Wunstorf (red). Am Dienstagabend wurde es in der Speckenstraße hektisch: Es galt, einen verirrten Bienenschwarm von einer Hauswand zu lösen. Das Bienenvolk, das aus bis zu 20.000 Bienen bestand, hatte sich am Nachmittag auf der Fassade eines Gebäudes in der Speckenstraße niedergelassen. Eine Nachbarin rief die Polizei, die wiederum den örtlichen Imker Horst Gerke benachrichtigte, der sich sofort auf den Weg machte. Gemeinsam mit seinem Kollegen Stefan Kamp aus Barsinghausen, der ebenfalls im Wunstorfer Imkerverein aktiv ist, machte er sich an die Bienenrettung.
Der Schwarm bestand aus Honigbienen der Gattung Carnica, der Kärntner Biene, die zu einer der verbreitetsten Bienenarten in Deutschland zählt. Warum der Schwarm auf der Hauswand landete, ist nicht klar, vermutet wird, dass er dort einfach eine „Zwischenlandung“ einlegte. Doch so einfach war nicht an die Bienen heranzukommen, denn in drei Grüppchen saßen die Bienen zuletzt auf der Fassade verteilt, etwa auf Höhe des 2. Stockwerks. Eine „Höhenrettung“ für die Tiere wurde nötig: Daher wurde ein Dachbauunternehmen aus Steinhude hinzugezogen, das mit einer Hebebühne aushelfen konnte. So musste die Feuerwehr nicht alarmiert werden.
Nachdem auch der Dachdecker mit Schutzkleidung ausgestattet war, um die Hebebühne zu steuern, ließ sich Kamp hinaufbringen, wo er dann die Bienen vorsichtig mit einem Schwung in eine Transportkiste beförderte. Zuvor war der Schwarm mit Wasser besprüht worden, um Regen zu simulieren – was die Bienen beruhigen und bewegungsunfähig machen sollte – die Tiere verfallen dann in eine Art Starre. Vorrangigstes Ziel war, die Königin des Schwarms einzufangen, denn ohne sie hätte der Schwarm keine Überlebenschance. Daher wurden vor allem noch einmal alle Spalten und Fugen kontrolliert, ob die Königin nicht irgendwo übersehen worden war.
Aus dem Wunstorfer Bienenschwarm wird nun ein Barsinghäuser Bienenvolk – denn wer einen Schwarm einsammelt, der behält ihn auch, so ist die Regel unter den Imkern. Stefan Kamp wird ihn nun unter seine Fittiche nehmen.
Horst Gerke cool
Sebastian Klein
Gutes Ende eines „tierischen“ Einsatzes, bei dem die zumindest dieses mal nicht unsere Feuerwehr benötigt wurde.
Die Damen und Herren mit Panikgefühlen vor „flatterndem Getier“ wird’s gefreut haben ;) …