Wunstorf (red). Seit Jahren ist die „Wintervortragsreihe“ ein fester Bestandteil der politischen Bildung auf dem Fliegerhorst Wunstorf. So fanden auch im November 2019 zwei Veranstaltungen statt. In Kooperation mit dem politischen Bildungsforum Niedersachsen der Konrad-Adenauer-Stiftung, konnten wieder einmal namhafte Experten als Referenten gewonnen werden. Diesmal stand dabei das Thema „Europa“ im Fokus.
Am 14. November 2019 sprach Prof. Dr. Eckart D. Stratenschulte, der Vorstand der deutschen Nationalstiftung und ehemalige Leiter der Europäischen Akademie Berlin, zum Thema „Europäische Perspektiven nach der Inthronisierung der neuen EU-Kommission“. Hierbei verdeutlichte er, dass die EU die größte Erfolgsgeschichte des 20. Jahrhunderts sei, wir aber mittlerweile im 21. Jahrhundert angekommen seien. Zu Beginn der europäischen Zusammenarbeit sei die Friedenssicherung nach zwei Weltkriegen für die Bürger in Europa noch identitätsstiftend gewesen. Für die heutige junge Generation hätte dieses Thema zunehmend an Bedeutung verloren, da der Frieden als selbstverständlich wahrgenommen werde. Neue, aber wie Prof. Dr. Stratenschulte es nannte, „andere“ Probleme müssten gelöst werden. Schnelles Handeln wäre hierbei erforderlich.
Insbesondere im Bereich Arbeitsmarkt bleibe die EU jedoch eine Erfolgsstory. Basierend auf den Vorgaben der EU seien Gleichberechtigung und freie Arbeitsplatzwahl wesentlich vorangekommen. Beispielhaft nannte er den Dienst von Frauen in der Bundeswehr. Dies war bis 2001 noch im Grundgesetz verboten. Die vielen interessierten Nachfragen konnte Prof. Dr. Stratenschulte äußerst kompetent und gleichfalls unterhaltsam beantworten.
Zwei Wochen später, am 28. November 2019, trug Dr. Frank Umbach zum Thema „Europäische Sicherheitsperspektive: Energiesicherheit“ vor. Er ist als Research Director am Europäischen Zentrum für Energie- und Rohstoffsicherheit (EUCERS) des King’s College in London tätig. In seinem Vortrag verdeutlichte er, dass Außen- und Sicherheitspolitik fest mit der Energiesicherheit verbunden seien. Steigende Energiekosten würden sich direkt auf die Wettbewerbsfähigkeit auswirken. Für Deutschland als Exportnation sei daher im Zeitalter der Globalisierung die Sicherheit der Energieversorgung immens wichtig. Hierbei müssten nationale und europäische Interessen ebenso berücksichtigt werden, wie Abhängigkeiten von den Lieferanten. So sei Russland unverändert einer der größten Lieferanten von Gas, Öl und Steinkohle an Deutschland. Auch die Auswirkungen neuer technischer Verfahren zur Energiegewinnung auf globale CO2-Emissionen wurden thematisiert.
Fast 700 geladene Gäste und Angehörige des Fliegerhorstes nahmen an den Veranstaltungen teil. Im Anschluss an die Vorträge waren alle Gäste zu einem Empfang in das Kasino eingeladen. Bei interessierten Gesprächen fanden die Veranstaltungen einen gelungenen Ausklang.
Schade dass im Artikel nicht mitgeteilt wird wie hoch die Honorare der Herren waren und wer sie (die Honorare) bezahlt hat…