Hannover (red). Mit den wärmeren Tagen des Jahres begann auch die Zeckensaison. Manche machten bereits in den letzten Wochen unliebsame Bekanntschaft mit den blutsaugenden Insekten, nachdem sie im Wald oder auf Wiesen unterwegs gewesen waren. Die gefürchtete Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) können Zecken in unserer Gegend normalerweise nicht übertragen, doch die Erreger der Borreliose werden mit ihrem Stich weitergegeben.
Hat die Zecke bereits zugestochen und sich festgesetzt, ist die Art der Entfernung wichtig, um die Gefahr einer Infektion zu reduzieren: Die Zecke sollte möglichst hautnah gegriffen werden, so dass das Tier nicht gequetscht wird. Andernfalls können gefährliche Körperflüssigkeiten austreten. Die Zecke sollte langsam und kontrolliert herausgezogen werden. Der Blutsauger sollte dabei nicht vorher „betäubt“ werden: Alte angebliche Hausmittel wie Öl oder Nagellackentferner sind kontraproduktiv, damit lassen sich Zecken nicht sinnvoll entfernen. Als Hilfsmittel zum Entfernen können normale Pinzetten oder spezielle Zeckenpinzetten genutzt werden, diese gibt es auch in Apotheken. Gut greifen lassen sich Zecken z. B. mit dünnen und lang ausgelegten Pinzetten aus Metall.
Jede Zecke hinterlässt nach dem Biss eine gerötete Hautstelle. Nach einigen Tagen sollte diese Rötung verschwunden sein. Über eine mögliche ernste Infektion lässt sich zu diesem Zeitpunkt aber noch nichts sagen, erst nach mindestens 7 Tagen entwickeln sich Symptome einer Borreliose oder FSME. Die unmittelbare Rötung nach einem „Zeckenbiss“ ist also noch kein Anzeichen für eine Borreliose. Erst nach einigen Tagen nach der Infektion mit den Erregern kann sich eine sogenannte Wanderröte entwickeln, die sich meist ringförmig in einem größeren Radius um die Einstichstelle ausbreitet – sie kann aber auch an anderen Stellen am Körper auftreten. Spätestens beim Auftauchen dieser auffälligen Rötungen sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden, der eine entsprechende Infektion feststellen und z. B. mit Antibiotika behandeln kann. Eine Impfung gegen Borreliose gibt es nicht, und eine einmal durchgemachte Erkrankung verleiht auch keine Immunität gegen weitere Infektionen.
Eine Impfung steht jedoch gegen die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis zur Verfügung. Muskel- und Gliederschmerzen, Gleichgewichtsverlust, Störungen des Bewegungsapparats oder hohes Fieber sind einige der Symptome der FSME-Krankheit. In den meisten Fällen heilt sie zwar wieder komplett ab – und dann ist man auch gegen weitere FSME-Erkrankungen immun. In Einzelfällen können aber Gesundheitsschäden wie Lähmungen, Gleichgewichtsstörungen oder Probleme mit der Aussprache zurückbleiben, auch Todesfälle kamen vor. Wer eine Urlaubsreise plant, sollte sich daher informieren, ob das Reiseziel in einem sogenannten FSME-Risikogebiet liegt. Dazu zählen neben Süddeutschland und seit diesem Jahr auch der Landkreis Emsland viele Länder in Mittel- und Osteuropa. Denn anders als bei der Borreliose-Infektion gibt es für FSME keine Therapiemöglichkeiten. „Wer sich in entsprechenden Gebieten aufhält, sollte sich daher unbedingt impfen lassen“, sagt Dr. Mustafa Yilmaz, Leiter des Gesundheitsamtes der Region Hannover. Und auch wenn Wunstorf und die Region Hannover kein Riskikogebiet sind, können einzelne Zecken FSME auch hier übertragen. Besonders für Personen, die sich beruflich oder in ihrer Freizeit häufig in der freien Natur aufhalten, sei eine FSME-Impfung daher sinnvoll, so Dr. Yilmaz.
Naja, das mit den Zeckenbist ja iwann vorbei. Wenn die letzten Wälder den Windrödern weichen müssen, fehlt ein entscheidender Teil des Lebensraum dieser süssen kleinen Lebewesen
1. Teil des Kommentars von #Stephan = ja: ist durch unser aller Unvernunft leider so.
2. Teil „süsse kleine Lebewesen“: ich weiß ja nicht, obwohl ich noch nicht deren „Bekanntschaft“ gemacht habe.
Ganz ehrlich: wirklich Interesse habe ich dahingehend auch nicht.
Selbst wenn es keine Wälder mehr geben sollte, wird es noch weiter Zecken geben. Denn diese sitzen nicht auf Bäumen, sondern in Wiesen und Gräsern…
Mit Grausen denke ich daran zurück, dass meine versorbene Großmutter väterlicherseits ihren dahingehend wirklich bedauernswerten Rauhhaardackeln bei „Zecken-Heimsuchung“ mit Speiseöl tracktierte, um die lästigen Viecher leichter zu entfernen.
Beim heutigen Wissensstand über Zeckenstiche tut mir der arme „Raudi“ im Nachhinein noch ’ne Runde mehr leid.