Wunstorf (red). Mehl, Zucker, Nudeln, Schokolade, Zahnbürsten und Kinderspielzeug … Wie in einem großen Warenlager fühlte man sich am Mittwochabend bei den Johannitern in Wunstorf. In einer langen Reihe lagen Lebensmittel und Hygieneartikel dicht an dicht. Um kurz nach 18 Uhr startete die Aktion, die den ersten großen Aktionspunkt der diesjährigen Weihnachtstruck-Aktion für die Ukraine markierte.
Erst Kartons falten, dann füllen, zum Schluss zukleben und verladen. Mehr als 40 Helfer – darunter die beiden Landtagsabgeordneten Wiebke Osigus und Rüdiger Kauroff – packten mit an. Fünf Kinder aus der „Kinderzeit“ verluden erst Spielzeug und stampften später die leeren Verpackungen im Altpapiercontainer zusammen. Dienststellenleiter Bernd Stühmann war ebenfalls vor Ort und ließ durch aktive Mitarbeit die hohen Mehl- und Zuckerstapel rapide schrumpfen. „Wir danken allen, die heute hier mit dabei sind und diese tolle Aktion unterstützen“, sagte er zwischen zwei Kartons und schob sie wie auf einem Fließband weiter zur nächsten Station.
Durch viele Geldspenden von Firmen und Privatleuten konnten über 2000 Euro für den Einkauf eingenommen werden. Ein Autohaus stiftete selbst Materialien für 26 Pakete und war auch aktiv an der Packaktion beteiligt. Weitere Unterstützung von Firmen bekommen die Johanniter in den kommenden Tagen, und auch zwei Schulen machen mit: Schüler der IGS packen 30 Pakete, die Gymnasiasten des Hölty werden 37 Pakete beisteuern.
Zum dritten Mal beteiligen sich die Johanniter aus dem OV Wunstorf-Steinhuder Meer an der bundesweiten Johanniter-Aktion, die zur Weihnachtszeit Pakete voller Grundnahrungsmittel und Hygieneartikel zu bedürftigen Menschen nach Osteuropa bringt. Für den Inhalt gibt es eine vorgegebene Packliste im Einkaufswert von etwa 20 Euro, die die Gleichwertigkeit der Pakete garantiert. Vor Ort kooperieren die Johanniter mit zuverlässigen regionalen Initiativen und Vereinen, die die Abgabe an wirklich bedürftige Familien überwachen. Jedes einzelne Paket – insgesamt gingen aus Deutschland im vergangenen Jahr 57.552 davon nach Albanien, Bosnien, Rumänien, Bulgarien und in die Ukraine – ist ein Zeichen der Hoffnung und hilft einer Familie für mehrere Wochen.
Die Wunstorfer stellen erneut eines von zwei Logistikzentren in Niedersachsen und Bremen. Am 26. Dezember werden sich frühmorgens drei Sattelschlepper mit mehreren Tausend Paketen in Richtung Ukraine in Bewegung setzen. Sie steuern drei Ziele in der Ukraine an, pünktlich zu Silvester werden die 18 ehrenamtlichen Begleiter wieder zuhause bei ihren Familien sein.
Wer sich an der Aktion Weihnachtstrucker beteiligen möchte, findet Informationen, inklusive der Packliste und der nächsten Sammelstelle auf den Seiten der Johanniter. Noch bis zum 16. Dezember können Pakete abgegeben werden.
So lobenswert ich die zum wiederholten Mal durchgeführten Aktion zugunsten der notleidenden Bevölkerung in den ost- bis südosteuropäischem von uns – dem vermeintlich wohlhabendendenDeutschland- gelegenden Ländern auch finde, so täuscht das nicht über die realen Gegebenheiten hinweg, dass in unserem „reichen“ eigenen Land viele, sehr viele Mitbürgerinnen und Mitbürger genauso der Hilfe bedürfen.
Wo da jeder seine Schwerpunkte der Unterstützung -welcher Art auch immer- setzen möchte, ist die eigene Entscheidung.