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Ein Riesenfest für alle Wunstorfer Kinder

06.08.2019 • Daniel Schneider • Aufrufe: 512
06.08.2019
Daniel Schneider
Aufrufe: 512

Zu Gast bei den Auepost-Quartiergesprächen: Bilsad und Carola Ramović, die die Idee zum bald stattfindenden Kindersommerfest hatten.

Bilsad und Carola Ramović

Zwei der Köpfe hinter dem Wunstorfer Kindersommerfest: Bilsad und Carola Ramović | Foto: Mirko Baschetti

Wunstorf (red). So etwas gab es noch nie in Wunstorf: Am 11. August wird sich der Bereich rund um „Alten’s Ruh“ am Waldrand in ein riesiges Kinderfest verwandeln. Es soll ein großartiges Fest für alle jungen Wunstorfer werden, vor allem – aber nicht nur – für diejenigen, die in den Sommerferien zu Hause geblieben sind. Vergangene Woche besuchten uns Carola und Bilsad Ramović in der Redaktion im Quartier No. 6 und erzählten, was es mit dem Fest auf sich hat, warum und für wen es veranstaltet wird.

Geschicklichkeitsspiele und Spaß

Die Liste an Attraktionen ist lang, die am kommenden Sonntag auf alle Kinder warten. Ponyreiten im Wald und eine Pferdeshow gehören zum Programm, vor allem aber viele Geschicklichkeitsspiele, nach deren Absolvierung es immer eine kleine Belohnung gibt: Im Torwandschießen, Dosenwerfen oder beim Heißen Draht können sich die Kinder versuchen. Auch gebastelt wird viel werden: Pustebilder, Insektenhotels zum Mitnachhausenehmen, Armbänder und Steinebemalen. Die „Zielgruppe“ sind Kinder von 0 bis 16 Jahren.

Viele Vereine und Organisationen sind mit eingebunden. Die Pfadfinder machen Lagerfeuer-Stockbrot mit den Besuchern, die Pferdefreunde Wölpinghausen zeigen eine ihrer Vorführungen, die Feuerwehr Klein Heidorn wird mit einem Feuerwehrwagen vor Ort sein, ebenso die Polizei und die Johanniter, die auch gleich eine Hüpfburg mitbringen – um nur einige zu nennen.

Pferdeshow

Auch die Pferdefreunde Wölpinghausen, hier auf dem Wunstorfer Wirtschaftswochenende, werden dabei sein | Foto: Daniel Schneider

Essen und Getränke für alle Kinder kostenlos

Es wird gegrillt, es gibt Popcorn, Zuckerwatte und allein 30 Kuchen und Torten, und alles ist für Kinder natürlich kostenlos. Die Waldgaststätte stellt die Infrastruktur bereit, die Bratwürste werden von zwei örtlichen Metzgereien gespendet. Getränke (man beschränkt sich auf Wasser und Saft und verzichtet bewusst auf Softdrinks) gibt es natürlich auch gratis. Die Erwachsenen werden natürlich ebenfalls versorgt, aber nicht zum Nulltarif. Das Gelände bei Alten’s Ruh hat man ausgesucht, weil es ideale Bedingungen bietet – und sich die Gaststätte selbst natürlich auch gleich am Kinderfest beteiligt: Der Pächter steuert Torten bei, für die Bratwüste kann man die Grills des Lokals nutzen – und auch den Getränkeausschank übernimmt praktischerweise gleich die Alten’s-Ruh-Crew.

Alte Sachen versteigert zur Finanzierung

Die Vorbereitungen dafür laufen schon seit Monaten. Keimzelle der Veranstaltung ist die Facebook-Gruppe „Wir sind Wunstorf – gemeinsam sind wir stark“, die jüngste der drei großen allgemeinen Wunstorf-Gruppen im sozialen Netzwerk, die aber schon bald 650 Mitglieder bei sich versammelt hat. Zur Finanzierung des Kinderfestes hat man sich Anfang des Jahres eine Charity-Aktion ausgedacht: Gruppenmitglieder spendeten gebrauchte Gegenstände, die von den anderen ersteigert werden konnten. Allerhand Dinge kamen unter den virtuellen Hammer, die dann im Gegenzug die Kinderfestkasse füllten. Einer der Mitbieter freute sich besonders: er sahnte einen großen neuwertigen Flachbildfernseher für 80 Euro ab.

„gerade die Kleinbetriebe sind am spendabelsten“

Große Spendenbereitschaft

Möglich machen das Fest aber auch unzählige Spender aus Wunstorf und darüber hinaus. Die Spendenbereitschaft auch außerhalb der Gruppe ist riesig – und viele Wunstorfer Unternehmen und Privatleute sind schon mit im Boot. Denn neben dem Decken der Grundkosten will man den Kindern natürlich viel bieten – und sammelt daher ebenfalls seit Wochen Präsente und Spielzeug ein, die man verlosen oder als Gewinn bei den Mitmach-Spielen verteilen kann.

Material für das Kindersommerfest

Materialsammlung für das Kindersommerfest | Foto: privat

Neben Werbegeschenken kamen dabei auch viele „ungebrandete“ Dinge zusammen. Bilsad Ramović war vor allem erstaunt über die Spendenbereitschaft der Firmen und Geschäfte. Knapp 3.000 Teile haben er und seine Helfer inzwischen zusammengetragen. Kaum jemand sagte Nein, als er von der Aktion erfuhr, und stellte bereitwillig Material oder Geld zur Verfügung. Natürlich nicht nur aus der Kernstadt – von Kolenfeld über Klein Heidorn bis Steinhude kam die Unterstützung aus allen Wunstorfer Ecken – und ebenso aus dem Umland. Neustadt, Rehburg-Loccum, Sachsenhagen … überall ist man von der Idee des privaten Kindersommerfestes begeistert.

Schwupps, schon ist man im Radio

Die schönsten Reaktionen erlebten die Kinderfest-Organisiatoren nach eigener Aussage vor allem bei den kleineren lokalen Einzelhändlern und Betrieben: Nicht nur breite Spendenunterstützung erfuhren die Kinderfest-Macher, sondern einige der Angesprochenen stellten sich auch gleich als Mithelfer für den großen Tag zur Verfügung, um mitanzupacken bei Organisation und den Abläufen. Aber auch große Firmen, die normalerweise solche Aktionen in dieser Form nicht unterstützen, machten wegen des besonderen Charakters der Veranstaltung ausnahmsweise mit.

Auch bei einigen Radiosendern hatte Carola Ramović nach Give-aways angefragt, doch dort winkte man ab. Bei Antenne Niedersachsen landete sie stattdessen gleich im Programm: Und so erfuhr man neulich auch im Radio, dass Wunstorf die „tollste Stadt in Niedersachsen“ ist, weil man hier mit großem Elan viel für Kinder auf die Beine stellt.

Kindersommerfestplakat

Plakat für das Kindersommerfest in der Innenstadt | Foto: Daniel Schneider

Eine Riesenlogistik für ein Riesenfest

So eine Art riesiges Sommerschulfest soll es letztlich werden – aber ganz privat organisiert und für alle Kinder der Stadt. Wenn Kinder aus den Nachbargemeinden kommen wollen, werden sie selbstverständlich auch nicht abgewiesen. Unterdessen laufen die letzten Vorbereitungen für den kommenden Sonntag. Unglaublich viel muss bis dahin noch organisiert und abgestimmt werden. Eine Art Einweisung für die Helfer am Montag zuvor gehört auch dazu, so dass am eigentlichen Kinderfesttag auch jeder weiß, was er zu tun hat. Auch wird noch immer Unterstützung und Hilfe angeboten. Manchmal ist es absolut ruhig, und dann würden wieder alle auf einmal anrufen, sagt Bilsad Ramović verschmitzt. Wer noch mithelfen möchte oder Material bereitstellen kann, wendet sich am besten über die Facebookgruppe an die Organisatoren.

Auch die Stadtverwaltung zeigte sich hilfsbereit und aufgeschlossen zu den privaten Kinderfestplänen. Es wurde sogar angeboten, die Straße zum Hohenholz für das Kinderfest zu sperren, doch das wollte man lieber nicht riskieren – schließlich müssen die Besucher auch irgendwie zum Fest kommen. Für die Reinigung des Geländes nach dem Fest wollte man auch einspringen, doch auch das machen die Organisatoren selbst. Für einen Eintrag im städtischen Veranstaltungskalender war es leider schon zu spät – dafür bekam das Plakat des Kinderfests dann den besten Platz in der Fensterscheibe des Bürgerbüros.

Alten's Ruh

Rund um die Waldgaststätte Alten’s Ruh wird das Kinderfest stattfinden – der Betreiber spendet Torten und ermöglicht das Grillen | Foto: Daniel Schneider

2 Stunden täglich im Einsatz

Zwei Stunden am Tag wenden die Ramovićs und ihre engeren Helfer derzeit und in den letzten Wochen für das Kindersommerfest auf. Aber die Vorbereitungen und Planungen fressen nicht nur Zeit, sondern machen auch Spaß und glücklich. Spaß sollen aber am Ende vor allem die Kinder haben, und dafür wird auch jetzt noch viel getan. Zusammen mit zwei weiteren Administratoren ihrer Facebookgruppe und weiteren Helfern wird in den nächsten Tagen noch einmal Vollgas gegeben, damit alles wie am Schnürchen klappt am Sonntag. Mit schlechtem Wetter rechnet man nicht, aber es ist natürlich eingeplant. Pavillons stehen bereit. Was übrig bleibt nach Abzug der Kosten, wird nicht gesammelt bis zum vielleicht nächsten Fest, sondern gleich wieder gespendet für einen guten Zweck. Auf Musik will man verzichten. Einerseits, um den zu erwartenden Trubel nicht zu übertreiben, andererseits auch, um die Gema-Gebühren zu sparen.

Der soziale Gedanke war bestimmend

Der initiale Einfall zum Kindersommerfest kam den Ramovićs, als sie eine Szene in Wunstorf beobachteten, als Eltern ihren Kindern auf einer Veranstaltung aus Geldmangel keinen Snack kaufen konnten – und die Kleinen in ihrer Verzweiflung dann Gratis-Ketchuptütchen auslutschten. Warum also nicht für alle Wunstorfer Kinder einen Festtag veranstalten, bei dem alles gratis ist und man sich keine Sorgen ums Geld machen muss?

Das Fest soll also gerade auch diejenigen ansprechen, die nicht so viel im Familienbudget haben – und ein Sommerferien-Highlight mit vielen schönen bleibenden Erinnerungen zum Nulltarif werden. Denn viele Familien können sich einen typischen Sommerurlaub gar nicht leisten. Ihren eigenen Jahresurlaub haben Bilsad und Carola Ramović für die Aktion übrigens abgeblasen, erzählen sie – Urlaub und Festvorbereitungen hätten sich sonst zu sehr überschnitten. Damit sich alle lange erinnern können (und die Eltern nicht ständig mit dem Smartphone hinter ihren Kindern herrennen müssen) wird sogar ein professioneller Fotograf vor Ort sein.

„… es gibt kein schlechtes Wetter!“

Auf 200 bis 300 Kinder ist man eingestellt, wenn 400 auftauchen, ist auch alles noch in Butter – und selbst wenn es nur 30 werden sollten, wird man auch in der kleinen Gruppe sehr viel Spaß haben, ist das Organisationsteam zuversichtlich. Wird es ein Erfolg, wird man über eine Wiederholung im nächsten Jahr nachdenken, versprechen Ramovićs. Dann könnte es auch ein anderer Standort als am Waldrand des Hohenholz werden – Wunstorf ist schließlich groß.

Kindersommerfest

Die Einladungskarte gilt für alle Kinder am nächsten Sonntag | Scan: Auepost

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Kommentare


  • Grit Decker sagt:

    Mit DEM Erfolg werden die beiden für die Kinder sehr Aktiven und deren Unterstützenden aller Arten mit Sicherheit nicht gerechnet haben:
    Schließlich wurde die „Zielmarke“ an Besuchenden um etliche Kinder, die Spaß und Freude am „Fest nur für sie“ hatten, übertroffen.

    Sich derart für unserer Jüngste „ins Zeug zu legen“:
    Chapeau!!

    So möchte ich allen Beteiligten und vor allem dem rührigen Organisatoren-Paar wünschen, dass auch nun sie ein paar Tage des ganz persönlichen Vergnügens, z.B. in Form eines Urlaubs, haben werden.
    DAS haben sich alle im Kinderfest Involvierten mehr als verdient.

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