Wunstorfer Auepost
[Anzeige]

Brandserie in Neustadt

18.08.2019 • Daniel Schneider • Aufrufe: 451
18.08.2019
Daniel Schneider
Aufrufe: 451

Die Feuerwehren in Neustadt hatten in den vergangenen Tagen kaum eine Pause: Eine Reihe von Bränden durchzog am Wochenende das südliche Stadtgebiet.

Palettenbrand

Palettenbrand in Mardorf | Foto: Feuerwehr

Neustadt (red). In der Freitagnacht hatte die Feuerwehr fast gleichzeitig drei unterschiedliche Einsätze zu bewältigen. Dabei sollte es nicht bleiben, am folgenden Tag brannte es schon wieder an mehreren Stellen.

Alarmierung im Stundentakt

In der Nacht von Freitag auf Samstag wurde die Feuerwehr Neustadt kurz nach Mitternacht zu einem brennenden LKW gerufen. Am Großen Weg in der Kernstadt stand eine einzeln stehende Zugmaschine beim Eintreffen der Einsatzkräfte bereits in Vollbrand. Zwei Atemschutztrupps löschten das Feuer. Doch noch während der Nachlöscharbeiten vernahmen die Feuerwehrleute zweimal einen lauten Knall in der Nähe. Kurz darauf, um 1 Uhr, kam dann auch der nächste Notruf: ein weiterer LKW brannte in der Amelie-Ubbelohde-Straße im Gewerbegebiet Ost. Auch dieser Lastwagen stand bereits in Vollbrand, als die Feuerwehr eintraf. Auch dieser Brand wurde durch einen Atemschutztrupp gelöscht. Personen kamen nicht zu Schaden. Bei der Bergung des zweiten LKWs riss dessen Ölwanne, Öl verteilte sich auf der Fahrbahn, so dass die Feuerwehr auch hier nochmals tätig werden musste.

Mysteriöse Kollision am Bahnübergang

Damit war die Nacht für die Feuerwehren allerdings noch nicht beendet. Um 2 Uhr kollidierte am Bahnübergang Empede-Himmelreich ein Zug mit einem Motorrad. Da vom Fahrer des Zweirads jede Spur fehlte, suchten die Einsatzkräfte die Umgebung weiträumig unter Zuhilfenahme einer Wärmebildkamera ab, auch die Unterseite des Zuges wurde überprüft. Da es keine Spuren einer Person gab, wird vermutet, dass der Motorradfahrer Fahrerflucht beging – ein Personenschaden konnte nicht festgestellt werden. Der Lokführer wurde durch einen Notfallseelsorger betreut.

Palettenbrand in Mardorf

Am frühen Sonntagmorgen rückte die Feuerwehr dann schon wieder aus. Gegen 1.20 Uhr ging der Alarm ein, weil auf dem Gelände der Firma ASB Grünland an der Moorstraße Paletten brannten. Die Feuerwehr Neustadt sah sich mehreren hundert brennenden Einwegpaletten gegenüber. Der Einsatzleiter ließ eine Wasserversorgung zu einem etwa 300 Meter entfernten Hydranten am Ortseingang aufbauen. Parallel wurde die Ortsfeuerwehr Mardorf alarmiert, um mit ihren wasserführenden Fahrzeugen einen Pendelverkehr zu fahren, damit ausreichend Löschwasser an der Einsatzstelle zur Verfügung stand. Im Zuge der Löscharbeiten kamen auch ein Gabelstapler und ein Radlader der Firma ASB zum Einsatz, um die Paletten auseinanderzuziehen. Rund 50 Einsatzkräfte aus Mardorf und Neustadt waren im Einsatz, die Feuerwache in Neustadt wurde unterdessen mit Kameraden der Feuerwehr Hagen besetzt, um gegebenenfalls weitere Einsätze bewältigen zu können.

Strohballenbrand Bordenau

Strohballenbrand in Bordenau | Foto. Feuerwehr

Stundenlanger Strohballenbrand in Bordenau

Dass dies eine sinnvolle Maßnahme war, zeigte sich schon kurz darauf. Denn um 2.45 Uhr wurde zunächst die Feuerwehr Bordenau zu einem Strohballenbrand gerufen. An der Ricklinger Straße brannten etwa 270 Rundballen auf einer Länge von etwa 70 Metern. Daher wurde die Alarmstufe erhöht und zusätzlich die Feuerwehren Neustadt und Otternhagen zur Einsatzstelle gerufen. Gegen 4 Uhr wurde abermals Verstärkung angefordert und die Feuerwehr Basse/Averhoy alarmiert, um vorhandene Kräfte abzulösen. Aufgrund der langen Einsatzdauer kümmerte sich die Verpflegungseinheit aus Poggenhagen um die Versorgung der Einsatzkräfte. Ab 7 Uhr am Morgen wurden erste Düsenschläuche über das Stroh verteilt, um noch effektiver vorgehen zu können. Bis „Feuer aus“ gemeldet werden konnte, vergingen noch weitere Stunden. Erst gegen 11 Uhr am Sonntagvormittag war der Brand vollständig gelöscht. Auch hier waren neben Polizei und Rettungsdienst etwa 50 Feuerwehrleute im Einsatz. Die rund 270 Strohballen verbrannten komplett.

Weitere Fahrzeugbrände

Noch während der Löscharbeiten in Mardorf und dem ausgedehnten Strohballenfeuer in Bordenau ging kurz nach 4 Uhr ein weiterer Notruf ein, der Feuerwehreinheiten aus Neustadt, Mardorf und Poggenhagen in die Moordorferstraße nach Poggenhagen alarmierte. Dort brannten auf dem Gelände eines Autoverwerters mehrere Autos. Wieder unter Atemschutz gingen zwei Trupps gegen die Flammen vor. Die Brandbekämpfer, die auch Löschschaum einsetzten, konnten die Flammen, die offenbar an einem VW Golf ausgebrochen waren, zügig löschen. Dennoch wurden insgesamt sechs Autos beschädigt. Die Schadenssumme wird aktuell auf rund 35.000 Euro geschätzt.

Die Brandursachen stehen jeweils noch nicht fest. Die Kriminalpolizei sowie Beamte des Fachkommissariats für Brandermittlungen haben die Ermittlungen aufgenommen. Zeugenhinweise werden unter der Telefonnummer 0511 109-5555 beim Kriminaldauerdienst Hannover entgegengenommen.

Update: Am Montag haben die Spezialisten der Brandermittlung die zwei Lastwagen und die übrigen Brandorte begutachtet. Dabei stellte sich heraus, dass sämtliche Feuer vorsätzlich gelegt wurden. Die Kriminalpolizei ermittelt nun wegen Brandstiftung in fünf Fällen. Auch ein Zusammenhang zwischen den einzelnen Taten wird nicht ausgeschlossen.

[Anzeigen]
Auepost wird unterstützt von:

Kommentare


  • Grit Decker sagt:

    Man darf mir gerne Anmaßung nachsagen, für mich unerheblich, so dass ich dennoch meine Meinung kundtun werde, nach der ich mir sicher bin, dass nicht alle der hier geschilderten Brände „natürliche“ Ursachen hatten, sondern „nachgeholfen“ wurde.

    Ich will nicht in Abrede stellen wollen, dass es immer wieder Tage bei der Feuerwehr gibt und geben wird, in denen die dort eingesetzten Kräfte „das volle Programm“ haben, ergo einen Einsatz nach dem anderen abarbeiten müssen.

    Doch eine wie hier geschilderte derartige „geballte Ladung“ macht mich äusserst skeptisch und misstrauisch hinsichtlich der Ursache(n).

  • Schreibe einen Kommentar zu Grit Decker Antworten abbrechen

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    Kontakt zur Redaktion

    Tel. +49 (0)5031 9779946
    info@auepost.de

    [Anzeigen]

    Artikelarchiv

    Auepost auf …