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Mühle Langhorst: Größenwahnsinn für Privilegierte?

28.01.2017 • Horst Koschinsky • Aufrufe: 1359
28.01.2017
Horst Koschinsky
Aufrufe: 1359

Was bahnt sich da an am Wunstorfer Bürgerpark? Werden hier historische Werte am Denkmalschutz vorbei vernichtet, der Baumbestand frevelhaft abgeholzt und das einstige Wahrzeichen der Stadt – die Nachtigall – aus Wunstorf vertrieben? Ein Kommentar.

Bedroht durch das Bauprojekt? Der Wunstorfer Bürgerpark | Foto: Daniel Schneider

Es bleiben Fragen rund um das Bauprojekt „Mühlenaue“. Der Neubau für Wunstorfs neues Luxus-Wohnquartier soll mit Abstand zum Bürgerpark errichtet werden. Wenn dem so ist, fragt sich nur, warum im Bürgerpark in einem Abstand von 30 m zu der geplanten Neubebauung alle Bäume zum Fällen markiert sind und auch das Gebüsch zur Aue hin, in dem die nachweislich letzten Nachtigallen der einstigen „Stadt der Nachtigallen“ leben und brüten, abgeholzt werden soll … Zudem ist es bei solchen Bauvorhaben gesetzlich vorgeschrieben, dass diese auch von der zuständigen Denkmalpflegebehörde, in diesem Fall die Bezirksarchäologie für die Region Hannover mit Sitz im Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege, genehmigt werden. Doch bei der Stadt scheint das niemanden zu kümmern.

Dem Bauamt zugutehalten kann man, dass in diesem Fall der Bauträger in einem Gespräch darauf aufmerksam gemacht wurde, dass man sich doch im Vorfeld um eine archäologische Voruntersuchung kümmern sollte, um im Nachhinein einen reibungslosen Bauablauf zu gewährleisten. Auch wurden vom Bauamt gleich schon Angaben gemacht, wie und wo etwas zu untersuchen wäre. Dabei könnte man natürlich auch gleich Schnitte festlegen, und zwar so, dass man nicht davon ausgehen kann, dass man irgendetwas findet.

Die Stadt Wunstorf hat sich also auf die Fahne geschrieben, mehr Wohnraum zu schaffen. Im Prinzip ist dies sehr löblich, aber der Preis ist hoch, denn der Wohnraum, der in Wunstorf geschaffen wird, besteht aus Luxus-Wohnungen für ausgewählte Bürger – ein etwas anderes Verfahren der Auswahl von Privilegierten. Nicht jeder scheint mehr als Wohnender erwünscht in Wunstorf, und der Preis dafür ist unbezahlbar hoch. Das sieht man nicht nur anhand der Kaufpreise für die reinen Eigentumswohnungen, sondern auch daran, dass dafür in Kauf genommen wird, dass so manches denkmalgeschützte Gebäude verschwindet. Man muss sich mittlerweile fragen, warum Wunstorf sich selbst „schönste Innenstadt der Region“ nennt.

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Kommentare


  • Georg Braunroth C D U -Butteramt sagt:

    Das Angebot würde ja nicht gemacht und bestehen ,wenn es nicht noch genügend –Privilegierte– gäbe ???
    Zudem werden ja unter dem Kommentar –günstige Lagerhallen–für die anderen angeboten. Oder sollte die Werbung da nur zufällig reingerutscht sein „

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