Wunstorf (ds/dd). Der Kunstverein Wunstorf hatte 2023 ursprünglich mit Ausstellungen im „cantera by Wiegand“ begonnen, seitdem haben sich die Hotelflure regelmäßig zur Galerie gewandelt. Der „Lichtflur“ im Obergeschoss des Hotels bietet dazu einen ganz besonderen Reiz. Eine Wand des Hotelflures wurde jüngst extra neu in einem Beigeton gestrichen, um die ausgestellten Motive besser zur Geltung bringen zu können, berichtet Hotelchef Dennis Wiegand der Auepost.
Derzeit ist eine neue Ausstellung in dem Wunstorfer Hotel in Bahnhofsnähe zu sehen, seit Ende April wandeln die Gäste bereits zwischen der Kunst, um zu ihren Zimmern zu gelangen. Es ist Aiko Sukdolak, dessen Ausstellung „Wildtierfotografie“ nun im Hotel zu sehen ist. Ganze 55 Bilder hängen nun an den Wänden – mehr als je zuvor. In der Ausstellung zeigt der Wildtierfotograf seine besten Bilder aus den vergangenen 12 Jahren. Der studierte Ingenieur kam als Seiteneinsteiger zur Fotografie, hegte aber bereits sein Leben lang eine Leidenschaft für Naturfotografie, wie er im Gespräch mit der Auepost verrät.
„Ich lauf rum wie ein Busch“, sagt der 41-Jährige über seine praktische Arbeit in der Natur. Im Tarnanzug nähert er sich seinen Fotozielen – oder wartet stundenlang auf die entsprechenden Begegnungen. Aber auch mit sogenannten Fotofallen arbeitet Sukdolak: Aufgestellte Kameras lösen automatisch aus, wenn ein Tier vor die Linse kommt. Ganz so automatisch, wie es zunächst klingt, ist aber auch diese Arbeit nicht: Immer wieder sucht der Fotograf die aufgestellten Kameras auf und verändert die Einstellungen der Geräte, damit irgendwann im richtigen Moment das richtige Tier in der richtigen Weise abgelichtet wird. Es ist weniger ein Glücksspiel als diffiziles Handwerk. Diese Art der Fotografie sei die schwierigste, die aufwändigste, sagt Sukdolak. Sie mache die meiste Arbeit, aber es lohne sich. Das sieht man den Aufnahmen an – hier ist ein Perfektionist am Werk.
Gibt es ein Werk, dass Sukdolak selbst besonders findet? „Fuchs vor Skyline“, antwortet der Künstler und zeigt auf die atmosphärische Aufnahme eines Tieres im Nachtwald mit den Lichtern Hannovers im Hintergrund. Auch Wölfe hat der gebürtige Hannoveraner atmosphärisch fotografiert – in Ostpolen, an der Grenze zu Weißrussland. Trifft er dazu besondere Schutzmaßnahmen, ist das nicht gefährlich? „Nein“, schmunzelt Sukdolak, ein Wolf habe normalerweise Angst vor dem Menschen.
Sukdolak fotografiert oft in der Region Hannover, aber auch am anderen Ende der Welt: Seine Fotos von der japanischen Tierwelt sind ebenfalls Teil der Ausstellung, die sich in mehrere Themenabschnitte aufteilt. Zu Beginn stehen etwa die Säugetiere, während am Ende der Ausstellung die Eulen ihren besonderen Platz erhalten haben.
Noch einige Monate werden die Natur- und Tierfotografien von Aiko Sukdolak im Cantera zu sehen sein, voraussichtlich bis Ende August. Die ausgestellten Bilder sind ebenfalls käuflich zu erwerben, aber auch Postkarten mit den Naturmotiven gibt es etwa an der Hotelrezeption. Begleitend zur Ausstellung sind außerdem mehrere Workshops vorgesehen, unter anderem in Zusammenarbeit mit der benachbarten Hundeschule ein Fotoshooting mit Haustieren.
Als Experte für die Vernissage konnte Albert Tugendheim gewonnen werden. Der ehemalige HAZ-Redakteur und versierte Fotograf wird an diesem Sonntag in die Ausstellung einführen.
Die Vernissage am 5.5.2024 beginnt um 16 Uhr im Hotel cantera by Wiegand, Adolph-Brosang-Straße 32, Wunstorf. Zur Vernissage ist nach Möglichkeit eine Anmeldung erbeten, online oder telefonisch bei Aiko Sukdolak (0176 / 800 395 41) oder dem Hotel (05031 / 952 90). Gruppenführungen sind nach Voranmeldung auch während der Ausstellungsdauer möglich.
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