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Ehlerding: Zustimmung zum Tourismus sinkt

10.09.2020 • Achim Süß • Aufrufe: 1270

Zwei SPD-Kommunalpolitiker schlagen Alarm: Steinhude sei in der Hauptsaison überfüllt, die Verkehrsbelastung für Anlieger nicht mehr erträglich, und die Zustimmung zum Tourismus am Steinhuder Meer nehme spürbar ab.

10.09.2020
Achim Süß
Aufrufe: 1270

Zwei SPD-Kommunalpolitiker schlagen Alarm: Steinhude sei in der Hauptsaison überfüllt, die Verkehrsbelastung für Anlieger nicht mehr erträglich, und die Zustimmung zum Tourismus am Steinhuder Meer nehme spürbar ab. Das meinen Steinhudes Ortsbürgermeister Wilhelm Bredthauer (SPD) und Martin Ehlerding, Bau-Experte der SPD-Ratsfraktion.

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Steinhudes Ortsbürgermeister Wilhelm Bredthauer (SPD) und Martin Ehlerding, Bau-Experte der SPD-Ratsfraktion | Foto: privat

Steinhude (as). Der Sommer habe gezeigt, dass sich die Lage zuspitze und jetzt gehandelt werde müsse, um in der nächsten Saison vorbereitet zu sein. Ihre gemeinsamen Vorschläge: an Saisontagen auf dem Parkplatz an der Badeinsel und am Lindenhopsweg nur Kurzzeitparken zulassen, in den angrenzenden Wohnstraßen nur Anliegerparken mit Berechtigungsschein erlauben. Außerdem: ein Shuttle-Verkehr von den Großparkplätzen im Westen Steinhudes und dem Parkplatz am Hermann-Löns-Weg – von Juni bis August. Dieses Angebot könne ergänzt werden von „der kleinen Touristenbahn und einer Linie der Berufsschifffahrt von den Strandterrassen zur Badeinsel“. Im Osten des Ortes sollten weitere Parkplätze entstehen, meinen Ehlerding und Bredthauer.

Anwohner wollen nicht am Tourismus partizipieren

Jedenfalls sei es Zeit zum Handeln: Die Verkehrslage im Ort sei rund um die Badeinsel „sehr angespannt“. Die Insel sei mehr noch als in den Vorjahren ein Touristenmagnet. Der Ort, die Anlieger und auch der städtische Bauhof seien an Grenzen gekommen. Täglich bis zu 2.000 Besucher mit etwa 400 Fahrzeugen hinterließen Berge von Müll, bilanzieren Bredthauer und Ehlerding. Für die Steinhuder, die an den neuralgischen Punkten leben, sei eine unerträgliche Situation entstanden. Der Suchverkehr belaste den Ort und die Menschen. Ehlerding: „Die Akzeptanz für den Fremdenverkehr schwindet.“ Und Bredthauer meint: „Die meisten der 5.200 Einwohner wohnen lediglich dort, möchten aber in der Regel kaum am Tourismus partizipieren.“

Die beiden SPD-Politiker möchten auch, dass ein Vorschlag von Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt geprüft wird, an Saisontagen Eintritt an der Badeinsel zu verlangen. Damit könnten Ausgaben für Aufsicht und Verkehrslenkung finanziert werden.

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Kommentare


  • Bernd-Michael Rosenbusch sagt:

    Was wollen die denn wirklich? Auf der einen Seite wird gejammert und auf der anderen Seite will man mit dem Tourismus Geld verdienen. sicher, für die Anwohner ist es hart. Aber da müssen die durch. Ohne Tourismus wäre Steinhude schon lange tot.
    die sogenannten Touris bringen auch Geld für die Stadt, zu der aauch Steinhude gehört. Ohne Geld gäbe es auch keine Infrastruktur für den Ort. Nach Jahrzehnten stellt man nun fest, dass der Zustand ddurch den Tourismus unerträglich geworden ist. Wer das eine will, muss das andere mögen.

    • Malene sagt:

      Guten Abend Herr Rosenbusch, vielleicht überdenken Sie Ihre Aussage noch einmal, nachdem Sie ein Somnerwochenende in Steinhude verbracht haben. Sie sind herzlich eingeladen.
      Vom Tagestourismus gewinnt nur ein Bruchteil der Steinhuder Einwohner. Und denen sei es gegönnt.
      Alle Anderen müssen hier leben.
      Wir sind die, die den Ort über das ganze Jahr am Laufen halten.

    • Inge sagt:

      Super geschrieben ,aber sie haben es jahrelang in Steinhude geduldet und jetzt auf einmal geht es nicht mehr

  • Georg Braunroth C D U -Butteramt sagt:

    Steinhude und das Steinhuder Meer waren schon immer Ausflugsziele Aber gerade in den letzten Jahren und Jahrzehnten wurde das Thema Naherholung immer attraktiver und mehr konzipiert .Das wurde erkannt und es wurde von vielen Interessierten und Vereinigungen daran gearbeitet . das ist bisher sehr gut gelungen und mit gutem Willen und guten Planungen ,die dieses Konzept kann das noch verbessert werden . weiter verfolgen Berge von Müll kann man nicht vermeiden ( wie sagte schon Wilhelm Busch — Es gibt auch Schweine in der Stadt – ) ,aber man kann sie beseitigen.
    Die Anwohner eines (Naherholungs-) Ortes wie Steinhude — und davon gibt es in Deutschland viele Orte — müssen mit der Entwicklung leben und haben auch viele Vorteile davon . (kulturelle Veranstaltungen, Events ,usw. usw. ) Anwohner die nicht am Tourismus partizipieren wollen , müssen eventuell persönliche Konsequenzen in Kauf nehmen. Die fehlenden Parkmöglichkeiten an der Badeinsel sind ein Planungsfehler , der auch kaum geändert werden kann. Der Autoverkehr der Naherholungssuchenden, muss zumindest in den Sommermonaten ,an den Wochenenden aus dem örtlichen Straßen herausgehalten werden Wenn dass , gerade in diesem Sommer ,trotz CORONA, schon nicht läuft , wie soll es dann in den Folgejahren werden . Die Sommer werden immer wärmer und sonniger ,der Ruf nach Naherholung immer größer.
    Steinhude wird gerade in den momentanen Zeiten als Naherholungsgebiet sehr gebraucht. Und damit es nicht zu eng wird –auch wegen CORONA — muss die Möglichkeit einer größeren Verteilung geschaffen werden. Nicht nur jetzt ,sondern auch für die Zukunft. Dafür habe ich immer wieder dafür plädiert, das Gebiet auszuweiten. Aber nicht, indem Trampelpfade durch die Grundstücke der Wassersportvereine gepflastert werden. Das Gebiet zwischen Lütjen Deile und dem Hagenburger Kanal muss für die Massen der Besucher erschlossen werden . Aber nicht nur durch einen Spazierweg ,sondern durch Kaffee- und Biergärten und alles was Naherholungssuchende und Kurzurlauber brauchen. Auch die hinter diesem Gebiet liegenden Parkplätze und Standplätze für Wohnmobile müssen soweit vergrößert werden, dass das bisherige Verkehrschaos an Sonn – und Feiertagen auf den Steinhuder Straßen aufhört . Immer nur vom Naturschutz zu reden ist sehr gut und erfreulich , aber wie wir gerade in der CORONA – Zeit erfahren müssen wir auch an den Menschenschutz denken. Diese werden immer unzufriedener, wenn keine Möglichkeiten der Abwechselung durch Naherholung geboten werden .
    Auch der Wasserstand des Meeres muss geregelt werden . Zu antworten , dass andere Gewässer auch austrocknen ist sehr banal Mit dem fehlenden Wasserstand von ca. 60 Zentimetern, ändert sich das ganze Meer . Erhöhte Wassertemperaturen , fehlender Sauerstoff , mehr Algenwuchs usw. , ganz zu schweigen von der Möglichkeit des Segelns .Mit Kielbooten nicht mehr möglich. . Man könnte z.. die Nord-Aue in Auhagen am 3 – Länder Eck anzapfen ud einen Teil des Wassers zum Meer führen. K & S braucht das Wasser nicht mehr alles. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten. Von allein werden sich die Voraussetzungen bei unseren momentanen klimakterischen Bedingungen nicht ändern- Und diese werden in den nächsten Jahren trotz aller Anstrengungen immer schlechter werden. Warum das so ist , habe ich in meinen Kommentaren und Essays
    immer wieder vorgebracht.

  • Wilhelm Bredthaurt sagt:

    Sehr geehrter Herr Braunroth,
    Ich bin erstaunt über die Vielzahl Ihrer Vorschläge. Die Erschließung des Bereiches zwischen Lütjen Deile und dem Hagenburger Kanal wurde in den 30 Jahren intensiv diskutiert. Entsprechende Pläne hängen öffentlich im Bauamt. Die Wasserstandsregelung über Leine und Aue wurden in den 70 Jahren im Rahmen des Schneiderplanes verworfen, da die Nachteile die vordergründigen Vorteile überwiegen. Ähnlich ist es auch mit anderen Ihrer Vorschläge, die aus Sicht eines Nichtbetroffenen sich anders darstellen als aus Sicht von Betroffenen.
    Gerne stehe ich Ihnen für ein persönliches Gespräch zur Verfügung.
    Wilhelm Bredthauer
    Ortsbürgermeister Steinhude

    • Georg Braunroth C D U -Butteramt sagt:

      Sehr geehrter Herr Bredthauer
      Das Sie erstaunt sind ,erstaunt mich nun auch ,da alle meine Vorschläge viel Schnee von ( vor ) gestern erhalten. Ihre Antworten sind mir bekannt , nur war die Dringlichkeit der einzelnen Punkte vor 30 Jahren ,in den 70er und 80er Jahren bei weitem nicht so akut wie heute. Da Gebiet zwischen Lütjen Deile und Hagenburger Kanal wollte damals von den Eigentümern nicht abgegeben werden, der Fremdenverkehr bzw. heute Naherholung war bei weitem nicht so stark wie heute . Das Interesse an einer Erschließung dieses Gebietes war noch sehr gering , so dass diese Pläne bald ad acta gelegt wurden Heute, bei dem Massenandrang an den immer schönen und heißer werdenden Wochenenden sieht das ganz anders aus. Vielleicht sollte man die alten Pläne wiederhervorholen ,überarbeiten ,und ein neues Interesse nachfragen. Ich habe den Vorschlag schon einige Male gemacht , weil die Idee , einen Speziergängerweg, Fußweg ,zwischen Schäkerlager —> Richtung Badeinsel anzulegen ,nur immer und immer wieder zu Streitigkeiten und Ärgerlichkeiten mit den dort anliegenden Seglervereinen und Privatanliegern führt und immer wieder führen wird . Auch die Wasserstands Regelung wurde in den 70erJahren verworfen ,da man damals nur mehr Bewegung in das Meer bringen wollte um die Algenbildung und die Schlickansammlungen vor dem Ostenmeer verhindern bzw. auflösen wollte. Da die Planungen teuer waren und eine Funktion von niemand garantiert werden konnte ,wurden auch diese Pläne verworfen. Aber damals fehlten dem Meer noch 60 Zentimeter am normalen Wasserpegel. und wenn die Sommer weiter so heiß werden und die anderen Jahreszeiten auch so wenig Wasser bringen , kann es passieren , dass der Wasserspiegel noch weiter absinkt , und dass das Meer dann kippt. Und das wäre eine Katastrophe, nicht nur für die Anlieger , Urlauber und Segler, sondern in erster Linie für die Natur .
      Alle meine Vorschläge sind , wie Sie auch schreiben , nicht neu , sondern Ergebnisse der momentanen unbefriedigten Situationen, die z.T. auch umgehend erörtert und diskutiert werden sollten.
      Zu der Sicht der Betroffenen und Nichtbetroffenen : Ich bin 75 Jahre alt und habe vor 65 Jahren meine esten Seglererfahrungen auf dem Meer gemacht (Nordufer ,Weißer Berg Weiße Dühne.). Bin seit 1965 in Bokeloh zu Hause und habe auch in Steinhude oft gesegelt (Baltischer SV /Herr Rominger, Hannoverscher SV mir Herrn Oester , der daneben in einer Werft ,direkt am Waser sein Grundstück hatte.) War aber meistens in HH in CUX am Neustädter Strand auf Nord und Ostsee segeln. Da ich als Bokeloher auch zu der Stadt mit Mee(h)r gehöre ,darf ich mich vielleicht auch bei den Betroffenen einreihen.
      An einem persönlichen Gespräch bin ich gerne und immerzu interessiert, es sollte aber ,da ich Schwerbeschädigt bin ,bei mir in Bokeloh ,stattfinden. Kaffee und Kuchen stehen immer bereit.
      Mit allerbesten Grüßen
      Georg Braunroth , C D U Butteramt , Werteunion der C D U

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