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3 Polizeibeamte verfolgen Fahrraddieb (30. April 1920)

30.04.2020 • Aufrufe: 469

Nein, auch früher war nicht immer alles besser. Mit ständigen Erhöhungen beim Briefporto musste man sich auch schon früher herumschlagen. Doch die Ursachen waren leicht andere als heute. Es war die Kriegssteuer, die in das Porto eingepreist wurde.

Pressespiegel 100 Jahre

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Wir schreiben das Jahr 1920. In den USA beginnt die Prohibition, und Wunstorf ist eine kleine, landwirtschaftlich geprägte Ortschaft in der preußischen Provinz Hannover. Der Erste Weltkrieg ist gerade zu Ende gegangen, die Menschen erleben viele Umbrüche in der ersten deutschen Demokratie. Die „Goldenen Zwanziger“ stehen vor der Tür.

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Fahrraddiebstähle sind auch im heutigen Wunstorf weiter ein ärgerliches Thema. Doch der Fahrradklau ist kein modernes Phänomen. Auch vor 100 Jahren musste sich die Polizei schon damit beschäftigen. Anders als heute war es jedoch noch nicht an der Tagesordnung – und ein damaliger Fahrraddieb beinahe ein Anlass für eine Großfahndung. Erst recht, wenn es sich bei dem gestohlenen Rad nicht um das Gefährt eines normalen Bürgers, sondern um das Fahrrad eines Stadtbediensteten handelte – und das auch noch direkt aus dem Rathaus entwendet wurde.

Die Zeitungen berichteten einige Tage später, am 4. Mai, über das Verbrechen. Auf journalistische Sachlichkeit wurde verzichtet, die Entrüstung ist dem Verfasser deutlich anzumerken:

Gestern hatte ein Dieb die bodenlose Frechheit, aus dem Rathause in den Morgenstunden, während dort infolge Markenausgabe starker Verkehr herrschte, das Rad eines städtischen Angestellten zu stehlen. Die Verfolgung des Diebes wurde bald darauf von 3 Polizeibeamten aufgenommen. Da man ihn durchs Kloster hatte fortgehen sehen, war man auf der richtigen Fährte und erwischte ihn in Blumenau. Der aus Trier stammende junge Bursche wurde festgenommen.

So konnte ein Fahrraddiebstahl in Wunstorf durchaus ein Fall für eine Verfolgungsjagd durch die Polizei werden. Ob die Polizeibeamten ebenfalls mit dem Fahrrad die Verfolgung aufnahmen, ist nicht überliefert.

 



veröffentlicht am: 30.04.2020 • Aufrufe: 469
Daniel Schneider
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