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Das Ende einer Ära

18.01.2018 • Mascha Labischinski • Aufrufe: 745

Neues Jahr, neues Glück. Oder: Handel im Wandel. Kunterbunt schmeißt (das Spielzeug) hin und die Menschenmassen kommen zum „Alles-muss-raus-Kauf“.

18.01.2018
Mascha Labischinski
Aufrufe: 745

Preissensible Kundschaft

Neues Jahr, neues Glück. Oder: Handel im Wandel. Kunterbunt schmeißt (das Spielzeug) hin und die Menschenmassen kommen zum „Alles-muss-raus-Kauf“. Weil die meisten die Spielsachen fürs Kind im Internet kaufen. Wegen der Auswahl und den Preisen und der knappen Zeit. Wie die Innenstädte dann wohl in zehn Jahren aussehen?

Ich mach das ja auch. Weil man dann alles so schön vergleichen kann und tolle Schnäppchen macht und sogar direkt aus China bestellen kann – statt die in China produzierten Sachen im Laden zu kaufen (ja, auch die in Deutschland produzierten, die aus sehr sehr teurem, zertifizierten Holz gemacht sind). Und weil es so schön praktisch ist, ein paar kleine Klicks zu machen, statt sich durch die Stadt zu schieben, keinen Parkplatz zu bekommen, durch den Laden zu hetzen und dann nicht das zu finden, was man sucht.

Aber schade ist es ja irgendwie schon. Seit 25 Jahren versenden die Kinder aus Wunstorf und Umgebung ihre Geburtstagseinladungen mit dem Hinweis „Geburtstagskiste steht bei Kunterbunt“. Aus, vorbei. Jetzt müssen sie „Geburtstagsliste steht bei amazon“ schreiben. Oder sie wünschen sich die Kohle gleich bar auf die Hand.

Wer verweigert sich dem Fortschritt oder blockiert wenigstens den Weg des geringsten Widerstandes? Ich habe dieses Jahr alle meine Weihnachtsgeschenke im Internet bestellt. Tut mir echt leid, Innenstadt. War sehr stressfrei.

Aber wie sieht dann „die schönste Innenstadt der Region“ in zehn Jahren aus? Cafés, Ärzte, Bäcker und Apotheken? Vielleicht muss sich erst alles zurückentwickeln, bis wir merken, was wir verloren haben? Oder ist es gar nicht so schlimm? Man muss ja nicht immer kaufen. Erlebnisgastronomie und spazieren gehen in der Stadt und einkaufen im Industriegebiet? So oder anders wird es wohl kommen. Und das manchmal wesentlich schneller als die Leute glauben – so wie bei Kunterbunt.

Ein Café mit Geschenkartikeln und Spielmöglichkeiten für die Kinder ist ja auch ganz schön. Und erfolgreich. Hat noch jemand eine Idee? Frohes Neues!

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