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Fußgängerzone: Schmuckstück oder Auslaufmodell?

11.10.2022 • Achim Süß • Aufrufe: 2453

Es geht doch nicht um Bänke oder Mülleimer, meint Achim Süß …

11.10.2022
Achim Süß
Aufrufe: 2453
Süßstoff

Mit einer schier endlosen Revue von Spatenstichen ist Axel Eberhardts Regentschaft als erster Bürger der Stadt zu Ende gegangen. Die Kommunalwahl hat neue Besen ins Rathaus gestellt. Zeit war es. Die neue rot-schwarze Mehrheit, vor allem aber Bürgermeister Carsten Piellusch, schlagen neue Pflöcke ein. Und zwar in Windeseile. Ankündigungen aus dem Wahlkampf nehmen Gestalt an, und es scheint fast so, dass einiges von langer Hand auf den Weg gebracht worden ist. Wunstorf redet über grüne Sitzmöbel und das Herz der Stadt, wie Piellusch es formuliert. Das ist gut. Das offizielle Wunstorf hat die Innenstadt wiederentdeckt – vielleicht einer der wenigen positiven Aspekte der Pandemie. Aber auch die Bürger sprechen darüber. Die Wunstorfer geben ihre Stimme ab – einfach so, gefragt und ungefragt. Bei Online-Umfragen, in Leserbriefen, in Internet-Foren. In Rathaus und Rat reiben sie sich angesichts von Tausenden von Kommentaren verwundert die Augen. Und die auswärtigen Stadtplaner kommen mit der Sichtung kaum nach: 400 Beiträge zur virtuellen Ideenkarte sind auszuwerten, mehr als 27.000 positive und negative Bewertungen des Ist-Zustandes.

Wunstorf habe die schönste Fußgängerzone der Region. So trommelt die Werbegemeinschaft seit vielen Jahren. Und Repräsentanten der Stadt stimmen ein. Doch dieses Selbstlob ist ebenso fragwürdig wie anmaßend. Auch andere Orte zwischen Neustadt, Wennigsen und Burgdorf haben reizvolle Innenstädte. Von Hannover ganz zu schweigen. Dennoch wird die Aussage wie ein Mantra immer wieder bemüht und findet sich auch in offiziellen Drucksachen aus dem Rathaus.

Wie kann die „schönste Innenstadt“ auf einmal veraltet sein?

Neuerdings tut sich ein merkwürdiger Widerspruch auf. Neben die unbewiesene und unbeweisbare Behauptung vom vortrefflichen Stadtkern tritt eine andere Behauptung, neudeutsch Narrativ: Die Fußgängerzone sei in die Jahre gekommen, nicht mehr zeitgemäß. Wie das? Ist es nun die schönste Innenstadt weit und breit? Oder muss sie neu gestaltet werden? Von tiefgreifender Modernisierung ist in Rathaus und Rat die Rede. Das angestrebte Stadtbild ist aber noch nicht in Sicht. Es wird noch entworfen. Die Wunstorfer sollen mitwirken und tun das. Ein Runder Tisch soll ein Konzept diskutieren. Doch inzwischen werden Fakten geschaffen. Die Sitzbänke kommen weg. Und das Pflaster am liebsten auch gleich. Die Bäume fallen schon. Es heißt, sie seien krank. Die Lampen sind schon längst ausgetauscht. Pflanzkübel und -beete sind aufgepropft worden. Ein Strahler hier, eine Stolperfalle dort – getarnt als Hinweistafel. Eine Kinderwippe als belebendes Element lockt wohl abends niemanden ins Zentrum, aber jetzt bringt die Stadtverwaltung noch eine Murmelbahn und einen „Heißen Draht“, ein Klingelspiel für Kinder, ins Gespräch. Diskussionsvorschlag? Ideenreichtum? Oder Konzeptlosigkeit?

Ein paar Fakten seien in Erinnerung gebracht: Die Fußgängerzone wurde 1982 formell eröffnet, ist jetzt 40 Jahre alt. Sie wurde möglich, weil Jahrzehnte zuvor die Aue reguliert und das immer wieder drohende Hochwasser aus der Innenstadt verbannt wurde, weil auf der Trasse des alten Stadtgrabens zwischen Stiftshügel und Altstadt die sogenannte innerstädtische Hauptverkehrsstraße gebaut wurde, und die explodierende Zahl von Autos und Lastwagen aufnahm. Dieser – in jeder Beziehung tiefe – Eingriff war und ist umstritten. Fast zehn Prozent der Bürgerschaft hat damals Front gemacht gegen das Projekt – vergeblich. Auch Kritiker müssen aber einräumen: Ohne die neue Straße zwischen den Kirchen wäre die Altstadt am Verkehr erstickt, die Neugestaltung des Stadtkerns nicht möglich gewesen.

Einst wurden Experten einbezogen

Es spricht für die Weitsicht und das Problembewusstsein der damals Verantwortlichen, dass sie in der ohnehin schwierigen Zeit vor und gleich nach der sogenannten Gebiets- und Verwaltungsreform 1974 Mittel und Wege fanden, das Riesenprojekt Fußgängerzone auf den Weg zu bringen – über Parteigrenzen hinweg und trotz widersprüchlicher Interessen in Kernstadt und Umland. Es gelang, fähige und erfahrene Experten in die Planung einzubeziehen. Es gelang, Ansprüche und Vorstellungen zu bündeln und ein Konzept zu erarbeiten, das Maßstäbe setzen konnte und weithin Lob erntete. Dreh- und Angelpunkt, Ideenwerkstatt und gelegentlich Gruppentherapie war der Arbeitskreis Fußgängerzone. Planer, Berater, Stadtverwaltung, Rat, Anlieger, Geschäftsinhaber, Werbegemeinschaft und Bürger waren in diesem Gremium vertreten, suchten und fanden in jahrelanger Kleinarbeit nach Lösungen, um dem Stadtkern ein neues Gesicht zu geben. Stets gehört und geschätzt: die externen Fachleute, die hoch angesehenen Professoren Holger Haag und Klaus Wittkau, die sich weit über ihre Aufträge hinaus eingebracht haben. Ein vergleichbares Instrument, was Zusammensetzung, Anspruch und Effektivität betrifft, hat es in der Stadt nie wieder gegeben. Es hat Vorschläge gegeben, den Arbeitskreis in modifizierter Form aufleben zu lassen. Dazu ist es nicht gekommen. Auch die Ideen zur Weiterentwicklung der Fußgängerzone in der Langen Straße, in der Nordstraße bis zum Bürgerpark, in der Specken- oder der Mittelstraße, an der Südaue oder am Alten Markt haben es nicht zur Projektreife gebracht. Sie sind nicht einmal ernsthaft auf die Agenda von Rat und Verwaltung gekommen.

Nun sind 40 Jahre vergangen. Aufbruchstimmung und Begeisterung sind verflogen, Siegerurkunden verblasst. An die Ursprünge und den Geist der Gründungszeit erinnern sich nur wenige. Die Philosophie der Planer ist längst in Vergessenheit geraten, und das Bewusstsein, welchen Schatz die Innenstadt darstellt, ist nicht zum Gemeingut geworden. Die Führung des Heimatvereins – so etwas wie der selbst ernannte Hüter des Hauses – hat immer wieder mahnend die Zeigefinger erhoben. In einem Brandbrief an Bürgermeister und Stadtdirektor und in einem Weckruf-gleichen Vortrag im Bauausschuss des Rates geißelte zum Beispiel Peter Bertram schon 1990 Fehlentwicklungen und Fehler. Wider besseres Wissen und trotz der eindringlichen Mahnung weithin geschätzter Experten seien die Randbereiche nicht entwickelt, nichts für das Wohnen im Zentrum getan, aber Ortspreise für Gebäude vergeben worden, die nichts als Bausünden seien. Die wohl durchdachte „Möblierung“ der Fußgängerzone sei mit der Aufstellung der bunten Spielgeräte für Kinder („Musterbeispiele für Kitsch und Quatsch“) hintertrieben worden. Bertram sah Rat und Verwaltung überfordert, selbst ein Konzept zu entwickeln, und forderte die Gründung eines sachkundigen Gremiums.

„Die Philosophie der Planer ist längst in Vergessenheit geraten, und das Bewusstsein, welchen Schatz die Innenstadt darstellt, ist nicht zum Gemeingut geworden.“

Der eloquente SPD-Mann hat sich damals nicht nur Freunde gemacht mit seinem Vorstoß. Das Rathaus reagierte irritiert bis pikiert, und auch im Rat gab es Verstimmung. Aber das hat Bertram nicht angefochten. Als Vorsitzender des Arbeitskreises Fußgängerzone hatte er lange für das Konzept, für Qualität und Geschmack gestritten. Irgendwann verstummte der Mahner, und das gilt auch für seine früheren Mitstreiter. Jetzt bestimmen Menschen die Geschicke der Stadt, die 1982 Kinder oder Jugendliche waren oder noch nicht geboren. Diejenigen in Verwaltung und Rat, die jetzt alles umkrempeln wollen, kennen die Vorgeschichte offenbar nicht. Oder sie wollen sie nicht kennen. Mindestens missachten sie das Werk eines Peter Bertram und seiner Zeitgenossen. Es ist ebenso offensichtlich wie bedauerlich: Es fehlt an Wertschätzung und Geschichtsbewusstsein. Die diversen abfälligen Bemerkungen über die Sitzbänke und den angeblichen Charme der 70er Jahre sind ein trauriger Beleg dafür. Und auch für Unkenntnis.

Es geht nicht um Sitzmöbel und Mülleimer

Gutes Design – auch die Olympia-Bänke – ist zeitlos: Vitra- und Thonet-Stühle, Wagenfeld-Leuchten, Braun-Geräte, der Porsche 911 – die Liste ist fast endlos. Die Innenstadt, wie wir sie alle seit 40 Jahren kennen, ist ein bürgerschaftliches Gemeinschaftswerk. Sie ist Ausdruck und Symbol positiven Heimatgefühls und gesunden Stadtbewusstseins. Gerade deshalb haben die Wunstorferinnen und Wunstorfer den neuen Kern 1982 sofort in Besitz genommen, am ersten Tag zu tausend an einer Riesen-Tafel, jeden Tag seitdem als Flaneure, Kunden und Besucher. Trotzdem ist sie vernachlässigt worden. Alle haben sich gesonnt und zu lange zugeschaut. Stillose Reklame, mangelhafte Pflasterreparaturen, verhängnisvolle Leerstände, verfallende Häuser: Der Katalog der Nachlässigkeiten ist lang.

Was macht eine attraktive Innenstadt aus? In erster Linie doch wohl in Wunstorf wie in Celle, Quedlinburg oder Rothenburg die weitgehend erhaltene historische Bausubstanz. Nicht immer und überall ist sie behutsam und stilsicher erhalten und mit Neubauten ergänzt worden. Aber im Großen und Ganzen ist der alte Wunstorfer Kern sehenswert und anziehend. Es ist ein „schönes“ Ensemble, ein kulturhistorisches Erbe, das andere Kommunen gern hätten. Und darum muss sich die Debatte doch eigentlich drehen. Es geht doch nicht vorrangig um Sitzmöbel und Müllbehälter. Und es kann doch nicht darum gehen, jetzt schnell an Zuschüsse zu kommen, die aller Orten locken. Was heißt denn auch „nicht mehr zeitgemäß“? Ist es nicht die „Altstadt“, das Stadtbild vergangener Zeiten, die in Kombination mit den vom Verkehr befreiten Straßen, den Plätzen, den Ruhepunkten, den Lokalen und dem Grün als „schön“ empfunden wird? Dem Gesamtwerk muss doch die Aufmerksamkeit von Rat und Verwaltung gelten. Wer jetzt eingreifen und Zuschüsse nach Wunstorf leiten will, der findet lohnende Ziele an vielen Ecken: an den sogenannten Nebenstraßen, an Rückseiten von Innenstadthäusern, an Hinterhöfen, am Stadtgraben mit seinem Stifts-Dschungel und seiner öden Beton-Optik – vor allem aber an den Altbauten an der Nordstraße, an der Specken- und der Südstraße. Da pfeift der Wind durch aufgegebene Fachwerkhäuser, und der Zahn der Zeit macht historische Substanz zu maroden Kotten – bis es heißt, jetzt sei es zu spät, jetzt muss die Fallbirne her. Diese Schandflecke verlangen nach Einsatz und Eingriff. Überall – auch in Wunstorf – zeigen private Investoren, was möglich ist. Allein an der Stiftsstraße gibt es mehrere eindrucksvolle Beispiele.

Der Autor, Jahrgang 1950, war als junger Ratsherr nach Peter Bertram und Karl-Heinz Saak Vorsitzender des Arbeitskreises Fußgängerzone. Seit 2020 ist er Autor der Auepost.

Längst haben Kommunen die gesetzlichen Möglichkeiten, Leerstände zu verhindern und Spekulationen den Boden zu entziehen. In Bremerhaven ist das großflächig gelungen. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft hat Gewerbeflächen reaktiviert und seit 2016 mehr als 80 Pop-up-Stores initiiert. Es sollte nicht mehr zugeschaut werden, dass Leerstände zunehmen und klassische Vermarktungsmethoden versagen. Springflut heißt das Programm, und es bündelt die Kräfte von Kommune und Experten. Das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klima hat die Herausforderungen in vielen Kommunen längst erkannt und den Lokalpolitikern mit einem Gutachten einen Werkzeugkasten hingestellt: „Problem-“ und „Schrott-Immobilien“ müssen nicht geduldet werden – das Städtebaurecht bietet Stadtregierungen Möglichkeiten genug, Verwahrlosungen und Spekulationen zu bekämpfen.

Die Innenstadt soll ertüchtigt werden, Corona-Wunden geheilt? Neue Anziehungspunkte soll es geben? Kaufkraft soll in der Stadt bleiben? Nur zu. Viele Ecken rufen nach den Ideen und der Tatkraft von Bürgermeistern und Bauausschussvorsitzenden. Der Runde Tisch oder eine Ideen-Werkstatt für das Zentrum der Zukunft sind die richtigen Instrumente, die Wunstorfer mitzunehmen und ein Konzept zu entwerfen für Beruhigung der Südstraße, wenn die Nordumgehung fertig ist. Und wenn schon teure Fachleute eingeschaltet sind, die aufwändig die Meinung der Bürger erkunden, warum wartet niemand auf die Vorschläge, Ideen und Auswertung, ehe Geld für neue Bänke ausgegeben wird?

zuerst erschienen in Auepost-Magazin Nr. 22 (April 2022)

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Kommentare


  • Birgit sagt:

    Das Alte zu bewahren, zu pflegen und zu achten – eine der Stadt Wunstorf schier unbekanntes Phänomen. Dass Bäume, die das Innenstadtbild mitprägen, krank sein sollen, ist ein mittlerweile doch hinzureichendens unwahres Argument, was seit der völlig unsinnigen Baumfällung in Steinhude/Hermann-Löns-Parkplatz, wohl jedem bekannt seint sollte.

    Wie imm Artikel treffend beschrieben, gibt es Stadtkerne, die durch Langzeitbestehen gerade deshalb erfolgreich sind, weil sie ständiger Pflege unterlagen und deshalb ihren Liebreiz behalten und keine Sitzlandschaften, Neuanprlanzungen modernen Stiles benötigen, da ihrer alten Bäume und Häuser Wert geschätzt wird und – so zeigt es sich – gerade kleine Geschäfte nicht der Schließung unterlagen, sondern sich großer Beliebtheit erfreuen. Die Beispiele dafür sind zahlreich.

    Aber hier wird herumexperimentiert, gestaltet, dass einem Grünplaner der Hut hochgehen könnte, unlogisch für weitere wirtschaftliche Anreize, die definitiv beabsichtigt sind, eine Makulatur, die ihresgleichen sucht. Die Bezeichnung „Schönste Innenstadt der Region“ ebeso wie der Slogan „Frische Brise und Meeresluft“ (im Binnenland wohl vergebens) drei Kilometer weiter hinken, da sie, im konträren Gegensatz stehend, der Wahrheit entfernt und der Lobhudelei festhaltend, geradezu aufreibend wirken. Fragt man sich doch irgendwann einmal nach Sinn oder Unsinn.

    Eine dem Zeitgeist zugeschriebene liebevolle „Patina“ einer Innenstadt anhaftend ist sicherlich gemütlicher und erstrebenswerter, auch anhand der in ihr vorgenommenen Verweildauer, als jegliche geschmacksdenk- und unwürdige Makulatur und aufgesetzem Trallala, was den Kern der Sache nicht erreicht: Eine Innenstadt, die geschmackvoll das Alte bewahrte und das Neue nur dem Alten verschönernd zuträgt, aber nicht andersrum.

  • Dr. Anton Seifenfuß sagt:

    Sehr geehrter Herr Süß,
    Sie beanspruchen für sich zu wissen, was richtig für die Stadt Wunstorf und die Gemeinschaft ihrer Bewohner ist. Sie beanspruchen die Deutungshoheit für eine Innenstadtgestaltung und setzen sich auf die Stufe der von Ihnen benannten Fachleute von damals.
    Die Entscheidungen von damals mögen damals richtig gewesen sein, aber Zeiten ändern sich und auch richtige Entscheidungen haben ein Verfallsdatum.
    Warum sollen junge Generationen Bürger nicht nach vorne denken und sich stattdessen den Idealen alter bärtiger Männer unterwerfen?
    Die Fußgängerzone ist altbacken und nicht barrierefrei. Und sie ist, bis auf den Bereich der Wasserzucht, auch nicht historisch – nur weil Klinker und Sandstein verwendet wurden, ist es nicht automatisch eine historische Altstadt. Klinker und Sandstein sind nämlich ebenfalls – zwar nicht mehr ganz moderne – aber trotzdem neuzeitliche Bauweisen.
    Vielleicht können Sie sich ja eine Drahtbank und ein paar Quadratmeter Pflaster für Ihren Garten sichern, damit Sie dort in Nostalgie schwelgen können,
    aber stehen Sie bitte nicht der Zukunft im Weg.

    • netzwerkertom@gmail.com sagt:

      Man muss nicht immer alles Bewährte ersetzen, nur weil es nicht mehr dem Zeitgeist (einer Lobby) entspricht.

  • Birgit sagt:

    Wer der Zukunft nicht im Weg stehen möchte, kann gerne einmal die „malerische Innenstadt“ eines Trabantenortes wie Garbsen besichtigen und dort die modernen Varianten einer in den 80ern hochgezogenen „moderni temporis“ anschauen. Nur dass diese Stadt niemals einen Kern besaß, der an vergangene Zeiten positiv erinnert. Außer natürlich man betrachte das Altgarbsen.

    Aber eine Affinität hinsichtlich ausschließlich „jüngerer Zeit“ zu hegen, erscheint nicht plausibel, denn 1. ist die Frage hier nicht geklärt, ob junge Menschen überhaupt das allzu „Moderne“ bevorzugen und 2. sicherlich die Gesellschaft aus nicht nur einer Generation besteht.

    Es hat sich gerade in Universitätsstädten gezeigt, dass junge Menschen „alte Plätze“ lieben, gern unter großen Bäumen dem gemütlichen Beisammensein frönen und durchaus auch alte Erinnerungen der Alumnis bevorzugen.

    Hier die Wertstellung „alter Männer mit grauen Bärten“ in ein Konstativ zu bringen, ist wohl eher dahergeplaudert, eine Abwertstellung innehabend.

    Tatsächlich gibt es auch junge Männer mit grauen Bärten. Und – wir leben in einer Vielfalt. Stäbe zu brechen ist schlecht, ebenso Steinewerfen, vor allem, wenn man im Glashaus sitzt.

  • netzwerkertom@gmail.com sagt:

    Wenn ich daran denke welche Ressourcen verschwendet werden, nur damit die nicht mehr zeitgemäßen Sitzbänke ausgewechselt werden und sich dann die kantigen Hölzer beim Sitzen in meine Oberschenkel drücken, dann habe ich schon jetzt keine Lust mehr, mich in der Innenstadt aufzuhalten. Ist das vielleicht gewollt, das man sich nicht auf die Bänke setzt, sondern eine Sitzmöglichkeit in einem Cafe, Eisdiele oder Restaurant aufsucht? Für mich ist das eine Fehlendtscheidung, wie vor vielen Jahren die Ablehnung der breiteren Bahnunterführung Barnestraße, die der Stadt damals auch nur „wenig“ gekostet hätte. Jetzt schmeißt man das Geld hinaus, nur weil man einen Zuschuss bekommt.

  • Georg Braunroth C D U Butteramt sagt:

    Das Problem der Fußgängerzone ist schon lange in der Diskussion und ich habe auch schon einige Eingaben dazu eingebracht. Leider findet sich trotz vieler Versuche kein zeitgemäßes Konzept. Und was momentan gemacht wird –auswechseln der Bänke ,obwohl man auf den anderen genauso gut sitzen kann, auswechseln der Lampen in der Fußgängerzone usw.usw. sind unsinnig , da die alten Teile funktionsfähig waren und sind und die neuen in eine neu gestaltete Fußgängerzone sowieso nicht passen.
    Der Ortsteil Bokeloh ( 20% der Stadt ) bzw. als Butteramt mit Idensen und Mesmerode ( 5000 Einwohner bzw. 10 % der Stadt Wunstorf ) braucht ein Dorfgemeinschaftshaus . Ich habe einen entsprechenden Antrag schon etliche Male gestellt , aber es geschieht nichts. Wenn der Ortsrat tagt, oder Vereine und Verbände im Ort Versammlungen durchführen müssen , wenn örtliche Veranstaltungen sind und ,und , und ,es muss immer in der Pausenhalle der Grundschule stattfinden. Da die Grundschule aber demnächst umgebaut wird ,wird es diese Möglichkeit nicht mehr geben . Alle Gemeinden der Stadt Wunstorf haben ein Dorfgemeinschaftshaus bzw. ein entsprechendes Gebäude für gemeinschaftliche Veranstaltungen. In Bokeloh steht momentan das Gebäude des “ Dorfkruges “ zum Verkauf und somit auch zur Verfügung um es zu einem Dorfgemeinschaftshaus umzubauen. Nach einem sinnvollem Umbau ,kann die Bewirtschaftung des Gebäudes vergeben werden, so daß der von allen Bürgern immer gern besuchte Biergarten erhalten bleibt, auch kann eine Bewirtschaftung des Gebäudes als “ Dorfkrug “ weiter erfolgen und der Saal und die Clubzimmer des Gebäudes ,die ja nicht durchgehend von örtlichen Vereinen genutzt werden , zu Familienfeiern ,und anderen Feierlichkeiten genutzt werden. Eine Instandsetzung des Gebäudes rechnet sich also. Da Bokeloh sofort ein “ Dorfgemeinschaftshaus “ braucht ,wäre es auch die am schnellsten durchzuführende Maßnahme.
    Da die Grundstücke hinter dem “ blauen Steg “ ,es handelt sich um das Grundstück hinter Kleina`s Scheune (ehemals Angerbauer) und das landwirtschaftlich genutzte Feld von Bauer Homburg demnächst zu Baugrundstücken erklärt werden sollen, was auch wichtig für die infrastrukturelle und kommunale Entwicklung ist, wir wollen ja unsere mit Ärzten und der Apotheke erhalten und das geht nur über eine massive Entwicklung der Einwohnerzahl, kann auch in diesem Bereich mit einem Neubau eines Dorfgemeinschaftshauses geplant werden.
    Aber da wir umgehend ein Dorfgemeinschaftshaus brauchen ,der “ Dorfkrug “ zur Verfügung steht,Sollten Rat und Verwaltung der Stadt einen schnellen Entschluss fassen

    • Georg Braunroth C D U Butteramt sagt:

      Der SAtz muss hei0en ( 5 % der Stadt und als Butteramt 10 % der Stadt

    • Mar sagt:

      Und was hat da mit dem Thema des Artikels „Fußgängerzone: Schmuckstück oder Auslaufmodell?“ zu tun? Gar nichts oder? Ihr müßt es ja mit Eurem Dorfgemeinschaftshaus ziemlich nötig haben,… Wie wäre es mal mit etwas Eigeninitiative – wenn die Vereine, die es hauptsächlich nutzen wollen mal zusammen schmeißen würden, denn so wie es sich anhört, soll das wohl eher ein Haus für die Vereine werden und nicht unbedingt was für die Dorfgemeinschaft – vielleicht wird es ja deswegen ignoriert, weil sich die Vereine auf Kosten der Steuerzahler ein tolles Domizil zurecht machen lassen und sich dann ins gemachte Nest setzen wollen?!
      Andernorts tun sich die Vereine zusammen und stellen selbst was auf die Beine.

      • Georg Braunroth C D U Butteramt sagt:

        Hallo MAR
        Man schreibt seine Kommentare oder Artikel immer unter vollem Namen wie ich es tue . Nicht unter Mar oder Weihnachtsmann oder Osterhase.
        Wir – die Bokeloher bzw. das Butteramt sind ein Teil der Stadt Wunstorf. Und bei allem Verständnis für die Kernstadt und deren Fußgängerzone ,vergisst die Stadt immer Ihre Randgemeinden. Wie ich sehe , Sie auch.
        Die Stadt hat 50000 Einwohner , das Butteramt 5000 Einwohner , also 10 Prozent. Damit stehen uns auch 10 % der Steuereinnahmen zur Verplanung zu. Eigentlich noch mehr , da wir die Fa. K&S in die Kernstadt eingebracht haben , über die Jahre seit der Gebietsreform 1972 einen großen Teil der Wunstorfer Steuereinnahmen. Dafür dürfen wir uns dann mal eine neue Friedhofsbank gönnen ??? oder wie sehen Sie das ??? Das Butteramt ist seit der Gebietsreform ,also seit 50 Jahren sehr stiefmütterlich behandelt worden. Neue Baugebiete wurden uns immer verwehrt , mit anderen Wünschen war es genauso. Aber auch eine Teilgemeinde , wie das Butteramt braucht eine Infrastruktur , sonst verliert sie nach und nach alles ,– nicht nur Lokale und Gaststätten ,sondern auch Geschäfte , Arztpraxen und Apotheke. Ich binnjederzeit bereit über diese und auch über die ,in Ihrem Kommentar genannten Vorschläge ein Gespräch zu führen. Meinen Namen haben Sie meine Adresse ist Alter Damm 1A in Bokeloh .
        Zur Erklärung mal ein Punkt von unzähligen: Die Stadt wollte vor ca. 5 Jahren das Bokeloher Bad schlie0en und das Hallenbad für 20 Millionen Euro umbauen. Wir haben dann einen Verein zur Erhaltung des Bokeloher Bades gegründet und mir der Stadt und den Wunstorfer Elements das Problem geklärt. Das Bokeloher Bad bleibt unter der Führung der Wunstorfer Elements erhalten (zumindest bis 2027 ) Der Rat der Kernstadt hat nun , 5 Jahre später beschlossen , das Hallenbad für 40 Millionen Euro umzubauen und zu sanieren. Eine Preissteigerung in 5 Jahren um 100 Prozent.
        Und Sie kritisieren ein Dorfgemeinschaftshaus für eine Gemeinde die 10 Prozent vin Wunstorf umfasst ???
        Eine vernünftige Ausführung des Projektes Dorfgemeinschaftshaus würde vielleicht 2 bis 3 Millionen kosten, und die Vereine würden ,wie von Ihnen gefordert auch mit zupacken.
        Und was hat da mit dem Thema des Artikels „Fußgängerzone: Schmuckstück oder Auslaufmodell?“ zu tun?
        Die Bürger damit konfrontieren , das es in Wunstorf noch andere Probleme gibt.

        • Marc H. sagt:

          Für die Kommentare hier gibt es, soweit ich weiß KEINE Klarnamenpflicht, die kann ich also auch unter Pseudonym oder Nickname schreiben, was bei den ganzen verrückten im Internet sicherlich auch besser ist. Wenn es sie glücklich macht, dann können sie natürlich auch gerne ihre komplette Adresse nebst Personalausweis- und Sozialversicherungsnummer damit dran hängen, das ist mir vollkommen Banane. Ihre Partei wird es ja früher oder später sowieso durchsetzen, das jeder Nutzer im Internet eindeutig identifizierbar ist, so wie es in China ja schon an der Tagesordnunng ist und wenn ihre Partei sich nicht drum kümmert wird das sicherlich die AfD machen, die ja früher oder Später sicherlich auch Schwesterpartei der CDU sein wird.
          Und bis dahin nenn ich mich mich im Internet wie ich will, meinetwegen auch Rumpelstilzchen, es sei denn, sie wollen diesen Namen gerne haben – passt zumindest zu Ihnen.
          Dennoch hat das alles nichts mit der Wunstorfer Fußgängerzone zu tun.
          Wenn sie gerne einen Bericht darüber wollen, dass die Bokeloher Vereine ein Vereinshaus für 3 Mio. Euro haben wollen, dann setzen sie sich doch mal mit der Auepost in Verbindung, vielleicht berichtet die ja darüber, allerdings hat Wunstorf wohl dringenderer und wichtigere Probleme – und vor allem, was habe ich als Wunstorfer davon, dass sich die Bokeloher Vereine ein Vereinshaus für 3 Millionen hinsetzen lassen – richtig – nichts, denn solange ich nicht Mitglied in diesen Vereinen bin, darf ich noch nicht mal einen Fuß hineinsetzen – und das obwohl ich es mit finanziert habe – da verhält es sich mit der Fußgängerzone doch anders, die darf ich betreten und mich auch auf die schönen neuen Bänke setzen. Soll man doch die erstmal chic machen und was gegen das Geschäftesterben machen, da sind die 3 Mio. gut angelegt.

  • Georg Braunroth C D U Butteramt sagt:

    Hallo Marc H.
    Ich habe Ihnen ein persönliches Gespräch angeboten. Sie machen das lieber unter Pseudonym. OK
    Als Politiker streite ich gerne mit anders gesinnten . Mit gleichgesinnten bringt das nichts.
    Die Fußgängerzone dürfen Sie nicht nur betreten ,Sie sollen es sogar ,denn dafür ist diese da.
    Und wenn Sie gegen das Geschäftssterben in der Fußgängerzone anarbeiten wollen , dann müssen Sie dort mehr einkaufen ,denn die Fußgängerzone stirbt an fehlenden Umsätzen aus fehlenden Kaufverhalten. Aber da Sie über alles so gut informiert sind und für alles die richtigen Antworten haben ,bringen Sie die Wunstorfer Bürger und sich dazu ,Ihr Geld in der Fußgängerzone anzulegen. Die sterbenden Geschäfte werden es Ihnen hoch anrechnen und danken.

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