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Friedlies trifft … Ella

17.03.2019 • Friedlies Reschke • Aufrufe: 2317

Die Oststadtschule hat etwas Besonderes: einen Schulhund. Unsere Kolumnistin Friedlies Reschke wollte mehr wissen – und hat Hündin „Ella“ besucht …

17.03.2019
Friedlies Reschke
Aufrufe: 2317

Die Oststadtschule hat etwas Besonderes: einen Schulhund. Unsere Kolumnistin Friedlies Reschke wollte mehr wissen – und hat Hündin „Ella“ besucht …

Friedlies trifft Schulhund Ella

Seit einiger Zeit sehe ich regelmäßig morgens einen Golden Retriever in die Oststadtschule gehen – da war meine Neugier schnell geweckt. Vielleicht könnte ich ja meine ältere Fellnase auch in der Schule anmelden? Schließlich ist man ja nie zu alt zum Lernen. An einem Nachmittag habe ich dann gewartet, bis Ella aus der Schule kam. Mein Bellen ist zwar nicht fließend, aber wir kamen schnell ins Gespräch – und ihre Zweibeinerin, Lehrerin Anne-Marie Kohl, bot sich als Dolmetscherin an.

Ella ist die Einzige auf vier Pfoten in der Schule und der offizielle Schulhund der Oststadtschule. Sie hat sogar eine eigene Klasse – die 3c. Auf die Welt kam Ella in Kolenfeld, ist also eine echte Wunstorferin. Einfach so kann jedoch niemand Schulhund werden. Bevor Ella in die Schule durfte, musste sie eine einjährige Ausbildung abschließen. Bereits im Welpenalter von 12 Wochen fing sie damit an. Nach sieben Wochenendmodulen hatte sie die Abschlussprüfung mit Auszeichnung bestanden.

Friedlies trifft Schulhund Ella

Lehrerin Anne-Marie Kohl mit Schulhund Ella und Zertifikat der bestandenen Prüfung. | Foto: privat

Ausgebildet wurde sie zusammen mit zehn weiteren Hunden aus ganz Norddeutschland in Luthe. „Die Ausbildung hat sehr viel Spaß gemacht, aber eigentlich konnte ich alles schon. Denn ich bin sehr ruhig, neugierig, lasse mich gern streicheln … und Lärm macht mir nichts aus. Und natürlich liebe ich Kinder“, berichtet die 19-monatige Hundedame. „Ohne die Kinder hätte ich viel weniger Spaß, und mein Leben wäre sinnloser.“

Alle Kinder lieben sie

Zweimal die Woche geht sie zusammen mit Anne-Marie Kohl in die Schule. „Mit ihrer Hilfe erhöht sich nicht nur die Motivation der Kinder. Ellas Anwesenheit verbessert auch die Lernatmosphäre, fördert die sozialen Kompetenzen der Kinder und ihre Fähigkeiten, sich zu konzentrieren“, berichtet die Lehrerin. Sie hat ihren eigenen Raum direkt neben dem Klassenzimmer. Kinder kommen in Einzel- oder Kleingruppenförderstunden zu ihr, dann wird gekuschelt und gespielt. Manchmal lesen die Kinder ihr auch Geschichten vor. Das liebt Ella.

„Ich bin sehr ruhig, neugierig, lasse mich gern streicheln … und Lärm macht mir nichts aus“Ella

Und eine Stunde am Tag liegt sie auch mit im Klassenzimmer. Die Kinder sind dann immer ganz ruhig, denn alle wissen: Ella mag es lieber so. In der zweiten großen Pause geht es dann nach draußen. Immer mit einem oder zwei Kindern – und Frau Kohl. „Die Kinder freuen sich immer, wenn sie mit mir spazieren gehen dürfen, ich merke dann, wie stolz sie sind“, erzählt diese. Zum Geburtstag dürfen sich die Kinder immer ein kleines Geschenk aus einer Schachtel nehmen. Am beliebtesten sind Gutscheine für Ella, also eigene Zeit mit der Hündin.

Friedlies trifft Schulhund Ella

Die Hunde-AG

Ich wollte dann noch wissen, ob es auch Kinder gibt, die vielleicht Angst vor Hunden haben. Schließlich erlebe ich es mit meinem Hund (und meiner ist wesentlich kleiner als Ella) öfter, dass Kinder die Straßenseite wechseln oder sich an ihre Eltern klammern. Und ja, es gab wohl tatsächlich anfangs Kinder, die nicht mit Hunden vertraut waren. Aber Ellas ruhiges und friedliches Wesen hat sie dann doch alle überzeugt. „Bei einigen Kindern dauert es länger, bis sie Vertrauen zu mir haben, jetzt bin ich aber mit allen gut befreundet“, sagt sie.

In der Hunde-AG lernen die Kinder auch viel über das Wesen und den Umgang mit Tieren. Und sie bringen der Hündin auch kleine Kunststücke bei, welche dann bei Schulfesten vorgeführt werden.

Friedlies trifft Schulhund Ella

Viel Sport und regelmäßige Treffen

Ella ist ja nur zwei Tage die Woche in der Schule – und den Rest der Woche? Da Ella so wie jeder Hund nicht gern allein ist, geht sie die anderen drei Wochentage tagsüber zu Freunden und erholt sich von den anstrengenden Schultagen. Nachmittags und am Wochenende steht dann oft auch noch Dummy-Training auf dem Programm. Regelmäßig tauscht sich Ellas Frauchen im „Arbeitskreis Schulhund“ mit ihren Kollegen, also den anderen Schulhundeführern in Wunstorf, aus: Was mögen die Kinder? Wie können wir noch besser auf sie eingehen? Wie können wir die Kinder noch besser fördern? Das sind die Themen, die dort besprochen werden. Aber natürlich auch: Wie haben wir noch mehr Spaß gemeinsam?

Was ist Wunstorf für Ella?

W – ahlheimat
U – rlaubsregion
N – atur
S – andkuhle
T – ierliebe
O – ststadtschule
R – adfahrwege
F – reunde

Sie kennen auch jemanden, den ich mal vorstellen sollte? Der oder die in Wunstorf aktiv ist? Dann bitte eine E-Mail an mich: reschke@auepost.de

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Kommentare


  • Die Bokeloher Grundschule hat schon lange Schulhunde ! Für die Kids ist das Klasse

  • Maik Rauke sagt:

    Richtig Nadine in Grossenheidorn auch .

  • Wer sich über die Ausbildung zum Schulhund, Kindergarten, Kita-Hund o.ä. informieren möchte, kann gerne mal auf der Homepage stöbern.
    http://www.schulungen-am-meer.de

  • Danke für die Hinweise mit den Schulhunden. Ist in der Einleitung schon korrigiert!

  • Sophia Bro sagt:

    Immer schön zu lesen, wie gut sich die Hunde in der Schule machen. :) Ich absolviere gerade mit meinem Hund die Ausbildung bei „Schulungen am Meer“ und es ist absolut empfehlenswert. Man genießt eine wunderbare und kompetente Betreuung durch Maria Meyer und ihr Trainerteam und hat einen ausgeglichenen Wechsel zwischen Theorie und Praxis. Auch wenn der Hund von sich aus schon einiges mitbringt, lernt man wahnsinnig viel und agiert als Mensch-Hund-Team wesentlich sicherer.

  • Daniela Kösterke guck mal! Ella ist doch aus deiner Zucht, oder?

  • Grit Decker sagt:

    Hunde jeglicher Rasse wie auch die so genannten „Straßen-Köter-Mischungen“ -und auch die „Samtpfoten“- sind mir sie liebsten Freunde.
    Zusammenfassend: als ich einen Menschen dringend brauchte, reichte mir jemand seine Pfote.

    Klar: Tiere sollten nicht „vermenschlicht“ werden, doch wer wie ich erleben konnte, was für treue liebe Gefährten diese (zumeist) „4-Beinigen“ sind, wird wohl verstehen, dass mir diese grundehrlichen Wesen lieber sind als so mancher, der sich „Mensch“ nennt.

    Und die Kompetenzen im ‚Zwischenmenschlichen‘ von Hunden -oder andere Tieren- sollten wesentlich öfter in der Betreuung und Begleitung von jungen Menschen genutzt werden.
    Jedoch -so wie es viele entsprechende Einrichtungen es bereits tun, auch z.B. in der Altenpflege.

    Ich bin überzeugt, dass der Umgang mit Tieren ein großer Gewinn ist, nicht nur für sich selbst.

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