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Achtung, Sommerzeit!

24.03.2018 • Daniel Schneider • Aufrufe: 634
24.03.2018
Daniel Schneider
Aufrufe: 634

Heute Nacht ist es wieder einmal so weit: Die Uhren werden auf Sommerzeit umgestellt. Damit sind die Abende künftig nun wieder länger hell.

Wird nie umgestellt: Sonnenuhr in Steinhude | Foto: Daniel Schneider

Wird nie umgestellt: Sonnenuhr in Steinhude | Foto: Daniel Schneider

Es nervt viele: die Zeitumstellung im Frühjahr und Herbst. Dank Smartphones und Funkuhren geht die Zeitumstellung zwar heute fast unbemerkt und automatisch vonstatten, doch für den menschlichen Organismus bleibt es eine Belastung. Eine im Grunde überflüssige, denn das einstige Ziel, am Abend Energie zu sparen, wurde nicht erreicht. Zumindest konnte dies bis heute nicht nachgewiesen werden. Der ursprünglich geplante Effekt, in den Sommermonaten am Abend länger ohne künstliches Licht auszukommen, ist zwar eingetreten – dafür wird aber am frühen Morgen offenbar umso mehr Licht und Heizungsenergie benötigt.

Unterm Strich wird durch die Sommerzeit also nicht wesentlich Energie gespart, sondern womöglich sogar mehr Energie verbraucht. Die theoretisch gute Idee ist somit inzwischen zu einem immer wiederkehrenden Schildbürgerstreich verkommen, zu einem zivilisatorischen Ritual, das nur deswegen weiterhin halbjährlich begangen wird, weil sich auch das vereinte Europa so mir nichts dir nichts nicht auf eine Abschaffung wird einigen können. Das Festhalten an der halbjährlichen Zeitumstellung dient neben dem länger hellen Feierabend in den Sommermonaten damit letztlich nur noch einem Ziel: einer länderübgreifend möglichst einheitlichen Zeitrechnung.

Russland und die Türkei spielen nicht mehr mit

Doch immer mehr Länder spielen das Spiel nicht mehr mit. In Russland gibt es seit 2014 keine Sommerzeit mehr, nachdem drei Jahre zuvor zunächst die permanente Sommerzeit erprobt wurde. Auch die Türkei schaffte 2016 die Zeitumstellung ab und führte statt permanentem Wechsel einfach dauerhaft die Sommerzeit ein. Die Türkei rückte damit praktischerweise auch gleich in die Zeitzone von Saudi-Arabien, wo in Mekka auch stets dieselbe Uhrzeit herrscht.

Bundestag will keine Abschaffung

Aber auch in Deutschland und Europa gibt es immer wieder Bestrebungen, die Zeitumstellung abzuschaffen – bislang jedoch ohne Erfolg. Gerade erst diese Woche stellte die FDP-Fraktion im Bundestag den Antrag, dass sich die Bundesregierung für die Abschaffung der verpflichtenden Zeitumstellung in Europa einsetzen solle. Der Antrag fand jedoch keine Mehrheit. FDP, Linke und AfD stimmten für den Antrag, CDU/CSU und SPD stimmten dagegen, die Grünen enthielten sich

Ob die Abschaffung der Sommerzeit oder eine generelle Sommerzeit auch für Europa sinnvoll wäre, ist umstritten. Bei einer generellen Sommerzeit würde man einerseits die längere Helligkeit am Abend das ganze Jahr über ausnutzen, sich dafür im Gegenzug jedoch vom Grundsatz des Mittags als Sonnenhöchststand endgültig verabschieden. Auf jeden Fall aber hätten dann die vielen Eselsbrücken, trotz derer viele Sommerzeitgeplagte an ihre persönlichen Grenzen kommen, ein Ende. Denn selbst mit den Erinnerungshilfen wie „im Frühling stellt man die Stühle vors Café, im Herbst wieder zurück“ helfen nur mäßig, da „vorstellen“ plastisch ausgedrückt sowohl das Verändern des Stundenzeigers in die eine oder die andere Richtung bedeuten kann.

Daher hier noch einmal die eindeutige Information:

Info: Beginn der Sommerzeit
In der Nacht von Samstag auf Sonntag, den 25. März 2018, wird um 2 Uhr der Stundenzeiger bereits auf 3 Uhr gestellt. Das bringt 3 Effekte mit sich:
• Eine Stunde weniger schlafen (eigentlich nicht, denn im vergangenen Herbst hat man dafür bereits eine Stunde zusätzlich erhalten – diese wird jetzt wieder ausgeglichen)
• Wenn es in den letzten Tagen beim Aufstehen bereits hell war, dann könnte es nun wieder dunkel sein
• Abends bleibt es nun länger hell

Für ein knappes halbes Jahr ist dann erst einmal wieder Ruhe, bis es Ende Oktober erneut heißt: Uhren umstellen.

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