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Bezahlbare Wohnungen in Wunstorf

27.08.2016 • Daniel Schneider • Aufrufe: 508
27.08.2016
Daniel Schneider
Aufrufe: 508

Am 11. September ist Kommunalwahl. Auch in Wunstorf werden Regionsversammlung, die Ortsräte und ein neuer Stadtrat gewählt. 6 Parteien und ein Einzelkandidat wollen ins Wunstorfer Rathaus einziehen. Wir haben den Parteien ein knappes Dutzend Fragen zu Themen gestellt, die die Wunstorfer besonders interessieren. Wir veröffentlichen täglich bis zur Wahl jeweils eine der Fragen samt Antworten – und geben einen Überblick, wer welche Positionen vertritt.

Fassade eines der wenigen Hochhäuser in Wunstorf | Foto: Daniel Schneider

Fassade eines der wenigen Hochhäuser in Wunstorf | Foto: Daniel Schneider

Wohnungen und Miete sind auch in Wunstorf ein Thema. Zwar sind die Mieten in Wunstorf verglichen mit größeren Städten in der Regel moderat, und mit dem „Bauverein“ gibt es in Wunstorf eine große Wohnungsbaugenossenschaft, die zahlreiche Mietwohnungen im Portfolio hat. Dennoch ist es gerade für Geringverdiener wie Alleinerziehende mit Halbtagsstelle oder große Familien mit nur einem Einkommen auch in der Auestadt nicht immer leicht, bezahlbare vier Wände zu finden.

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Die Wahlprogramme der Parteien fokussieren eher auf Häuslebauer. Wir wollten daher wissen, was für die Mieter getan wird. Grüne und SPD möchten weiße Flecken in der Innenstadt schließen, CDU, Linke und AfD wollen noch mehr Neubaugebiete. Ansonsten klingt durch: Solange es keine bundesweite Förderung gibt, wird sich für finanzschwache Mieter auch in Wunstorf nichts verbessern.

Frage und Antworten

Wir haben die Parteien konkret gefragt: „Der Wohnungsmarkt ist, gerade auch nach Belegung von privaten Mietwohnungen mit Flüchtlingsfamilien in den letzten Monaten, in Wunstorf sichtlich angespannter geworden. Was tun Sie, um bezahlbaren Wohnraum auch für Alleinerziehende oder Familien zu gewährleisten?“

logo-grueneAntwort von Bündnis 90/Die Grünen: Wir wollen uns in erster Linie auf die Verdichtung der Stadt konzentrieren. Das heißt die Möglichkeiten für Lückenschluss, Rückbebauung und Geschossbau verbessern. Die Modernisierung von Altbauten sollte gefördert werden. Falls neue Baugebiete am Stadtrand ausgewiesen werden, wollen wir eine Gettobildung durch Einfamilienhäuser verhindern und streben eine Durchmischung von Einfamilienhäusern, Reihenhäusern und Geschossbau an. [Meike Holste]

logo-cdu-0Antwort der CDU: Mehrere Faktoren machen das Wohnen immer teurer. Zunächst ist Wohnraum für finanziell Schwächere knapp. Die Bundesbauministerin Hendricks (SPD) hat dazu einen Fördertopf angekündigt. Passiert ist danach nichts mehr. Wir als CDU möchten, dass sich unsere Stadt auf den Fall vorbereitet, dass endlich sozialer Wohnungsbau gefördert wird. Es soll Baurecht auf geeigneten Flächen geschaffen werden. Rot/Grün lehnt dies in Wunstorf, wie zuletzt am 11.08.2016 im Umweltausschuss, immer wieder ab. Zweites Problem: ständig steigende Nebenkosten! Hier rächt sich die völlig falsche Abfall- und Finanzpolitik von Rot/Grün in Wunstorf wie auch in der Region Hannover durch immer höhere Grundsteuern und Gebühren.

logo-linkeAntwort von Die Linke: Die Linke kann nur fordern, dass der öffentliche Wohnungsbau weiter vorangetrieben wird. Das kann gefördert werden durch die Ausweisung von Baugebieten mit klarer Ansage über die bevorzugten Käufer, in der Regel Genossenschaften oder gemeinnützige Bauvereine. Der Wunstorfer Bauverein hat im Ansatz gute Angebote gemacht, er sollte auf jeden Fall beteiligt werden. Damit diese Bauten nicht zu 08-15-Häusern werden, kann man auch einen Architekturwettbewerb bzw. Studentenentwürfe ausschreiben.

logo-fdpAntwort der FDP: In Wunstorf wird in vermehrtem Maße im hochpreisigen Niveau gebaut. Aber selbst Neubauten, die sparsamer errichtet werden, müssen Mieten erzielen, die über die finanziellen Möglichkeiten vieler Jungfamilien hinausgehen, um für die Bauherren nur etwas rentabel zu sein. Wünschenswert ist, wenn sich der Bauverein Wunstorf – oder andere gemeinnützige Organisationsformen – dieser Problematik so annehmen, wie das in der Vergangenheit zu einem Erfolgsmodell geführt hat. Insgesamt bedarf es einer finanziellen Förderung, die weitaus über die Belange unserer Kommune hinausgeht, sondern in unserem ganzen Land politisch diskutiert und umgesetzt werden müsste.

logo-spdAntwort der SPD: Der Wohnungsmarkt ist in Wunstorf sehr angespannt. Dies ist jedoch nur in einem geringen Umfang auf die Flüchtlingsunterbringung zurückzuführen. Wesentliche Ursache ist, dass Wunstorf ein äußerst begehrter Ort zum Leben ist. Jedes Jahr entscheiden sich hunderte von Familien, Paaren und Singles für einen Umzug nach Wunstorf. Gleichzeitig wurde in den letzten Jahren zu wenig gebaut. Es gibt nur noch wenige freie Grundstücke für Neubauten, der Geschosswohnungsbau ist vorübergehend nahezu zum Stillstand gekommen. Dies hat sich bereits geändert. In der Kernstadt sind mehrere Baustellen zu beobachten, in denen in attraktiver Lage Apartmenthäuser errichtet werden. Hierbei handelt es sich allerdings eher um ein hochpreisiges Segment. Dies ist aber nicht genug. Die SPD will bezahlbaren Wohnraum für alle. Dies gilt nicht nur für die Kernstadt, sondern für alle Ortsteile. Wir werden bedarfsgerechte Bebauungsmöglichkeiten ausweisen und besonderen Wert auf die Innenverdichtung legen. Dies gilt nicht nur für Einfamilienhäuser, sondern auch für Mehrfamilienhäuser, die zentrumsnahe Wohnmöglichkeiten gerade auch Alleinerziehenden oder Familien mit geringerem Einkommen bieten sollen. Hierzu ist es wichtig, auch staatlich geförderten Mietwohnungsbau zu ermöglichen. Wir haben die Verwaltung beauftragt, geeignete Flächen zur Bebauung ausfindig zu machen, damit der Rat ein zukunftsgerichtetes und bedarfsgerechtes Wohnungsbaukonzept für die ganze Stadt beschließen kann.

Antwort von Stefan Sauer: Es sollte finanzielle Anreize geben zur verbesserten Nutzung des vorhandenen Wohnraums.

logo-afdAntwort der AfD: Das Ratsmitglied Bernd Wischhöver hatte in den zurückliegenden Jahren bereits darauf hingewiesen, dass in Wunstorf, auch in den Ortsteilen, Bedarf an Wohnraum besteht. Dieses wurde von CDU und SPD beiseite gewischt, weil man sich auf ein vorliegendes Gutachten berief, das anderes aussagte. Die Realität am Wohnungsmarkt wurde einfach nicht beachtet. Jetzt zieht sich die SPD wieder auf ein Gutachten zurück und will erst einmal Konzepte entwickeln, anstatt dieses dem Markt zu überlassen. Genügend zur Verfügung stehender Wohnraum macht sich auch bei der Höhe der Mieten bemerkbar.

Alle weiteren Fragen, Antworten und Positionen: Hier in unserem Schwerpunkt zur Wunstorfer Kommunalwahl 2016!

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