Willkommen beim Wahlstudio der Wunstorfer Auepost! Den Ausgang der Bundestagswahl begleiten wir heute live und tragen alle Ergebnisse und Eindrücke unmittelbar zusammen. Heute Abend entscheidet sich, wer in den kommenden vier Jahren die Politik in Deutschland bestimmt – und wer neuer Bundeskanzler oder neue Bundeskanzlerin wird.
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Parallel zur Bundestagswahl wird auch die Stichwahl für die Regionspräsidentschaft abgehalten: Keiner der Bewerber konnte vor 14 Tagen eine absolute Mehrheit erringen. Daher sind die Wahlberechtigten in der Region Hannover nun aufgerufen, sich zwischen Christine Karasch (CDU) und Steffen Krach (SPD) zu entscheiden.
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Wunstorf gehört zum Wahlkreis Hannover Land I, der seit 1980 den nördlichen Teil der heutigen Region Hannover umfasst. Neben Wunstorf zählen aktuell Burgdorf, Burgwedel, Garbsen, Isernhagen, Langenhagen, Neustadt und die Wedemark dazu.
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Als Direktkandidaten (Erststimme) im Wahlkreis treten an: Hendrik Hoppenstedt (CDU), Rebecca Schamber (SPD), Grigorios Aggelidis (FDP), Dietmar Friedhoff (AfD), Jens Palandt (Grüne), Michael Braedt (Linke), Ýr Langhorst (Die Partei), Jens Klingbeil (Tierschutzpartei), Olaf Engel (Piraten), Iris Krobjinski (Die Basis), Mirko Zschock (LKR) und Inessa Kober.
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Mit der Zweitstimme lassen sich die Landeslisten von insgesamt 21 Parteien wählen, darunter auch viele Klein- und Kleinstparteien. Darunter sind alte Bekannte, die man schon bei der zurückliegenden Europawahl sah, aber auch einige neue Namen wie etwa eine Hip-Hop-Partei und „Team Todenhöfer“ erscheinen auf den Stimmzetteln. Erstmals tritt auch die „Basisdemokratische Partei Deutschland“ an, die sich zur politischen Heimat der „Querdenkenden“ geformt hat. Der Landeswahlausschuss hat allerdings auch zwei Parteien nicht zur Wahl zugelassen, da sie nicht die nötigen 500 Unterstützerunterschriften eingereicht hatten: „Die Pinken/Bündnis 21“ und „Demokratie in Bewegung“ tauchen daher nicht auf den Stimmzetteln auf. Gewählt werden können:
CDU, SPD, FDP, AfD, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke, Die PARTEI, Tierschutzpartei, Freie Wähler, Piraten, NPD, V-Partei³, ÖDP, MLPD, DKP, Die Basis, du., LKR, Die Humanisten, Team Todenhöfer, Volt
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Immer wieder wird absichtlich, aber auch unabsichtlich ungültig gewählt: Möglich bei der Bundestagswahl ist zwar, nur ein Kreuzchen zu machen, also nur die Zweitstimme oder nur die Erststimme abzugeben – aber wer mehr als 2 Kästchen ankreuzt oder 2 Kreuze in derselben Spalte macht, hat ungültig gewählt. Auch Ergänzungen und Anmerkungen machen den Stimmzettel (manchmal auch nur eine einzelne Stimme) in der Regel ungültig.
Hintergrund ist, dass solche Modifikationen als Bedingung gewertet werden könnten – bedeutet ein Smiley nur besonders enthusiastische Zustimmung oder am Ende Ironie? Eine Wahlentscheidung hat jedoch eindeutig zu sein, daher werden Zweifelsfälle wie diese nicht gewertet. In diesem konkreten Beispiel aus Wunstorf hatte die Wahlleitung entschieden, dass die Erststimme dennoch zählt, da der Smiley im Bereich der Zweitstimme gemalt wurde. Positioniert etwa am Ende des Wahlzettels, wären beide Stimmen ungültig gewesen.
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Statistik: Insgesamt 426 Kandidaten stellen sich über die Landeslisten zur Wahl. Den geringsten Frauenanteil auf den niedersächsischen Listen haben dabei die AfD, die NPD und die Humanisten (nämlich gar keine weiblichen Kandidaten), den geringsten Männeranteil haben die Tierschutzpartei (22 Prozent) und die Vegetarierpartei (14,3 Prozent männliche Kandidaten).
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8.00 Uhr: Die Wahllokale haben geöffnet. Bis 18 Uhr kann gewählt werden.
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Die „Empfangskräfte“ in der Otto-Hahn-Schule, die wegen der großen Konzentration der Wahllokale an einem Ort in diesem Jahr Orientierung und Hilfestellung bieten sollten, waren eine gute Idee: Helfer wie Schüler Justus Saars wiesen nahezu jedem zweiten Wähler den richtigen Weg zum korrekten Wahlraum und halfen weiter, nicht nur dann, wenn keine Wahlbenachrichtigungskarte vorhanden war. Auch OP-Masken wurden an diejenigen verteilt, die ohne Mund-Nasen-Schutz zur Wahl gekommen waren – dass auch im Wahllokal Maskenpflicht gilt, hatten vor allem einige ältere Wähler nicht „auf dem Schirm“ gehabt. Sogar als Fundbüro diente die „Auskunft“: ein Personalausweis war verloren worden.
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18.20 Uhr: Die ersten Wahllokale in der Region haben die Wahlzettel zur Regionspräsidentenstichwahl ausgezählt. Demnach zeichnet sich eine Tendenz zum Sieg von Steffen Krach (SPD) ab im Verhältnis zwei Drittel zu einem Drittel. Ergebnisse aus Wunstorfer Wahllokalen liegen noch nicht vor.
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18.45 Uhr: Erste Ergebnisse für die Bundestagswahl in Wunstorf liegen vor. In den bislang ausgezählten Wahllokalen wurde mehrheitlich SPD gewählt. Rebecca Schamber führt in Wunstorf die Auszählung der Erststimmen an.
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Bei der Bundestagswahl ist bis jetzt vor allem klar, dass es eine lange Nacht werden wird, bis verlässliche Aussagen zu möglichen Koalitionen und Personalien möglich sind. Fest steht bislang nur: Annalena Baerbock wird nicht Bundeskanzlerin, die Linkspartei könnte an der 5-Prozent-Hürde scheitern und SPD und CDU liegen fast gleichauf.
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20.00 Uhr: In Wunstorf wird weiterhin ausgezählt. Wieder sind es die Briefwahlunterlagen, die am meisten Arbeit machen.
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20.50 Uhr: Bis auf eine Briefwahlstelle haben nun alle Wahllokale das Ergebnis gemeldet. Gehakt hatte es zuletzt auch noch in einem Großenheidorner Wahllokal.
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Zweitstimmen für den Bundestag – so hat Wunstorf gewählt:
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In Gewinnen und Verlusten bedeutet dies Folgendes im Vergleich zur vergangenen Bundestagswahl 2017: Die CDU verliert dramatisch an Zweitstimmen aus Wunstorf, die Christdemokraten büßen rund ein Drittel der Zustimmung ein. Die Grünen verdoppeln ihren Stimmenanteil dagegen fast, die SPD gewinnt beachtenswert hinzu. Die Linkspartei wäre nicht mehr im Bundestag, wenn es allein nach den Wunstorfer Stimmen ginge. Die AfD büßt ebenfalls Zustimmung ein. Die neue Partei „Die Basis“ erreicht aus dem Stand 0,8 Prozent der Stimmen, die Tierschutzpartei verzeichnet merkliche Zuwächse. Zulegen kann auch die FDP.
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Bei den Erststimmen gewinnt in Wunstorf Rebecca Schamber (SPD): 37,32 Prozent der Wunstorfer wollen die Neustädterin im Bundestag sehen. Hendrik Hoppenstedt (CDU) kommt in Wunstorf nur noch auf 28,31 % der Stimmen. Vor 4 Jahren hatte er hier noch 38,6 % geholt und sich vor Caren Marks (SPD) positioniert.
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22.41 Uhr: Rebecca Schamber (SPD) erringt das Direktmandat im Bundestag für den Wahlkreis Hannover-Land I und vertritt damit auch Wunstorf im deutschen Parlament direkt. Schamber erhielt 33,68 % der Stimmen im Wahlkreis und schlug damit Hendrik Hoppenstedt, der auf 31,88 Prozent der Stimmen kam.
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23.00 Uhr: Neuer Präsident der Region Hannover ist Steffen Krach (SPD). Er setzte sich in der Stichwahl mit 63,91 % gegen Christine Karasch (CDU) durch, die 36,09 Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnte. Die Wunstorfer hatten mit 63,35 % der Stimmen für Krach votiert, Christine Karasch erhielt 36,65 % aus Wunstorf.
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