Wunstorfer Auepost
[Anzeige]

Bürgermeisterwahl: Die Parteien sortieren sich

11.02.2021 • Redaktion • Aufrufe: 1188

Wenn am 12. September ein Nachfolger für Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt (CDU) gewählt wird, stehen sehr wahrscheinlich mehrere Namen auf dem Wahlzettel. Die Wähler haben nach vielen Jahren mit nur einem Kandidaten wieder Alternativen. In den Parteien sind die Vorbereitungen angelaufen, einige Entscheidungen bereits gefallen. CDU und SPD schicken Männer ins Rennen.

11.02.2021
Redaktion
Aufrufe: 1188

Wenn am 12. September ein Nachfolger für Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt (CDU) gewählt wird, stehen sehr wahrscheinlich mehrere Namen auf dem Wahlzettel. Die Wähler haben nach vielen Jahren mit nur einem Kandidaten wieder Alternativen. In den Parteien sind die Vorbereitungen angelaufen, einige Entscheidungen bereits gefallen. CDU und SPD schicken Männer ins Rennen.

Rathaus von oben

Mehrere Kandidaten wollen im Herbst ins Rathaus einziehen | Foto: Daniel Schneider

Wunstorf (red). In der SPD kommt es nach dem aktuellen Stand der Dinge zu einer Kampfabstimmung innerhalb des Ortsvereins: Parteivorstand und Ratsfraktion haben sich vor kurzem in einer unerwarteten Sitzung hinter verschlossenen Türen mit knapper Mehrheit für den Großenheidorner Ratsherrn und Ortsbürgermeister Martin Ehlerding ausgesprochen. Der unterlegene Mitbewerber Carsten Piellusch, Erster Stadtrat im Rathaus und allgemeiner Vertreter von Eberhardt, hat kurz danach erklärt, er werde parteiintern ebenfalls antreten. Wann und wie die Mitglieder des Ortsvereins zwischen den beiden Juristen entscheiden, ist noch nicht festgelegt.

FDP, Linke und AfD ohne Kandidaten

Bei der CDU läuft alles auf den Parteivorsitzenden Martin Pavel hinaus. Im März soll eine Mitgliederversammlung Klarheit bringen. Die haben die Freien Demokraten schon geschaffen. Sie werden keinen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl präsentieren – nicht zuletzt, weil ihr Abschneiden diesmal mit Spannung erwartet wird: Kurt Rehkopf, seit Jahrzehnten liberales Aushängeschild, tritt nicht wieder an. Ob das Fehlen dieses Zugpferds ohne Folgen auf das Wahlergebnis bleibt, ist offen.

Ich kenne niemandenRüdiger Hergt

Die Linke spielt in Wunstorf keine Rolle mehr. Von Aktivitäten und Aktiven ist nichts zu sehen und zu hören. Rüdiger Hergt aus Luthe hat der Partei den Rücken gekehrt, sitzt noch bis September als Fraktionsloser im Rat der Stadt und beendet nach 40-jährigem Engagement in verschiedenen Lagern seine Arbeit. „Ohne Bedauern“, wie er im Gespräch mit der Auepost sagt. Er ist sicher, vieles angestoßen und manches erreicht zu haben. Auf die Frage, wer in Wunstorf die Fahne der Linken hochhalte, hat er eine klare Antwort: „Ich kennen niemanden!“

Nicht mehr auf der Suche ist die AfD. Getreu dem Parteimotto „Mut zur Wahrheit“ teilt Detlev Ulrich Aders der Redaktion am Dienstagabend mit, dass die Suche erfolglos verlaufen sei. Auch die Anfrage außerhalb Wunstorfs habe ergeben, so Aders wörtlich, dass sich „im Moment keiner von uns zutraut, die Position einer Hauptverwaltungsbeamtin/eines Hauptverwaltungsbeamten einnehmen zu können“. Der Vorstand des Stadtverbands erwarte für „diese Position Erfahrung bezüglich kommunaler Verwaltung – aber auch „frischen Wind“. Aders: „Eine Empfehlung für die beiden bisher uns bekannten Kandidaten können und werden wir nicht aussprechen.“

Bislang nur ein Einzelbewerber

Wahrscheinlich im März wollen die Grünen der Öffentlichkeit Konzept und Kandidaten präsentieren. Fraktionssprecherin Anne Dalig spricht von mehreren Namen, die im Gespräch seien. Es werde sicher einen Kandidaten oder eine Kandidatin für die Bürgermeisterwahl geben. Es gebe Interessenten aus Wunstorf, aber auch von außerhalb.

Wir kandidierenPeter Hoedt

Voller Selbstbewusstsein bereitet sich dagegen der parteilose Gastwirt Peter Hoedt darauf vor, seine Kandidatur anzumelden. Er kandidiere „auf jeden Fall“ und sei sich sicher, die 200 Unterstützer in der Stadt zu finden, die er laut Gesetz braucht, um als unabhängiger Einzelbewerber anzutreten. „Da stelle ich mich einmal in die Fußgängerzone oder zu Marktkauf. Dann habe ich die Unterschriften. Die krieg ich ganz leicht“, sagt er im Gespräch mit der Redaktion. „Wir kandidieren. Wir – also ich.“ Motto: „Wenn nix mehr geht, frag Peter Hoedt.“

[Anzeigen]
Auepost wird unterstützt von:

Kommentare


  • Christian-O. Heyner sagt:

    Na, wenn das so läuft, wird es jedenfalls keine Überraschungen geben. Ich kann Herrn Eberhardt konzedieren, dass er den „Laden im Griff“ gehabt hat. Die Flüchtlingskrise wurde beispielsweise wirklich erstklassig abgewickelt. Allerdings ist oftmals Wichtiges dank seiner erworbenen Autorität einfach nicht diskutiert worden. Ich spreche nur von den Dingen, die in meinem Berufsfeld liegen. oder ihm sehr nahe sind. Ich kann verstehen, wenn Herr Eberhardt – sozusagen als körnenden Abschluss seiner Laufbahn – die über 50 Jahre alte Planung der Nordumgehung einfach durchsetzen will. Der Rat der Stadt ist ihm gefälliger Kompanion beim Durchsetzen dieser überholungsbedürftigen Planung. Die Durchsetzung von Umweltschutz wird unbedacht und kritiklos vorangetrieben, obwohl längst überholte Technik der bestehenden Kläranlage einfach eine ebenso veraltete Faulturmtechnik angegliedert wird. Für insgesamt 11 Mio. € werden damit die ohnehin bestehenden Schadstoffemissionen bedenkenlos vergrößert. Transparents und Erteilung von sachorientierten Auskünften hält man bei der Stadt nicht viel. Dafür wird man aber belogen und möglichen anderen, besseren, auch preiswerteren Klärtechniken mit verwertbaren Endprodukten, geht man mangels Interesse einfach nicht nach! Obwohl kolportiert wird, dass das geklärte – nicht gereinigte – Luther Klärwasser immerhin trinkbar und „sauberer“ als das Wasser der nahen Leine sei. Es werden demnach ca. 3,5 Mio. m³ jährlich „Klärwasser“ in die Leine entlassen. Das allein ist schon ein Umweltskandal! Der Bekannte äußerst schlechte Zustand der Leine zeigt aber ein anderes Bild. Das bestätigen vehement die Angelvereine, die sich um die Artenerhaltung kümmern. Das, was Sie, Herr Bürgermeister, da betreiben hat mit Umweltschutz nun rein gar nichts zu tun, nicht einmal mit dem städtischen Bekenntnis dazu. Und von Gesundheit zusprechen, die Ihnen lt. Zeitungsinterview so am Herzen liegt, ist bei diesen Fakten nicht angebracht, ist ein schlechter Witz! Ich jedenfalls möchte zu den o.a. Themen etwas hören und werde mcii zu Wort melden.
    Was Ihren Nachfolger betrifft, so halte ich Herrn Piellusch für geeignet. Der steckt noch nicht soweit in der durch jahrzehntelange abgeschliffener Meinungsbildung im Rat. Grundsätzlich sind aber fremde und neue Leute zu bevorzugen.
    Und solange die Bewerber zusammen mit den Parteien inhaltlich die Situation der Stadt und deren Entwicklung nicht einmal erwähnen, sollte man sie ziehen lassen. Den bisher aufgetretenen Juroren ging es wohl eher um Bequemlichkeit, als um ein wirkliches Bemühen und ernsthafte Besorgnis zur Kandidatenfindung der wichtigsten und anspruchsvollen Führungsposition in Wunstorf!

  • Gilbi sagt:

    Wunstorf braucht eine/n Bürgermeister/in mit Erfahrung bezüglich der Verwaltung. Da ziehe ich den Hut vor der Partei, die immer das Motto „Mut zur Wahrheit“ propagiert. Im Klartext „Wir sehen uns nicht im Stande, eine geeignete Kandidatin / einen geeigneten Kandidaten zu präsentieren“. Dann ist das halt so. Besser, als Kandidaten ins Rennen zu schicken, die keine Ahnung haben. Man muss doch nicht mutwillig um jeden Preis Kandidat/ innen präsentieren, die sich nach der Wahl vermutlich sinnlos ausgelaugt fühlen werden. Die Partei hat einen General ins Feld geführt und die Schlacht um Hannover verloren …

  • Georg Braunroth C D U Braunroth sagt:

    Einige Antworten auf den Kommentar von Herrn Christian-O. Heyner aus Luthe. Als erstes möchte auch ich Herrn Heyner zustimmen und feststellen, dass Her Eberhardt über Jahre hervorragende Arbeit geleistet hat und sich immer zu allen Seiten loyal verhalten hat. Das Beste wäre, wenn Herr Eberhardt seine Aufgabe noch einige Jahre weiter erfüllen könnte. Aber leider hat er sich dazu entschlossen, wie auch die Kollegin C.Schweer ,Ihre zukünftige Arbeit der Landes- und Bezirkspolitik zu widmen. Aber nun zu Ihren Punkten: Die Nordumgehung ist auch heute noch eine der besten Lösungen, und wir sollten froh sein, dass diese wichtige Planung endlich zum Abschluss kommt. Es hat auch mich Mühe und Überzeugungskraft gekostet, die OLG`s in Lüneburg und Celle zu ermutigen die noch bestehenden Einsprüche des Herrn Speckhan u.s.w. schnell abzuhandeln. Es geht bei der Nordumgehung nicht um einige Tiere oder Vögel, und deren Brutplätze, sondern um die Lebensqualität von zig-tausend Wunstorfer Kernstaftbewohner und um großes Landeskrankenhaus. Die Nordumgehung wurde vor ca. 40 Jahren geplant und hat Herrn Eberhardt während seiner ganzen Arbeitszeit begleitet, nun soll er auch den ersten Spatenstich tun.
    Die Westumgehung, die von Herrn Koch aus Liethe, erst vor einer Woche in einem hier erschienenen Kommentar erneut propagiert wurde, und die von der B6 am Neustädter Erdenwerk vorbei, westlich von Poggenhagen und östlich von Großenheidorn verlaufend, die Straße zwischen Gro0enheidorn und Klein Heidorn querend, über das Hohe Holz, dann an die Hagelbergerstraße angeschlossen werden sollte, die Nord-West Umgehung Neustadt und Nordumgehung Wunstorf ,war schön damals im Gespräch ,Sie wurde in NRÜ mit der Südumgehung -B6 -am Krankenhaus vorbei und etwa in der Höhe des Jetzigen Bahnüberganges am Ende von Poggehhagen wieder an die o.g. genannt Westumgehung angeschlossen, auch schon angefangen. Diese Trassenführung, von Herrn Koch noch heute favorisiert, wäre damals wie heute für den gesamten Raum Wunstorf und Neustadt und auch als Zufahrt zum heutigen Nah-Erholungsgebiet Steinhuder Meer / Steinhude und Mardorf ideal gewesen. Damals war das Naherholungsgebiet Steinhuder Meer –hauptsächlich Steinhude und Mardorf mit Ihren Verkehrsaufkommen an schönen Sommertagen und am Wochenende och kein Thema und die Trassenführung die zum großen Teil durch Moorgebiete (wie die heutige Strasse NRÜ-Mardorf ) geplant war, hätte wegen dem Schwerverkehr fünf bis zehn Meter tief gegründet werden müssen. So wurde diese gesummte Straßenführung damals als unbezahlbar verworfen. Heute sollte man sich nochmal Gedanken darüber machen gerade, weil die Naherholung in Steinhude und Mardorf immer größere Formen annimmt und nach CORONA noch gefragter werden wird. Darauf habe ich auch letztlich, an dieser Stelle, dem Steinhuder Bürgermeister Dr. Bredthauer geantwortet, In erster Linie um die Ausdehnung des Steinhuder Naherholungsgebietes von der Lütjen Dile zum Hagenburger Kanal.
    Der zweite Punkt –die Kläranlage Auch dieser ist verständlich und muss geregelt werden. Aber die Leine, in die das Klärwasser geleitet wird, ist auch nicht der sauberste Fluss. Die Leine muss schon in Göttingen erhebliche Verschmutzungen aufnehmen, dann fließt die Rhume aus Northeim kommend, auch nicht ganz sauber hinein, dann kommen Einbeck Alfeld usw. und zum Schluss Hannover. Es bringt also wenig Sinn, das Luther Klärwasser, das ja, wie Sie sagen gut geklärt ist, zu 100 %ig sauber und rein in eine verschmutzte Leine einzuleiten. Es muss also gefordert werden, dass schon die Leine in Luthe mit sehr sauberem Wasser ankommt. Also, lassen Sie uns gemeinsam für eine saubere Leine kämpfen, Da fängt meiner Meinung nach dem Kampf gegen Umweltverschmutzung an und nicht bei noh mehr Windkraftanlgen. Der sauberste Strom ist der Strom aus AKW´s . Ein AKW der neuesten Generation hat heute einen nicht verwertbaren Rest(Müll) von der Größe einer Zigarrenschachtel.
    Zudem betreibt der Bürgermeister nicht, Er lässt nur überwachen und zwar nach den vorgegebenen Richtwerten Sie berufen den fehlenden Umweltschutz. Zu dem komme ich gleich in meinem zweiten Kommentar. Das wird sonst zu lang und es liest keiner mehr

  • Schreibe einen Kommentar zu Christian-O. Heyner Antworten abbrechen

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    Kontakt zur Redaktion

    Tel. +49 (0)5031 9779946
    info@auepost.de

    [Anzeigen]

    Artikelarchiv

    Auepost auf …