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Hotel Cantera zeigt Küsters Farben und Formen

09.03.2023 • Achim Süß • Aufrufe: 1107

Das Hotel Cantera wird wieder zur Galerie umfunktioniert: Gezeigt werden die Werke von Franz-Josef Küster.

09.03.2023
Achim Süß
Aufrufe: 1107
Franz-Josef Küster: bescheidenes Multi-Talent aus Steinhude | Foto: Achim Süß

Wunstorf (as). Manche Orte haben Bestimmungen über ihren eigentlichen Zweck hinaus. Der lange, helle Hotelflur in der ersten Etage des Cantera ist eine solche Stätte. Es ist das Verdienst von Ingolf Heinemann, das erkannt und mit Hotel-Chef Dennis Wiegand einen Bruder im Geiste gefunden zu haben. Erneut haben sie den 30 Meter-Gang zur Galerie umfunktioniert und dort die farbenfrohen Werke des Steinhuder Künstlers Franz-Josef Küster ausgestellt.

Der Standort im trostlosen Gewerbegebiet an der Adolph-Brosang-Straße könnte abschreckend wirken. Wer den Bau nicht kennt, vermutet dort nicht ohne Weiteres eine Design-Unterkunft. Und auch keinen Kunstraum. Am Sonntag steuern mehr als 80 Besucherinnen und Besucher, viele ohne Anmeldung, das Hotel gezielt an. Heinemann hat den Reiz des Lichtflurs schnell erkannt. Bei der Vernissage berichtet er davon. Der frühere Lehrer aus Bordenau, Fotograf von hohen Graden, ehemaliger Galerist und jetzt umtriebiger Geschäftsführer des Kunstvereins, will das Cantera als Veranstaltungsort für regionale Kunst etablieren – in Eigeninitiative unabhängig vom Kunstverein.

Bewohnte Galerie

Spürbar vom Echo beeindruckt, macht er seine Einführung in Küsters Werk kundig und witzig zu einer langen Laudatio. Er stellt den Architekten als ein kreatives Multi-Talent dar, das in Steinhude in einer „bewohnten Galerie“ voller Formen und Farben, Linien und Zeichen lebt. So heißt auch seine Werkschau im Cantera. „Küster lebt mit der Kunst, er wohnt in der Kunst“, sagt Heinemann. Sie sei allgegenwärtig und „verlässlicher Begleiter im Alltag und allen Lebenslagen“.

Brüder im Geiste: Hotelchef Dennis Wiegand (links) und Ingolf Heinemann | Foto:Achim Süß

31 Jahre in den Diensten der Landeshauptstadt Hannover haben Küsters Kreativität und Schaffenskraft offenbar nicht geschadet. Ein entfesselter Architekt agiere als bildender Künstler. Kein Material sei vor ihm sicher. Sand, Gipsputz, Sägespäne, Asche, Kerzenwachs, Glasscherben, Stoff, Papier und Pappe, Folien, Luftpolster, Kleber, Acryl und Silikon, Mullbinden, Spachtelmassen, Acrylfarben, Lacke und Farbsprays: Heinemanns Aufzählung ist lang. Wachsmalstifte, Kreiden schiebt er hinterher und ergänzt: „Der klassische Pinsel gibt nicht allein den Ton an, auch Spachtel und Rakel kommen dazu.“ Damit nicht genug: Der Künstler befasst sich auch mit Töpferei und Bildhauerei, mit Holzarbeiten und Schmuckkreationen. Für das Bemalen von Fliesen und Porzellan findet er auch noch Zeit. Die Hinterglasmalerei nicht zu vergessen.

„Der klassische Pinsel gibt nicht allein den Ton an, auch Spachtel und Rakel kommen dazu.

Küster ist Küster, betont der Laudator, stellt aber Bezüge zu Feininger, Kandinsky und Klee her. Das Publikum reagiert unterschiedlich: Hier ist Verwunderung zu spüren, dort verstohlenes Gelächter. Und der Künstler? Küster steht still und lächelnd daneben und wartet geduldig darauf, sich bei den Gästen für das Interesse zu bedanken. Unaufdringlich und bescheiden hat Heinemann ihn kurz zuvor genannt. Seine Rede ist kurz, aber er kommt nicht mit leeren Händen: Für den Hotel-Chef hat er ein selbst gestaltetes Kissen zur Hand, für den Lobredner eine Schürze mit demselben Motiv. Heinemann ist überrascht und kontert: „Der für die Kunst kocht.“ Lebhafter Applaus.

Küsters Werke sind bis Sonntag, 27. August, täglich von 10 bis 18 Uhr im Hotel Cantera zu sehen. Die Organisatoren bitten Besucherinnen und Besucher darum, sich unter Telefon (0176) 50505291 oder per Mail an ingolf.heinemann@gmx.de oder fmkuester@online.de anzumelden. 
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