Wunstorf (red). Es war ein Ausnahmeeinsatz am Samstag für drei der Wunstorfer Feuerwehren: Von morgens bis abends bewältigten die Wehren aus Luthe, Wunstorf und Kolenfeld die Folgen des verunglückten Rindertransports auf der A2 kurz vor Bad Nenndorf.
Für die Region bedeutete der Unfall ein Verkehrschaos, doch die Retter vor Ort brauchten nicht weniger Geduld und Nerven. Auch wenn es vor 10 Jahren schon einmal einen ähnlichen Vorfall mit einem Tiertransport gab – ein verunglückter Rindertransporter ist weit davon entfernt, ein gewöhnlicher Einsatz für die Feuerwehr zu sein.
Samstagfrüh war der Einsatzalarm erfolgt, zunächst trafen die Kolenfelder und Wunstorfer Feuerwehr an der Unfallstelle ein. Der Rindertransporter samt Anhänger war 300 Meter vor der Abfahrt Bad Nenndorf von der Fahrbahn abgekommen und in der Leitplanke hängengeblieben. Der Anhänger kippte dabei um und kam in der Böschung zum Stehen.
Zuallererst galt es, ein weiteres Abrutschen und Umstürzen des Gespanns zu verhindern. Die Kolenfelder Einsatzkräfte sicherten die Zugmaschine mit einem Drahtseil, die Wunstorfer legten den Anhänger an die Winde.
Der Zugang zum umgestürzten Anhänger war durch die Leitplanke blockiert, zudem stand diese durch die Einwirkung des Anhängers gefährlich unter Belastungsspannung. Die Feuerwehr entfernte daher ein Teilstück der Leitplanke auf Höhe des umgekippten Hängers mit einer hydraulischen Schere. Danach kam man an die Heckklappe des Fahrzeuges heran.
Insgesamt 45 Rinder befanden sich in dem umgekippten Hänger, mehr als die Hälfte überlebte den Unfall. Einige davon mussten später notgeschlachtet werden. Die Feuerwehr sah sich nun vor das Problem gestellt, die Rinder aus dem Anhänger zu bekommen, ohne dass diese auf die Autobahn oder das angrenzende Feld liefen. Die A 2 war deswegen bereits sicherheitshalber beidseitig voll gesperrt worden.
Da einige der Kolenfelder Feuerwehrleute Landwirte sind, ließ sich glücklicherweise schnell geeignetes Equipment heranschaffen. Das mobile Gatter, ein sogenannter Treibewagen, in den die überlebenden Rinder aus dem Anhänger vorübergehend gebracht werden konnten, wurde von einem Landwirt vor Ort gestellt. Mit Gittern, Leitern und anderem Material wurde zwischen Hänger und Treibewagen eine Gasse gebildet, durch die die Tiere in Sicherheit gelangten. Tote Tiere wurden mit einem Teleskopstapler geborgen.
Der Anhänger selbst wurde von einem Kran geborgen, die Tiere von einem Ersatztransporter übernommen. Die Zugmaschine wurde später von der inzwischen als Ablösung eingetroffenen Luther Feuerwehr in eine Werkstatt nach Lauenau begleitet. Die Aufräumarbeiten zogen sich bis in den frühen Abend. Mit der Aufhebung der Vollsperrung war die Arbeit der Feuerwehr noch nicht beendet, die Aufräumarbeiten liefen weiter, als der Verkehr schon wieder an der Unfallstelle vorbeirollte.
Die Tierhaltung, und damit der Konsum tierischer Produkte, ist einer der Hauptverursacher für die größten Probleme unserer Zeit: vom Klimawandel über die Rodung der Wälder, bis hin zur Ressourcenverschwendung und Trinkwasserproblematik. Wenn Ihnen etwas an unserem Planeten liegt, leben Sie vegan.