Wunstorf wird heutzutage nicht selten wegen seiner guten Verkehrsanbindungen als Wohn- und Arbeitsort gewählt. Mittellandkanal, A2, Bahnhof – sogar einen Flughafen gibt es. Doch was heute die Autobahn ist, war früher die Eisenbahn – und schon vor 100 Jahren wurde mit der dadurch guten Erreichbarkeit geworben. Das las sich dann so, wie hier bei der Ankündigung einer Veranstaltung in der Leine-Zeitung, geschrieben am 23. März 1922:
Im Sommer wird hier ein großzügig geplantes Niedersächsisches Heimatfest stattfinden. Zu diesem Feste haben bereits namhafte Redner ihr Erscheinen zugesagt. Da unser liebliches Städtchen infolge seiner günstigen Bahnverbindungen aus allen Richtungen bequem zu erreichen ist, darf auch wohl mit einer großen Teilnahme aus Hannover, Nienburg, Neustadt a. Rbge. usw. gerechnet werden.
Wir schreiben das Jahr 1922. Wunstorf ist eine kleine, landwirtschaftlich geprägte Ortschaft in der preußischen Provinz Hannover. Das Ende des Ersten Weltkriegs liegt noch nicht lange zurück, die Menschen erleben viele Umbrüche in der ersten deutschen Demokratie. Man ist auf dem Weg in die „Goldenen Zwanziger“. Das Deutschlandlied wird erstmals zur Nationalhymne erklärt. In Berlin wird der Stummfilm Nosferatu uraufgeführt. In Ägypten wird das Grab von Pharao Tutanchamun entdeckt. Die Sowjetunion wird gegründet.
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