Wunstorf (ds). Die aktuelle Streicherklasse der Albert-Schweitzer-Schule löst sich zum Ende des Schuljahres auf. Vier Jahre lang hatten die derzeit 23 (Musik-)Schüler gemeinsam nicht nur die Grundschule besucht, sondern auch ein Orchester gebildet, waren an Cello, Geige, Bratsche oder Kontrabass im Rahmen des normalen Schulunterrichts ausgebildet worden – in Zusammenarbeit mit der Musikschule Wunstorf. Am Ende des gemeinsamen Lernens und Musizierens stand nun das Abschlusskonzert im Wunstorfer Stadttheater.
Das Stadttheater war für ein Schülerkonzert überraschend gut gefüllt – wäre der Eintritt nicht kostenlos gewesen, hätte man wohl von fast ausverkauftem Haus sprechen können. Von Kindgerechtem über Klassik bis Swing und Blues ließen die Albertinis die Saiten erklingen und präsentierten dem großen Publikum ihr Repertoire. Dazu stieß mehrmals auch die Streicher-AG der Albert-Schweitzer-Schule, und auch einige Ehemalige der Streicherklasse reihten sich ein, so dass zwischenzeitlich allein über 50 junge Musiker auf der Bühne standen.
Trotz der Übermacht an jungen Musikern war es kein reines Schülerkonzert. Für die Aufführung hatte sich die Musikschule Unterstützung von weiteren Profimusikern geholt, die gemeinsam mit den Grundschülern auftraten. Mit Viktoria Henke und Martina Miedl von der Musikhochschule Hannover – Studentinnen bei Professor Wegrzyn – standen den Nachwuchsstreichern zwei erfahrene Violinistinnen zur Seite, die die Soli der gemeinsamen Stücke in Perfektion übernahmen. Für jazzige Momente sorgte zudem das „Johannes Keller Trio“. Hatte das „Gummibärchen-Rondo“ noch Gänsehautmomente verursacht, gab es bei „My first Blues“ kaum jemanden, der nicht spontan den Drang verspürte, mitzuswingen.
Doch obwohl die Streicherklasse am Sonntag natürlich die „erste Geige“ spielte, und die AG demgegenüber als „Schnupperkurs“ gilt, war die Streicher-AG drauf und dran, den Albertinis die Show zu stehlen. Das lag vor allem an der Übermacht der Celli. Denn obwohl auch in der AG die Geigen dominieren, saßen auf einmal ein gefühltes Dutzend Cellisten mehr auf der Bühne – das bildete einen eindrucksvollen Klangkörper, den die Leiter Albrecht Drude und Ute Poschmann selbst mit einfachsten Melodien phänomenal zum Klingen brachten.
Für einige der Kinder aus der AG war es die erste Konzertaufführung ihres Lebens – und für die Albertinis die vorläufige Krönung der musikalischen Seite ihrer Grundschulzeit. Die Streicherklasse an der Albert-Schweitzer-Schule beginnt im kommenden Schuljahr wieder neu mit Erstklässlern – und die jetzigen Albertinis gehen auseinander, auch wenn viele den Musikunterricht fortsetzen werden. Das Ziel, professioneller Berufsmusiker zu werden, werden wohl nicht alle verwirklichen – doch für den ein oder anderen könnte der Erfolg im Stadttheater erst der Auftakt zu einer großen Karriere gewesen sein.
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