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Elektrofahrzeuge dürfen ins Parkverbot

27.03.2018 • Daniel Schneider • Aufrufe: 1613
27.03.2018
Daniel Schneider
Aufrufe: 1613

Wunstorf hat ein (Zusatz-)Verkehrsschild mehr: Seit heute dürfen Elektroautos in einem Abschnitt am Nordwall exklusiv parken. Dadurch entstehen zusätzliche Parkplätze für E-Fahrzeuge in der Innenstadt.

Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt und Klimaschutzmanagerin Karina Lehmann vor dem neuen Schild | Foto: Daniel Schneider

Wunstorf (ds). Heute Vormittag wurde das Schild frisch angebracht: Elektrofahrzeuge dürfen am Nordwall, gegenüber des Parkplatzes, nun parken, wo für alle anderen Fahrzeuge weiterhin Halteverbot besteht. Für 4-5 Elektroautos entstehen dadurch zusätzliche Parkplätze in Fußgängerzonennähe. Nur ein Abschnitt im Parkverbot ist jedoch freigegeben, im weiteren Verlauf der Straße Richtung Stadtgraben bleibt es beim absoluten Halteverbot für alle Fahrzeugarten.

Extra-Parkraum in der Kernstadt, Ausweitung in Steinhude

Bürgermeister Eberhardt und Klimaschutzmanagerin Lehmann stellten der Presse die neuen Parkplätze heute vor. Die Stadt will damit einen weiteren Beitrag zur Elektromobilität leisten. Zeitlich unbegrenzt dürfen Elektroautos nun am Nordwall parken, und auch einen Parkschein benötigen sie nicht. Ladesäulen sind allerdings nicht vorhanden – noch nicht. Irgendwann könnten auch hier einmal Ladestationen stehen, wie es sie bereits an anderen Stellen in Wunstorf gibt, nicht jedoch in absehbarer Zeit.

Parallel zur Einrichtung des Extra-Parkraums in der Kernstadt dürfen E-Autos auch in Steinhude nun länger parken: Auf dem Parkstreifen „Am Graben“ brauchen sie keine Parkscheibe mehr.

Gegenüber den Verbrennern privilegiert

Die jüngste Änderung der Straßenverkehrsbestimmungen macht solche Ausnahmen vom Parkverbot jetzt möglich. Das Zusatzzeichen „elektrisch betriebene Fahrzeuge frei“, das so beschriftet oder als Piktogramm (Auto mit Stromstecker) existiert, kann nun mit Parkverbotsschildern kombiniert werden. Die Regelung gilt dann für reine Elektroautos und Hybridfahrzeuge, wenn sie entsprechend gekennzeichnet sind („E“ am Ende des Nummernschilds oder E-Plakette). Diese dürfen in so beschilderten Bereichen stehen.

Hier dürfen E-Autos nun parken | Foto: Daniel Schneider

Ein Dutzend Elektroautos

Erst ein gutes Dutzend Elektroautos gibt es in Wunstorf, mit Hybridantrieb sind es deutlich mehr, doch Klimaschutzmanagerin Karina Lehmann beobachtet schon seit Längerem auch immer mehr auswärtige Besucher, die mit Elektrofahrzeugen nach Wunstorf kommen und z. B. auch Parkplätze samt Ladestation am Bauamt in der Stiftsstraße nutzen. Auch die Stadt Wunstorf selbst hat ein Elektroauto in ihrer Flotte, das über den Fahrzeugpool von allen Verwaltungsmitarbeitern genutzt werden kann.

Die Bundespolitik tut zu wenig

Privat sieht Wunstorfs Bürgermeister die Zeit für ein Elektroauto allerdings noch nicht gekommen, die Nachteile bei Langstrecken seien zu groß. Nachgedacht habe er über Hybridantrieb, doch die Hybridversion seines favorisierten Modells sei preislich alles andere als attraktiv.

Info: Parken im Parkverbot
In der StVO gibt es seit Kurzem die Möglichkeit, mit dem Zusatzeichen „elektrisch betriebene Fahrzeuge frei“ an bestimmten Stellen das Parken ebendieser Fahrzeuge zu ermöglichen, wie zum Beispiel in eingeschränkten Halteverbotszonen oder in Bereichen, wo eine Parkscheibe vorgeschrieben ist. Diese Möglichkeit nutzt nun auch die Stadt Wunstorf an zwei Stellen. Zum einen am „Nordwall“ in der Kernstadt und zum anderen in Steinhude auf dem Parkstreifen „Am Graben“, wo eigentlich nur Parken mit Parkscheibe (eine Stunde, in der Zeit von 9-18 Uhr) möglich ist. Die Stadt Wunstorf wird beobachten, wie diese Regelungen für Elektrofahrzeuge angenommen werden und ob diese zu einem späteren Zeitpunkt ausgeweitet werden sollten.

In der Zukunft, da waren sich Lehmann und Eberhardt sicher, werde das E-Auto seinen festen Platz im Straßenverkehr haben: es sei, wenn die Infrastruktur weiter wachse, ideal für den Stadtverkehr und die Kurzstrecke. Auf Langstrecken wäre man dann vielleicht mit Wasserstoffantrieb unterwegs.

Wirklich attraktiv werde das Elektroauto erst dann werden, wenn die Politik attraktivere Rahmenbedingungen schafft. Steuervorteile oder ein dichtes Ladestationennetz wären die Voraussetzung, dass sich hier deutlich etwas bewegt. Die skandinavischen Länder z. B. seien da schon viel weiter.

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Kommentare


  • Also sind die Voraussetzungen für ein absolutes Halteverbot bei Elektroautos nicht mehr vorhanden? Die behindern also weder die Sicht noch den beidseitigen Verkehr?
    Gute Idee wieder schlecht durchdacht. Für zwei Meter die man „näher“ an der Stadt ist.

  • Mein Auto hat einen Zigarettenanzünder, es fühlt sich diskriminiert!
    Schließlich hat es auch eine Steckdose.

  • Warum werden elektroautos nicht wie normale Autos behandelt zwecks Vorschriften? Verstehe ich nicht und es ist wirklich doof….

  • Und wo ist da die Ladestation? Ich sehe da nix auf dem Bild.

  • Lutz Winkler sagt:

    Ich finde das gut. Wir haben in den Hybrid aus Umweltgründen investiert. Schön, auch mal einen Vorteil davon zu haben. Wenn auch nur einen kleinen. Ladestation wäre cool :-)

    • Lutz Winkler sagt:

      Nein, das ist nicht richtig. Alle Elektroautos haben ein E am Ende im Nummernschild. Nur damit der Beamtenpöbel (Politessen etc.), die sonst nichts wissen, eine Unterscheidungsmöglichkeit zu nichtelektrischen Autos haben .

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