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Der Maibaum steht wieder in Wunstorf

28.04.2017 • Daniel Schneider • Aufrufe: 1560

Schon vier Tage vor dem 1. Mai wurde der Wunstorfer Maibaum zeremoniell aufgestellt. Am Donnerstag, den 27. April zog ihn ein Kran wieder in die Höhe. Die Herkunft des Brauchs liegt ähnlich geheimnisvoll im Dunkeln wie die des Osterfeuers. Vom heidnischen Baumkult der alten Germanen bis zum regionalen Brauchtum der Dorfjugend wird alles vermutet …

28.04.2017
Daniel Schneider
Aufrufe: 1560
Am Kran wurde der Maibaum hochgezogen, anschließend mit der Leiter das Verbindungsseil entfernt | Foto: Daniel Schneider

Wunstorf (ds). Die Herkunft des Brauchs liegt ähnlich geheimnisvoll im Dunkeln wie die des Osterfeuers. Vom heidnischen Baumkult der alten Germanen bis zum regionalen Brauchtum der Dorfjugend wird alles vermutet. Auf jeden Fall ist das Maibaumaufstellen eng verbunden mit einem dazugehörigen Maifest.

Maibaum horizontal, vor der Aufrichtung | Foto: Daniel Schneider
So nah kommt man der Maibaumkrone sonst nicht | Foto: Daniel Schneider

Maibaumaufstellen, das heißt in Wunstorf: Der altbekannte Pfosten wird wieder in seiner Haltevorrichtung arretiert, um ihn dann mit Hilfe eines Krans aufzurichten. Der Dachdeckerfirma Presuhn wurde dieses Jahr zum ersten Mal diese Ehre zuteil. Mit einem Seil befestigten die Mitarbeiter den Maibaum am Kranausleger und zogen ihn behutsam wieder in die Höhe.

Das Seil ist mittig befestigt, alles fertig zum Hochziehen | Foto: Daniel Schneider
Farblich abgestimmt: Ulrich Schräpler und Ortsbürgermeister Silbermann geben den Startschuss | Foto: Daniel Schneider

Was in anderen Gegenden noch volkstümlicher abläuft und auf einer Festwiese noch ganz anders begangen werden kann als auf dem Marktplatz zwischen Rathaus und Kirche, hat in Wunstorf dadurch einen recht technischen Charakter. Bänder-Tanz um den Maibaum herum gibt es nicht, ebenso wenig weiteres Brauchtum rund um den Maibaum. Getanzt wurde dafür auf der Bühne: Der Tanzkreis Wunstorf in Tracht sorgte mit altdeutschen Volkstänzen für eine authentische Atmosphäre.

„Es wäre toll, wenn es mit Manneskraft geschehen würde.“

Selbst einer der unmittelbar Beteiligten wünschte sich insgeheim eine rustikalere Atmosphäre, selbst bei dem Wissen, dass es aus versicherungstechnischen wie praktikablen Gründen kaum möglich wäre. Den Wunstorfer Maibaum mit reiner Muskelkraft von einem Dutzend Männer in die Höhe zu bringen – dazu müsste der Bereich um den Maibaum viel zu weit abgesperrt werden. Daher bleibt es auch in Wunstorf bei der sichereren Kran-Variante.

Wappenständer

In Wunstorf trägt der Maibaum unterhalb der Krone auf vier Querbalken die Wappen aller Wunstorfer Stadtteile sowie der Partnerstädte Flers und Wolmirstedt: Ganz oben Wunstorf, darunter Klein Heidorn und Kolenfeld, auf der dritten Sprosse Bokeloh, Großenheidorn und Idensen und ganz unten Luthe, Blumenau, Flers, Wolmirstedt, Steinhude und Mesmerode.

Wie groß die Wappen in Wirklichkeit sind, bemerkt man normalerweise nicht | Foto: Daniel Schneider
Der Wunstorfer Maibaum ragt wieder in die Wolken | Foto: Daniel Schneider

Neu geschmückt wurde der Wunstorfer Maibaum schon lange nicht mehr, die Dekoration hat gelitten. Von einst 4 Figuren, die zwischen den Wappen thronten, ist momentan nur noch die oberste erhalten; der Stamm ist nicht dekoriert, d. h. eine Spirale fehlt ebenfalls. Zufälligerweise sehen dafür die im Umkreis stehenden Straßenlaternen im Grunde ebenfalls alle aus wie kleine Maibäume. Würde man auch sie einwickeln oder bunte Bänder in die Leuchtringe hängen, wäre die Illusion perfekt.

Freibier und Tanz

Marco Battermann stach das Fass an | Foto: Daniel Schneider
… zur Freude der Besucher | Foto: Daniel Schneider
Maienhaft: der Tanzkreis Wunstorf …
… mit traditionellen Volkstänzen | Foto: Daniel Schneider

Nach dem Aufstellen des Baumes wurde ein Fass Freibier angestochen – und der Tanzkreis Wunstorf eroberte die Bühne. Beim Anstich ging dabei sogleich das erste Bierglas zu Bruch, als es vom Schlägel getroffen wurde – Glück für das kommende Maifest scheint somit garantiert. Voll wurde der Marktplatz an diesem Donnerstag noch nicht, obwohl das Wetter mitspielte und sich auch nicht Wenige vom Freibier oder Maibaumaufstellen locken ließen. Das dürfte am kommenden Montag anders werden, wenn das eigentliche Maifest stattfindet, am 1. Mai ab 11 Uhr mit den „Pfundskerlen“ auf der Bühne.

Der direkte Vergleich beweist es, …
… mit Maibaum ist der Himmel viel blauer und die Fußgängerzone viel voller. | Foto: Daniel Schneider
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