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Ein Secondhand-Laden für Kinderbekleidung

12.08.2017 • Daniel Schneider • Aufrufe: 1858
12.08.2017
Daniel Schneider
Aufrufe: 1858

In der Südstraße, in der Fußgängerzone, eröffnete vorgestern „Fräulein Fröhlich„. Die Betreiber heißen in Wirklichkeit anders, aber Grund zur Freude ist durchaus berechtigt. Ein Besuch im neuen Laden.

Fräulein Fröhlich in der Südstraße | Foto: Mirko Baschetti

Wunstorf (ds). Auf den ersten Blick sieht es so aus, als hätte hier ein trendiger Filialist eine neue Dependance in Wunstorf eröffnet. Urbanes Corporate Design, modisch abgestimmte Inneneinrichtung. Doch das neue Geschäft ist ein reiner Familienbetrieb – und quasi alles wurde auch selbstentwickelt und umgesetzt, vom Konzept über das Logo bis zur Raumgestaltung.

Hinter dem Kassentresen stehen Dagmar Gökce und Deniz Schrock – Mutter und Tochter. Treibende Kraft hinter dem Projekt war Letztere. Die Idee, gebrauchte Kinderkleidung dauerhaft als Geschäftsform auszubauen, kam Schrock während eines Kinderflohmarkts in Luthe – überlaufen, stickig, hektisch. Dem sollte ein stationäres Einkaufserlebnis entgegengesetzt werden, bei dem man bequem und in Ruhe nach gebrauchter Kinderkleidung stöbern kann.

Kinderflohmarkt als Ladenidee umgesetzt

Die Räume sind aufwendig designt, hell und freundlich. Holzgarderoben und -schränke beherbergen die Ware, übersichtlich wie in den Kinderabteilungen anderer Modegeschäfte. Mit dem Klischee von Secondhandläden, von vollgestopften Regalen mit allerlei Sammelsurien, hat dieser Laden nicht viel zu tun. Im hinteren Bereich gibt es eine Sitzecke, Getränke werden ausgeschenkt. Eine Rampe für Kinderwagen führt zum abgetrennten Wickel- und Stillbereich.

Das Fräulein-Fröhlich-Team: Inhaberin Dagmar Gökce und Tochter Deniz Schrock | Foto: Mirko Baschetti

Der Ladenname geht auf einen Berlin-Besuch zurück. Dort war Schrock einmal in einem Geschäft, das ebenfalls ein „Fräulein“ im Namen trug. Sollte sie einmal einen eigenen Laden aufmachen, müsse es auch etwas mit Fräulein sein, war sie sich sicher. Ab 2016 wurde geplant und nach und nach schon einmal ein Sortiment aufgebaut, im Mai dieses Jahres ging es dann los mit dem Aufbau des Ladens. Die Entscheidung für die Fußgängerzone als Standort fiel eindeutig aus, ein vielleicht günstigeres Ladenlokal irgendwo am Rande wäre nicht in Frage gekommen. Ganz oder gar nicht, lautete die Devise. An derselben Stelle wurde auch zuvor schon Mode verkauft.

Stolz auf den ganzen Laden

Ausgesprochen stolz ist man nun auf das Ergebnis, dass alles geschafft wurde – das merkt man dem Fräulein-Fröhlich-Team im Gespräch an. Der ursprünglich anvisierte Eröffnungstermin wurde, aus strategischen Gründen, nur minimal nach hinten verlegt.

Der Schwerpunkt liegt auf Kinderkleidung | Foto: Mirko Baschetti

Die Betreiberinnen hoffen auf viel Laufkundschaft und setzen vor allem auf Mundpropaganda – auf teure Werbung in Anzeigenblättern wurde verzichtet. Auch hier wurde alles selbst in die Hand genommen, z. B. Flyer verteilt. Das hat offenbar funktioniert, denn schon zur Eröffnung am Donnerstag war der Laden bereits frühmorgens rappelvoll. An die 200 Teile gingen am ersten Tag über den Ladentisch.

Lieber mit Termin

Ver- und angekauft wird alles von 0 Jahren bis Größe 152. Auch Kinderspielzeug gehört zum Sortiment, ein Kinderwagen und Wippen warten auf Käufer. Einschränkungen gibt es beim Ankauf nicht, nur in gutem Zustand muss die Ware sein. Wer eigene Sachen vorbeibringen will, sollte sich daher am besten vorher einen Termin besorgen, damit in Ruhe begutachtet werden kann.

Gut besucht ab dem ersten Tag | Foto: Mirko Baschetti

Inhaberin Schrock war es wichtig, dass in Wunstorf etwas Eigenes entsteht, nicht wieder ein Laden, den es überall sonst auch gibt, sondern etwas Individuelles, mit Kreativität und Herzblut. Das dürfte als gelungen gelten, Wunstorfs Einkaufsmeile hat mit Fräulein Fröhlich einen Händler mehr, der die Stadt für Familien attraktiv macht – und den es in dieser Ausformung nur hier gibt.

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