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Johanniter-Großübung simuliert Massenanfall von Verletzten

26.09.2019 • Jennifer Rößler • Aufrufe: 517
26.09.2019
Jennifer Rößler
Aufrufe: 517

Was müssen Einsatzkräfte tun, um im Ernstfall so gut und schnell wie möglich zu handeln? Darum ging es am Freitag, den 20. September beim dritten „Trauma.Team.Training“ in Wunstorf.

Einsatzübung Johanniter

Großübung der Johanniter | Foto: Bettina Martin/Johanniter

Wunstorf (red). Eine Explosion während eines Konzertes, das war das Szenario. Als Erstes kommen Polizisten und sichern den Ort des Geschehens. Dann folgen Sanitäter der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH), um die Verletzten zu behandeln. Wie genau funktioniert diese koordinierte Zusammenarbeit? Wer macht was und wann? Wie sind die Meldewege? Was müssen Einsatzkräfte tun, um im Ernstfall so gut und schnell wie möglich zu handeln? Darum ging es am Freitag beim dritten „Trauma.Team.Training“ in Wunstorf.

Beteiligt an der Großübung mit insgesamt drei Szenarien waren die Zweite Bereitschaftspolizeihundertschaft und Teile der Technischen Einsatzeinheit der zentralen Polizeidirektion Niedersachsen (ZPD), die Freiwillige Feuerwehr Wunstorf, zehn angehende Notfallsanitäter der JUH sowie hauptamtliche Johanniter aus den Rettungswachen Wunstorf, Garbsen und Schwarmstedt sowie ehrenamtliche Helferinnen und Helfer aus dem Ortsverband Wunstorf-Steinhuder Meer, insgesamt mehr als 250 Männer und Frauen. Austragungsort war ein nicht mehr genutztes Industriegelände am Jenaer Weg in Wunstorf.

Das Szenario war eine Explosion

Gegen 9 Uhr, 12 Uhr und 15 Uhr wurde es hier laut. Außer der Explosion beim Konzert wurden eine Amokfahrt in eine Menschenmenge auf der Straße dargestellt und ein Attentat mit Schusswaffe in einem Gebäude. Mit viel Aufwand und Liebe zum Detail waren die Orte vorbereitet und gestaltet worden. Etwa 40 Menschen hatten die Experten der Realistischen Unfalldarstellung (RUD) zu Opfern des Geschehens gemacht, das Spektrum reichte von leichten Verletzungen über abgerissenen Gliedmaßen bis hin zu Todesfällen.

Einsatzübung Johanniter

Übung der Notfallversorgung | Foto: Sylke Heun/Johanniter

Auf jede der Einsatzübungen folgte eine umfangreiche Besprechung der beteiligten Kräfte. Frank Hackbusch, Hundertschaftsführer der Polizei, bilanzierte nach zwei Durchgängen: „Dieser Tag hat uns viele und gute Erkenntnisse gebracht. Jetzt wird es darum gehen, das Erlebte auszuwerten und nachzubereiten.“ Anerkennend äußerte er sich über die atmosphärisch dichten Szenarien und Darsteller, die die Übungen sehr nah an realistisches Geschehen herangebracht hätten. Beeindruckt war auch Kersten Enke, Leiter der Johanniter-Akademie Niedersachsen/Bremen, zuständig für die Ausbildung angehender Notfallsanitäter: „Ich würde mich freuen, würde es gelingen, diesen Tag fest in den Ausbildungsplan der Schüler zu integrieren und damit verbindlich für alle angehenden Notfallsanitäter im Regionalverband Niedersachsen Mitte zu machen.“ Gleicher Meinung war Johanniter Thorsten Ernst, zuständiger Bereichsleiter im Landesverband Niedersachsen/Bremen: „Das war gut, davon braucht es mehr.“

Ein halbes Jahr Vorbereitungszeit

Ein halbes Jahr lang hatte Christopher Jonck (JUH, Ortsverband Wunstorf-Steinhuder Meer) gemeinsam mit einem Vertreter der Polizei das Trauma.Team.Training 2019 vorbereitet und organisiert. Am Donnerstag wurde bis tief in die Nacht aufgebaut, am frühen Freitagmorgen ging es dann beim Check-In der beteiligten Einsatzkräfte weiter. Weil die Polizei gegen Mittag abrücken musste, wurde ihr Part im dritten Durchgang am Nachmittag kurzfristig durch Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Wunstorf ersetzt. Dafür wurde spontan neu geplant, aus dem Wagen des Amokfahrers wurde ein stark demoliertes Unfallauto, aus dem der schwer verletzte Fahrer geborgen werden musste.

Hinweis: Eine Personenangabe im Text wurde nachträglich auf Wunsch des Genannten entfernt.

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Kommentare


  • Grit Decker sagt:

    Mit Sicherheit werden derartige Übungs-Szenarien und das mit denen verbundene Training sämtliche eingebundenen Einsatzkräfte für den Ernstfall allerhand lehren.

    Ich bin nicht vom Fach; dennoch erlaube ich mir Einschätzung und Meinungsäußerung, dass sämtliche Trainings den hoffentlich niemals eintretenden Ernstfall nicht gänzlich realistisch werden darstellen können.

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