Wunstorf (ds). Vor etwas über einem halben Jahr, Ende Juni 2017, wurden zylinderförmige Hinweisschilder in der Langen Straße angebracht – weil es hier immer wieder zu Sachbeschädigungen mit anschließenden Fahrerfluchten gekommen war. Die Maßnahme führte jedoch nicht schlagartig dazu, dass die Unfälle abnahmen. Auch in den ersten Wochen nach Anbringen der blauen Banderolen gab es weiterhin Zwischenfälle, und es kam auch weiterhin zu Fahrerfluchten, wie Kriminalhauptkommissar Michael Fieber im vergangenen Jahr mitteilte. Seitdem hat sich wenig geändert.
Belastbare Zahlen über den Erfolg der Aktion liegen noch nicht vor, Statistiken werden bei der Polizei in Jahreszeiträumen angelegt. Eine vorläufige Bilanz fällt im Wunstorfer Kommissariat jedoch verhalten aus. Es zeichnet sich schon jetzt ab, dass die Maßnahme nicht die erhoffte Wirkung entfaltet, denn an den Unfallzahlen hat sich offenbar wenig geändert. Es kommt weiterhin häufig zu Unfällen zwischen Fahrzeugen im ruhenden und fließenden Verkehr in der Langen Straße, wie der für Verkehrsdelikte zuständige Beamte Ragnar Tiefenbach gegenüber der Auepost sagte. Auch in den letzten Wochen kam es wie gehabt zu Blech-, Lack- oder Spiegelschäden.
Die Aufklärungsquote sei zwar etwas höher als bei Unfällen an anderen Stellen, was auch daran läge, dass es bei Fahrerfluchten in der Langen Straße oft Zeugenhinweise gebe, nach denen die Unfallverursacher dann ermittelt werden könnten. Pro Jahr gibt es allein in der Langen Straße 60 bis 70 derartige Verkehrsunfälle. Etwa die Hälfte aller Unfallflüchtigen wird ermittelt, im Stadtdurchschnitt sind es ca. 40 Prozent. Von einer nennenswerten Entlastung der Polizei, die bei jeder Fahrerflucht ein Verfahren einleiten muss, kann jedoch keine Rede sein – an der schieren Zahl der Unfälle hat sich wenig geändert. Manchmal würden die blauen Hinweisschilder von den Parkplatzsuchenden auch gar nicht wahrgenommen, wie Tiefenbach weiter anmerkte. Direkt von der Polizei nach einem Unfall darauf angesprochen, würden sich einige Geschädigte erst dann verwundert nach diesen umblicken.
Dabei wirkt es auf den ersten Blick in der Langen Straße durchaus so, als ob die Warnhinweise funktionieren würden und sich positive Effekte erzielen lassen. Bei unseren Stichproben während der letzten Monate zeigte sich allerdings auch stets ein durchwachsenes Gesamtbild. Der Aufforderung, den Spiegel beim Parken einzuklappen, kommen die Autofahrer zumindest teilweise nach. Viele Autos parken mit eingeklapptem Außenspiegel. Mehr noch wird allerdings der Aufruf befolgt, seinen Wagen möglichst weit rechts in den Parkbuchten abzustellen. Auffällig viele Fahrzeuge werden seitdem mit gehörigem Abstand zur Straße abgestellt, der Spiegel dabei aber ausgeklappt gelassen. Dazu kommen dann diejenigen, die weder möglichst rechts noch mit eingeklapptem Spiegel parken – weil sie die Hinweise nicht gesehen haben oder sie ignorieren.
Es fällt seit dem Aufhängen der Hinweise außerdem auf, dass nicht nur vorsichtig, sondern oft auch übervorsichtig geparkt wird. Denn viele Wagen parken viel weiter rechts, als eigentlich erlaubt ist – und stehen nun mit den Rädern oder mitunter schon einmal mit einem Drittel der Wagenbreite auf dem Gehweg. Die Umrisse der Parkbuchten werden offenbar nicht mehr so ernst genommen. Das führt dann oft zu dem Ergebnis, dass Autos zu großen Teilen auf dem Gehweg stehen, zur Straßenseite viel Platz lassen – aber weiterhin die Spiegel ausgeklappt lassen.
Obwohl streng genommen eine Ordnungswidrigkeit begangen wird, wenn ein Fahrzeug die Parkbuchtbegrenzungen nicht einhält, toleriert die Stadt Wunstorf das teilweise Benutzen des Gehwegbereichs durch parkende Fahrzeuge in der Langen Straße. Beschwerden wegen zugeparkter Gehwege habe es seit dem Aufstellen der Parkhinweise nicht gegeben, teilte Stadtsprecher Alexander Stockum der Auepost mit. Die Situation rund um die Parkbuchten wurde nach dem Anbringen der Schilder beobachtet und wird seitdem auch weiterhin regelmäßig kontrolliert. Ein Bußgeld haben die nicht ganz so korrekt Parkenden an dieser Stelle deswegen aber offenbar nicht zu befürchten.
[mappress mapid=“160″]
Ganz klar vertrete ich die Position, dass nicht immer allem mit der „Rechts-Keule“ begegnet werden muss und sollte.
Und so lange die Fussgänger nicht ernstlich behindert oder gar gefährdet werden, sollte weiterhin „Gnade vor Recht“ gelten.
Die Beamtinnen und Beamten unserer Polizei müssen ihre Kapazitäten nun wirklich sinnbringender einsetzen.
Auch in unserer „schönsten Stadt der Region“ gibt’s da genug zu tun…
Als angemessen hingegen erlebe ich das Vorgehen gegen in der Fußgängerzone ausserhalb der dafür freigegebenen Zeiten fahrenden Radler.
„Erzieherische Maßnahmen“ wie ein aufklärendes Gespräch bis hin zu ausgesprochenen mündlichen Verwarnungen über lange (!) Zeiträume blieben bekanntermaßen erfolglos.
Da ist ein Ordnungsgeld angemessen wie angebracht.
(Nicht ausschließlich ich als leider nur noch Fussgängerin sehe es so)
Denn leider sind die Leuts nur über deren Liebstes -dem Geld- zu erreichen; wenn überhaupt.
Schon beim Neubau der „Spiegelstraße“ sprach ich die Enge an. Die Grünen wollten es so, das Resultat sieht man. Danke dafür. Man bekommt, was man wählte,……ich parke dort nie, der Spiegel wegen.
„toleriert die Stadt Wunstorf“… dies ist auch gut so für die @stadtwunstorf . Die Parkflächen sind offen… https://t.co/9XwykhKX4K