Wunstorfer Auepost
[Anzeige]

Gutachten: Amazon-Verteilzentrum bringt kein Verkehrschaos

14.06.2019 • Daniel Schneider • Aufrufe: 426
14.06.2019
Daniel Schneider
Aufrufe: 426

Die Realisierung des Amazon-Paketzentrums im Wunstorfer Industriegebiet rückt einen großen Schritt näher: Ein Gutachten stellt nun fest, dass der Betrieb nicht zum befürchteten Verkehrschaos führen würde.

Lagerhaus an der Adolf-Oesterheld-Straße

Ins leerstehende Ex-Lidllager möchte Amazon | Foto: Daniel Schneider

Wunstorf (red). Der Internethändler Amazon hatte vor Kurzem Wunstorf damit überrascht, im ehemaligen Lidl-Logistiklager ein Verteilzentrum für seine Paketauslieferflotte errichten zu wollen. An der Adolf-Oesterheld-Straße soll ein Verteilzentrum für die sogenannte „letzte Meile“ zum Kunden entstehen. Für diese Nutzungsänderung ist jedoch eine Baugenehmigung erforderlich – und die wiederum hängt maßgeblich davon ab, wie sich die zusätzliche Verkehrsbelastung für die Stadt auswirkt. Ein in Auftrag gegebenes Verkehrsgutachten kommt nun jedoch zum Ergebnis, dass selbst zu Spitzenzeiten keine gravierenden Nachteile entstehen.

Amazonverkehr neben dem Berufsverkehr

Als Grundlage für die Verkehrsprognose wurden an den umliegenden Kreuzungen Verkehrszählungen durchgeführt. Es zeigte sich, dass die verkehrsreichsten Stunden des Auslieferungslagers außerhalb der Hauptverkehrszeiten liegen, da Amazon seine Auslieferungen in der Zeit zwischen 9 Uhr und 13 Uhr abwickelt und dieser Zeitraum außerhalb des Berufsverkehres liegt. Die Rückkehr der Paketautos würde überwiegend ab 19 Uhr, nach dem Feierabendverkehr, erfolgen. Die Anlieferung der Ware mit LKWs zum Zentrum fände wiederum nachts statt. Der Großteil der Fahrten würde dann über die A 2 sowie die B 441 Richtung Hannover abgewickelt werden.

„Eine Verschlechterung der Verkehrssituation in den Spitzenzeiten tritt nicht ein“aus dem der Stadt vorliegenden Verkehrsgutachten

In der meisten Zeit ist täglich mit ca. 500 Lieferfahrzeugen der Vito-Klasse zu rechnen. Ein größeres Verkehrsaufkommen wird lediglich in der Weihnachtszeit stattfinden: An Spitzentagen kurz vor Weihnachten ist mit ca. 900 Lieferfahrzeugen fast die doppelte Belastung erreicht. Während regulär etwa 200 Mitarbeiter im Verteilzentrum beschäftigt sein werden, wird deren Zahl ebenfalls in der Weihnachtszeit durch Saisonkräfte verstärkt.

Gutachten hat keine Bedenken

Das Verkehrsgutachten stellt daher in der Zusammenfassung fest: „Unter Berücksichtigung des Spitzenverkehrsaufkommens ist die Anbindung des Grundstücks sowie die Verkehrsabwicklung an den nachfolgenden Knoten weiterhin als leistungsfähig anzusehen. Dies ist darin begründet, dass der Schwerpunkt der Verkehrszunahme in derzeit verkehrsarmen Zeiten liegt. Eine Verschlechterung der Verkehrssituation in den Spitzenzeiten tritt nicht ein.“

Um auch auf längere Sicht einen guten Verkehrsablauf aufrechtzuerhalten, empfiehlt der Gutachter aus Gründen der Verkehrssicherheit, über Verbesserungen an der Einmündung der Nordrampe der B 441 in die Adolf-Oesterheld-Straße nachzudenken. Dies würde z. B. die Errichtung einer Ampel bedeuten. Amazon hatte bereits signalisiert, sich an den Kosten für solche Maßnahmen zu beteiligen.

Wie es weitergeht

Mit dem Verkehrsgutachten ist zwar eine wichtige Frage aus dem Baugenehmigungsverfahren beantwortet, jedoch wird es bis zu einer endgültigen Entscheidung noch andauern. Unabhängig davon ist Amazon dazu berechtigt, bereits genehmigungsfreie Bautätigkeiten in dem angemieteten Gebäude vorzunehmen.

[Anzeigen]
Auepost wird unterstützt von:

Kommentare


  • Also wenn man bei Amazon „Verkehrschaos“ in die Suche eingibt, bekommt man 43 Ergebnisse. Schätze mal, auch Verkehrschaos ist durch das Amazon-Verteilzentrum problemlos zu erhalten. Hat das denn niemand geprüft?

  • Dennis Mauer sagt:

    Ich wusste, dass es zu wenig sind…

  • Gaby Nölle sagt:

    Vorher war doch der lidl lager und es gab such kein chaos.. wenn der neue autokonzern dort hinten fertig ist.kommt bestimmt noch ein kreisel oder Ampel hin?

  • Wenn man genug Geld hat, wie Amazon, dann sind auch solche Gutachten plötzlich kein Problem mehr. War nie anders…. Und wird nie anders sein..

  • Zitat: „da Amazon seine Auslieferungen in der Zeit zwischen 9 Uhr und 13 Uhr abwickelt und dieser Zeitraum außerhalb des Berufsverkehres liegt. Die Rückkehr der Paketautos würde überwiegend ab 19 Uhr, nach dem Feierabendverkehr, erfolgen.“

    Was machen die Fahrer zwischen 13 und 19 Uhr, wo sind die dann? Ich wusste es gibt einen Nebendimension!

  • Timo Janke sagt:

    Ach ja, die Straßen sind ja nicht such so schon voll genug.
    Und noch mehr Ampeln, die alles noch mehr verstopfen. Zudem durchs Anhalten und wieder anfahren auch mehr ausgestoßen wird, ich dachte es sind alle aufn Ökotrip? Aber Hauptsache wir sollen alle Elektroautos fahren…

  • Frank Dahnke sagt:

    War doch klar… #mimimimoduson #wieimmer

  • Sabrina Reh sagt:

    Weil wir in Wunstorf ja auch zu wenig Ampeln haben, nech?

  • Wunstorf braucht nicht mehr Ampeln sondern weniger…. Aber dafür viel mehr verkehrskreisel… Und diese Staus sind weniger nervend.. Kenne ich aus Santander, Kantabrien (Nordspanien)

  • Schreibe einen Kommentar zu Nelly Gandy Antworten abbrechen

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    Kontakt zur Redaktion

    Tel. +49 (0)5031 9779946
    info@auepost.de

    [Anzeigen]

    Artikelarchiv

    Auepost auf …