Die Wildtierstation Sachsenhagen hat zwei Störche vom Schlüpfen bis zu den ersten Flugversuchen begleitet und berichtet von einer positiven Entwicklung bei der Storchenpopulation.

Sachsenhagen (red). Die seit Jahren andauernde positive Bestandsentwicklung der Storchenpopulation in Niedersachsen schlägt sich auch in der Zahl der Weißstörche nieder, die in der Wildtierstation zur Pflege aufgenommen werden. Während in früheren Jahren nur einzelne verletzte Weißstörche oder aus dem Nest gefallene oder geborgene Jungstörche zur Sachsenhäger Einrichtung gebracht wurden, waren es 2019 schon 13 Störche – und in diesem Jahr bis Ende Juni bereits 15.
„Halbwaisen“ ohne Chance
Besonders ans Herz gewachsen sind den Mitarbeitern zwei Jungstörche, die noch als Ei in die Wildtierstation kamen. Da eines der Elterntiere verstorben war, hätte der verbliebene Altvogel keine Chance gehabt, die Küken gleichzeitig zu wärmen und Futter für sie zu suchen. Die zuständigen Storchenbetreuer bargen deswegen die Eier und brachten sie Ende Mai in die Wildtierstation.
Dort wurde den Eiern zunächst ebenfalls wenig Chancen eingeräumt, da nicht bekannt war, ob sie durchgängig bebrütet worden waren. Auch der Schlupftermin war nicht bekannt. Trotzdem wurden die Eier in eine der vorhandenen Brutmaschinen gelegt. Wenige Tage später pickte es dann tatsächlich von innen am Ei, und das erste Storchenküken schlüpfte. Zwei Tage später, genau am 1. Juni, folgte auch sein Geschwisterchen.
Bis August fit für den Zug in den Süden
Die Küken entwickelten sich prächtig und machten am gestrigen Freitag ihre ersten Stehversuche. Von den Mitarbeitern der Wildtierstation gut umsorgt, sollen sie bis zum August fit sein für den Flug in den Süden zur Überwinterung. Bis dahin werden sie mit den anderen Jungstörchen die umliegenden Wiesen nach Mäusen und Insekten durchstreifen. Solange sie noch nicht voll selbstständig sind, erhalten sie zusätzlich eine Extraportion Futter in der Station.