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10 Verletzte in Flüchtlingsunterkunft durch unbekannte Substanz

09.08.2018 • Daniel Schneider • Aufrufe: 164
09.08.2018
Daniel Schneider
Aufrufe: 164

Übelkeit und Atemwegsreizungen unter Bewohnern einer Sachsenhäger Flüchtlingsunterkunft führten gestern Abend zu einem Großeinsatz der Rettungskräfte. Die Ursache konnte bislang nicht eindeutig festgestellt werden

Feuerwehreinsatz Sachsenhagen

Am Einsatzort | Foto: Feuerwehren Sachsenhagen

Sachsenhagen (red). Gestern Abend war zunächst der Rettungsdienst zum Haus in der Mittelstraße in Sachsenhagen gefahren, nachdem 10 Bewohner eines Hauses in der Mittelstraße von Atemwegsreizungen und Übelkeit betroffen waren. Der Rettungsdienst alarmierte daraufhin gegen 21.15 Uhr die Feuerwehr.

Umweltschutzeinheit rückt an

Die Leitstelle deklarierte einen Massenanfall von Verletzten für den Rettungsdienst und schickte die Feuerwehren Sachsenhagen, Hagenburg, Wölpinghausen, Wiedenbrügge, Bergkirchen und Nienbrügge zum Einsatzort.

Die eintreffenden Einsatzkräfte der Feuerwehr evakuierten weitere Bewohner aus dem Gebäude. Mehrere Atemschutztrupps durchsuchten mit Gasspürgeräten das Gebäude. Ein Gasaustritt als Ursache für die körperlichen Symptome konnte jedoch ausgeschlossen werden, zumal das Gebäude über gar keinen Erdgasanschluss verfügte. Um anderen Substanzen auf die Spur zu kommen, entschied sich die Einsatzleitung, die Umweltschutzeinheit des Landkreises Schaumburg mit mehreren Messwagen hinzuzuziehen.

Notarzt sichtet Verletzte auf Schützenplatz

In der Zwischenzeit hatte der Rettungsdienst auf dem örtlichen Schützenplatz eine Verletztensammelstelle eingerichtet. Dort sichtete der leitende Notarzt die betroffenen Bewohner. Zehn Menschen waren verletzt worden, darunter eine Schwangere und vier Kinder. Alle wurden mit Rettungswagen in Kliniken nach Gehrden, Neustadt und der MHH gebracht.

Feuerwehreinsatz Sachsenhagen

Vorbereitung der Belüftung vor dem evakuierten Gebäude | Foto: Feuerwehren Sachsenhagen

Die Feuerwehr setzte ihre Messungen fort, konnte aber weiterhin keine gefährlichen Stoffe lokalisieren, eine Gefährdung schien ausgeschlossen. Daher wurde das Gebäude nun ohne Atemschutz detailliert in Augenschein genommen. Dabei stießen die Einsatzkräfte auf zwei offenbar defekte Kühlgeräte in einer Wohnung. Die Geräte wurden ins Freie gebracht und das Gebäude anschließend mit zwei Hochleistungslüftern belüftet. Bei einer anschließenden weiteren Kontrolle im Gebäude konnten die Feuerwehrleute nichts weiter Auffälliges feststellen.

Die Polizei geht nach ersten Ermittlungen von einem technischen Defekt aus, Atembeschwerden und Übelkeit könnten von ausgetretenem Kühlmittel herrühren. Der Einsatz mit 107 beteiligten Feuerwehrkräften, Polizei und Rettungsdienst war eine halbe Stunde nach Mitternacht beendet.

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