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Was wird aus dem Freibad Bokeloh?

31.08.2017 • Redaktion • Aufrufe: 1310
31.08.2017
Redaktion
Aufrufe: 1310

Während sich die Bürgerinitiative in Bokeloh für ein langfristiges Fortbestehen des örtlichen Freibades einsetzt, macht man sich in der FDP bereits Gedanken, wie es nach einer endgültigen Schließung dort weitergehen kann.

Eingang zum Freibad Bokeloh | Foto: Daniel Schneider

Wunstorf (red). Gemeinsam mit dem Landtagskandidaten für Wunstorf/Neustadt, Thomas Iseke, besuchte die FDP Wunstorf jüngst das Freibad Bokeloh, um sich vom Geschäftsführer der Bäderbetriebe, Andreas Saars, auf den neuesten Stand bringen zu lassen.

Nach den vielen Verunsicherungen im letzten Jahr, ob und wie lange der Fortbestand des Bokeloher Freibades noch gesichert ist, hatte das Freibad in diesem Jahr wieder recht pünktlich geöffnet. Von den Reparaturen ist seitdem für den Besucher nichts mehr zu sehen, der Betrieb läuft wie gewohnt, und trotz des schwachen Sommers sind die Besucherzahlen durchschnittlich gut.

Vorteile von Bokeloh

Bei einem Rundgang hob Saars noch einmal die Einzigartigkeit der Wettkampfbahn im Freibad hervor. Iseke betonte, dass die FDP in Niedersachsen die einzige Partei sei, die sich auch weiterhin für den Erhalt solcher Bahnen einsetze, um zu verhindern, dass es nur noch „Spaßbäder“ gebe. Laut Saars beobachte man momentan aber insbesondere den Nichtschwimmer-Bereich sehr kritisch, der seit vielen Jahren Millimeter um Millimeter absacke.

FDP-Fraktion im Freibad Bokeloh | Foto: privat

Ratsherr Rump, der sich gemeinsam mit Rehkopf für den Erhalt des Freibades eingesetzt hatte, war insbesondere von der Vielseitigkeit des Berufsbildes der Fachkraft für Bäderbetriebe angetan. Die Mitarbeiter müssten so vielseitig sein, dass es eben doch nicht möglich sei, „mal eben“ eine 460-Euro-Kraft zur Überbrückung von Engpässen einzusetzen. Erfreut waren die Freien Demokraten auch darüber, dass auch die Bäderbetriebe in diesem Bereich derzeit ausbilden und dieses auch für die Zukunft planen.

Schließung absehbar?

Leider würde die Schließung von K&S vor Ort wie ein Damoklesschwert über dem Freibad Bokeloh lasten, sagte Regionsabgeordneter Daniel Farnung. Man müsse sich über eine mögliche Nachnutzung Gedanken machen.

„Auch wenn es derzeit kaum einer hören möchte, müssen wir uns doch über eine mögliche Nachnutzung des Areals Gedanken machen.“Daniel Farnung

Rump, der selbst auch im Aufsichtsrat der Bäderbetriebe sitzt, ergänzte, dass die Entwicklung, die Kosten und auch die Zukunft mit offenen Augen beobachtet werden müssten. Es bringe nichts, den Kopf in den Sand zu stecken und zu hoffen, man könne das Bad auf ewig so betreiben. Spätestens wenn von K&S kein Wasser mehr käme, sehe er für das Freibad in der jetzigen Form nur sehr wenig Optionen.

Es gibt derzeit keinen alternativen Zugang zum Wasser für die Schwimmbecken und wir müssen rechtzeitig, in alle Richtungen, über Alternativen nachdenken. Denn für die Attraktivität des Standortes Wunstorf ist ein Freibad unerlässlich.“Torben Rump

Bürgerinitative gibt Kontra

Widerspruch kommt aus der Initiative für den Erhalt des Freibads Bokeloh. Marion Nowak, Mitglied der Initiative, meint, dass die Überlegungen für eine Nachnutzung zu früh kommen. Denn die Wasserversorgung und somit der Fortbestand des Freibades sei zumindest nicht mit dem Kaliabbau verknüpft. Auch nach Beendigung des Förderbetriebs in Bokeloh könne die weiterbetriebene Rekalanlage bis weit in die 2030er Jahre warmes Badewasser liefern – und was in der Zukunft, in knapp 20 Jahren, technisch möglich sei, das könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht Gegenstand von Konzepten sein.

„Was in ca. 18 Jahren technisch möglich sein wird, das kann heute noch in keinem Konzept stehen.“Marion Nowak

Nowak kritisierte, dass eine ausgearbeitete Informationsvorlage der Verwaltung zu diesem Themenkomplex bislang noch in keinem Gremium diskutiert worden sei. Auch die Stellungnahme der Initiative dazu, die der Wunstorfer Auepost vorliegt und an viele Ratsmitglieder verschickt wurde, fand bislang keine Resonanz. Darin wird vor allem die aktuelle Einschätzung der Bäderbetriebe, dass das 2015 zugunsten längerer Öffnungszeiten im Hallenbad abgeschaffte Frühschwimmen nicht wirtschaftlich wieder angeboten werden könne, als falsch dargestellt.

Nowak verwies weiter darauf, dass bisherige Konzepte stets alleinig darauf hinausliefen, dass das Hallenbad in der Kernstadt gestärkt wurde, obwohl die Initiative nicht nur Tausende Unterschriften gesammelt und für den Erhalt des Freibades Bokeloh demonstriert, sondern sachlich überzeugende Argumente vorweisen könne.

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Kommentare


  • Georg Braunroth sagt:

    Nach Auskunft von K&S ist mit der Schließung der Kaliförderung erst 2024 zu rechnen.
    Die Rekalanlage von K&S wird bis mindestens 2034 weiter betrieben..Also wird bis 1934 weiter WARMWASSER geliefert

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