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Zwischen Gängemenü und Massenversorgung

16.10.2019 • Jennifer Rößler • Aufrufe: 774
16.10.2019
Jennifer Rößler
Aufrufe: 774

Verpflegungseinheiten der Johanniter können auch unter widrigen Bedingungen in Windeseile Mahlzeiten für Hunderte Personen zaubern. Wie das optimal gelingt, lernten dreizehn angehende Feldköche jüngst in Wunstorf.

Feldkochausbildung

Geschmacksprobe | Foto: Johanniter

Wunstorf (red). Im Auftrag der Johanniter-Akademie Bildungsinstitut Niedersachsen/Bremen schulten die Profis aus dem Ortsverband Wunstorf-Steinhuder Meer Teilnehmer aus diversen Johanniter-Ortsverbänden aus Norddeutschland. Aus Kiel, Stade, Ronnenberg und von der Feuerwehr Hildesheim waren Teilnehmer angereist, aber auch aus dem Wunstorfer Ortsverband waren Teilnehmer dabei.

Nach einem theoretischen Unterrichtsblock, bei dem unter anderem Hygiene, Berufsbekleidung, Qualitätsanforderungen, Warenkunde, Schnitttechniken und Unfallverhütung auf dem Plan standen, erfolgte der Einsatzbefehl an die Teilnehmergruppe: Wählt den Küchenchef, teilt die Posten ein und stellt aus dem vorhandenen Warenkorb ein Drei-Gänge-Menü für 50 geladene Gäste her.

Realistische Bedingungen

„Wir haben für realistische Bedingungen gesorgt und die Teilnehmer kurzfristig zur Bewirtung einer Veranstaltung herausgefordert“, sagt Mitorganisator Timo Brüning, Leiter des Ehrenamtes im Ortsverband Wunstorf-Steinhuder Meer.

Nur kurz war Zeit zum „Verdauen“, dann nahmen die Teilnehmer die Herausforderung an. Mit großem Ehrgeiz wurden die Aufgaben bewältigt. Alles sollte stimmen: die Dekoration des Raumes, das Eindecken der Plätze und auch die Getränke. Was die Teilnehmer nicht ahnten: Bereits im Vorfeld hatten die Wunstorfer Johanniter Helferinnen und Helfer aus dem Ortsverband zum Testessen eingeladen. Sie freuten sich auf das leckere Mahl ihrer Kollegen. Ihrer Kritik sollten sich die Nachwuchsköche nun stellen.

Auf das Kommando des gewählten Küchenchefs gab es dann Kürbis-Rahmsuppe mit Croutons und Lauchzwiebeln als Vorspeise. Es folgten als Hauptgang Seelachsfilet in Mailänder Panierung mit gebackenen Geflügelsticks in Panko paniert an Ratatouille und Kartoffel-Tomaten-Gratin. Den Abschluss bildete eine Mandel-Grießcreme an Waldbeerenfruchtsauce mit Obstsalat und dunkler Crumble vom Bitterschokoladenkeks. Die Nachwuchsköche stellten dieses Menü ausschließlich in der Feldküche her. Ausbilder und Küchenmeister Michael Scholz lobte schließlich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für das ausgezeichnete Essen.

Teilnehmer erschöpft, aber zufrieden

Für die Teilnehmer stand dann noch die „Nullstellung“ der Küche auf dem Programm. Feldküche und Material wurden gesäubert und für die nächste Nutzung vorbereitet. Denn Sauberkeit und Hygiene ist das oberste Gebot, auch in der Feldküche. Mit deren Besonderheiten hatte vor dem „Großeinsatz“ der Wunstorfer Gruppenführer Technik und Sicherheit, Michele Sciacca, umfassend vertraut gemacht und einen Einblick in Gasprüfung und Lecksuche, Brandschutz und Brandbekämpfung gegeben. Darüber hinaus unterwies er die Lehrlinge im fachgerechten Aufbau.

Wissen über Warenkunde, Schnitt- und Gartechniken mit Einblicken in die Nährstoff- und Lebensmittelkunde sowie Ablaufplanungen in einer Küche wurden in praktischen Beispielen vermittelt. Darüber hinaus schulte Michael Scholz Mengenberechnung, Einkauf und Beschaffung für größere Gruppen. Ein kleiner Einblick in die Diätetik beendete den Lehrgang.

Mit vielen neuen Erfahrungen, einer Rezeptsammlung und Zertifikaten zum bestandenen Feldkochlehrgang reisten die Teilnehmer erschöpft aber zufrieden aus der Auestadt in die Heimatverbände ab. Ganz sicher in der Annahme, das Wissen schon bald in kommenden Einsätzen anwenden zu können.

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Kommentare


  • Grit Decker sagt:

    Bei dem hier beschriebenen 3-Gänge-Menü läuft mir förmlich „der Sabber“.

    Ich will nicht bezweifeln, dass hier durchaus Kunst zu nennende Fähigkeiten und Fertigkeiten zu Tage getreten sind und diese Lob und Anerkennung verdienen -was denn ja umgehend ausgesprochen wurde.

    Was ich mir hingegen ausgesprochen schwerlich vorstellen kann, ist, dass es in Krisen-Einsätzen möglich sein soll, einen derartigen Gaumenschmeichler zu zaubern.

    Da wird wohl eher „schnell und einach“ -nicht zwingend weniger wohlschmeckend!- auf der Liste der Erfordernisse stehen.
    Doch das werden die Köche und Köchinnen bestimmt genauso gut „auf die Reihe kriegen“…

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