene Identität zu finden“, erläutert Eberhardt weiter, „die Umbenennung sei der nächste logische Schritt, und dieses Versäumnis holen wir nun nach“. Der ehemalige Schaumburger Flecken wurde 1974 im Zuge der Gebietsreform nach Wunstorf eingemeindet. Leider habe man es laut Eberhardt bereits damals versäumt, auch das Meer namenstechnisch entsprechend zu würdigen.
Dass auch der Ort Steinhude irgendwann einmal seinen Namen verlieren könnte, so weit sei man noch nicht, gibt man sich im Wunstorfer Rathaus bedeckt. Ausgeschlossen sei es aber nicht, wenn der Begriff Steinhude erst einmal an Bedeutung verloren hat. Um Touristen auf dem Weg zum künftigen Wunstorfer Meer nicht zu verwirren, könnte Steinhude durchaus ebenfalls umbenannt werden. Als neuen Namen für den drittgrößten Wunstorfer Stadtteil kann sich Eberhardt „Wunstorf-West“ oder „Bad Wunstorf“ vorstellen. Alternativ käme eine Zusammenlegung mit Großenheidorn in Betracht.
Für Neustadts Bürgermeister Uwe Sternbeck ist der neue Name „Wunstorfer Meer“ jedenfalls schon beschlossene Sache. Nur im Zuge einer digitalen Bürgerbeteiligung könne er noch verhindert werden. „Durch die Kooperation der Region Hannover mit dem sozialen Netzwerk Facebook werden wir die Bürger der Steinhuder-Meer-Region mitbestimmen lassen“, betont Sternbeck. Man habe die Erfahrung gemacht, „dass es sich vom heimischen Sofa aus einfach besser mitreden lasse“, so Sternbeck. Jedes „Like“ eines Bürgers zum Thema würde dann als Zustimmung für die Umbenennungsmaßnahme gewertet.
Nicht mehr verhindern können die Bürger jedoch die ebenfalls geplante Neubenennung der Insel Wilhelmstein. Der Verkauf der Namensrechte der Insel wurde schon seit geraumer Zeit geprüft.
Namen können derzeit weder Sternbeck noch Eberhardt nennen, doch es bestünde eine tiefe Verbindung zum Element Wasser. Unbestätigten Quellen zufolge ist der multinationale Konzern Nestlé bei den Namensrechten zum Zuge gekommen und gibt der Insel Wilhelmstein ab dem 1. Januar 2018 den Namen „Island of Nestlé Premium Waters„. Der Name gehe zwar nicht leicht von der Zunge, so ein Insider, aber „er betont die Wertschätzung des Wunstorfer Meeres als internationale Premiummarke“. Die Stadt Wunstorf erhält im Gegenzug für diesen Deal über eine Laufzeit von 10 Jahren jährliche Einnahmen im hohen dreistelligen Eurobereich.
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