Wunstorf (red). Anlässlich einer vom CDU-Ortsverband Luthe durchgeführten Online-Befragung zum Thema Straßenausbaubeitragssatzung („Strabs“) hat die CDU-Fraktion im Rat der Stadt mit Vertretern der Partei erneut ausführlich über das komplexe Thema der Strabs gesprochen. Die Christdemokraten haben folgende Position erarbeitet: Sobald der Bund eine verfassungsgemäße Grundsteuerreform durchgeführt hat, steht die CDU der Abschaffung der Strabs positiv gegenüber, wenn gleichzeitig eine sinnvolle, effiziente und praktikable Gegenfinanzierung gesichert wird.
Das Bundesverfassungsgericht hatte die aktuelle Erhebung der Grundsteuer für verfassungswidrig erklärt, bis Ende 2019 muss dafür eine neue Lösung gefunden werden. Bis der Gesetzgeber diesen Prozess beendet hat, soll für die Wunstorfer eine Interimslösung geschaffen werden. Nach Verabschieden der landesgesetzlichen Änderungen bei den Straßenausbaubeiträgen, die voraussichtlich im Sommer 2019 in Kraft treten könnten, wird die CDU auf eine zügige Änderung der Straßenausbausatzung der Stadt Wunstorf mit drängen und Initiativanträge stellen. Unter anderem soll eine Ratenzahlung über 20 Jahre möglich sein und die Ratenbeiträge dabei nicht oder nur gering verzinst werden. Auch die Höhe der Beteiligungen könnte gesenkt werden. Darüber hinaus fordert die CDU, dass bis zum Inkrafttreten der in Aussicht gestellten gesetzlichen Änderungen die Stadtverwaltung keine Kostenbescheide versenden soll, es sei denn, dass die geforderten Beträge in diesem Jahr zu verjähren drohen.
Von diesen Sofortmaßnahmen verspricht sich die CDU eine Entschärfung und Versachlichung der momentanen Diskussion. Der Vorschlag, die Strabs von heute auf morgen ohne jegliche Gegenfinanzierung bei gleichzeitiger Erhöhung der rechtswidrigen Grundsteuer abzuschaffen, wird von den Christdemokraten abgelehnt – obwohl Konsens besteht, dass die Strabs ein Auslaufmodell ist. In einer Situation der Rechtsunsicherheit wäre dieser Schritt aus Sicht der CDU unverantwortlich, insbesondere vor dem Hintergrund, dass es für die Strabs einen gültigen Ratsbeschluss gibt. In Wunstorf hat sich unterdessen gerade die 7. Bürgerinitiative gegen Straßenausbaubeiträge gegründet.
So langsam sollte die SPD kapieren was Bürgernähe ist. Wenn schon die CDU versteht, dass normale Bürger gegen die Anliegerabgabe sind.