Willkommen beim Wahlstudio der Wunstorfer Auepost! Den Abend der Kommunalwahl in Wunstorf begleiten wir live und tragen alle Ergebnisse und Eindrücke unmittelbar zusammen.
Heute Abend entscheidet sich, wer in den kommenden fünf Jahren im Wunstorfer Stadtrat den Ton angibt, welche Mehrheiten möglich werden und wie sich die Regionsversammlung zusammensetzt. Außerdem wird der Wunstorfer Bürgermeister gewählt sowie der Regionspräsident bestimmt. Nicht zuletzt wählen die Wunstorfer ihre Ortsräte und entscheiden somit mittelbar auch über die Ortsbürgermeister.
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Doch noch sind die Wahllokale offen. Bis 18 Uhr können die Stimmen abgegeben werden. Und das sind nicht wenige. Im Gegensatz zur späteren Bundestagswahl, wo jeder nur zwei Stimmen zu vergeben hat, können heute bei der Kommunalwahl 11 Stimmen verteilt werden. Während Bundeskanzler, Bundespräsident oder Ministerpräsidenten nicht direkt gewählt werden, können die Wähler bei der Kommunalwahl in Niedersachsen auf jeder Ebene das Wahlergebnis direkt mitbestimmen – mit Ausnahme des Ortsbürgermeisters werden alle Repräsentanten unmittelbar gewählt. Das – und die Möglichkeit, bei Stadtrat, Regionsversammlung und Ortsräten jeweils drei Stimmen auf verschiedene Kandidaten verteilen zu können, machen die Wahl komplex – aber auch demokratischer. So wird gewählt:
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Was den Wahlhelfern ab 18 Uhr bevorsteht, wenn die Wahllokale geschlossen werden, haben wir bei der letzten Kommunalwahl 2016 einmal ausführlich verfolgt: Verlorene Stimmzettel, Nazis und Schokolade
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Sollte auch jetzt noch jemand unschlüssig sein, an welchen der drei Bürgermeisterkandidaten die Stimme gehen soll … Entscheidungshilfe bieten unsere Quartiergespräche mit Frank Kettner-Nikolaus (Grüne), Carsten Piellusch (SPD) und Martin Pavel (CDU).
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Längere Warteschlangen in den Wahlräumen scheinen ausgeblieben zu sein, die stark in Anspruch genommene Briefwahl sorgt für einen Entzerrungseffekt. Doch die 5 verschiedenen und teils sehr großen Stimmzettel machen die Abstimmung unhandlich – allein das Wiederzusammenfalten des Stadtratstimmzettels verlangt schon einige Zeit. „Kann ja wohl nicht wahr sein“, war ein gehörter Ausruf aus einer Wahlkabine. Zwischen 5 und 10 Minuten brauchen die Wählenden im Schnitt, bis sie ihre Stimmen abgegeben haben.
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18.00 Uhr: Die Wahllokale sind geschlossen, die Wahlurnen werden geöffnet und die Auszählungen der Stimmen laufen.
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Die ersten Wahlergebnisse werden gegen 19 Uhr erwartet.
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18.30 Uhr: Regionspräsidentenwahl: Steffen Krach (SPD) führt die Auszählungen an
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Bürgermeisterwahl: Sieg von Carsten Piellusch (SPD) zeichnet sich ab. Die Anspannung scheint minütlich zu fallen, als mehr und mehr Wahllokale ihre Auszählungen übermitteln – und Piellusch sofort über 50 % der Stimmenanteile liegt.
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Parteimitglieder von SPD und AfD verfolgen am frühen Abend die Präsentation der Wahlergebnisse im Wunstorfer Rathaus.
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Bombenstimmung auf der Wahlparty der SPD Wunstorf in der Remise am Düendorfer Weg. Kein Halten mehr, als Carsten Piellusch kurz nach 20 Uhr erscheint.
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21.30 Uhr: Die Ergebnisse der Briefwahlstellen stehen immer noch aus. Grund ist, dass die dortigen Wahlhelfer 2,5-mal bis dreimal so viele Stimmzettel auszuzählen haben wie die Wahlhelfer in den Wahllokalen. Auch mit dem Auszählen der Briefwahlunterlagen durfte erst ab 18 Uhr begonnen werden.
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Grünen-Bürgermeisterkandidat Frank Kettner-Nikolaus (Grüne) gratuliert Piellusch in einem ersten Statement.
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Sichtlich geknickt erscheint Martin Pavel (CDU) bei der Präsentation im Rathaus: „Ich hätte schon sehr Lust gehabt.“ Nach Bekanntwerden des Ergebnisses aus dem dritten Wahllokal sei ihm klar gewesen, dass er die Wahl verloren habe. Parteikollegin Christiane Schwer gibt sich ebenfalls enttäuscht: „Pavel hat toll gekämpft und wäre ein toller Bürgermeister geworden.“ Schweer sieht den Bundestrend der CDU verantwortlich.
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21.45 Uhr: Bis finale Ergebnisse feststehen, kann es noch einige Zeit dauern. Noch immer fehlen die Übermittlungen von 8 Briefwahlstellen, die derzeit im Hölty-Gymnasium auszählen. Marita Baciulis und Alexander Stockum und Markus Saars von der Wahlleitung bereiten sich auf eine lange Nacht vor und halten im Rathaus die Stellung, bis die Abstimmungsergebnisse aller Wahlen vorliegen. Bei der letzten Kommunalwahl 2016 war das letzte ausstehende Ergebnis eines Wahllokals erst gegen 3 Uhr nachts eingetroffen, sagte Stockum.
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Statement von Martin Pavel (CDU), der ebenfalls Carsten Piellusch zum Sieg gratuliert.
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Regionspräsidentenwahl: Zweite Runde für Steffen Krach (SPD) und Christine Karasch (CDU). Die Wähler müssen in 14 Tagen in einer Stichwahl entscheiden, wer Regionspräsident werden soll. Auch wenn noch nicht alle Ergebnisse vorliegen, ist bereits deutlich, dass keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreicht hat.
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Die Stimmung auf der Wahlparty der CDU, die im Akropolis in der Nordstadt zusammengekommen ist, ist gedrückt. Nur zwei Tische sind besetzt. Auch bei den Grünen im Eispavillon an der Südstraße herrscht wenig Frohsinn, überall ernste Gesichter. Lothar Porcher (Grüne) sagt: „Wir hatten gehofft auf eine Stichwahl zwischen Carsten Piellusch und Frank Kettner-Nikolaus.“ Die Stimmung bei den Wählern und Resonanz im Wahlkampf war von den Grünen ganz anders eingeschätzt worden, als es sich nun im Wahlergebnis zeigt. Bei der SPD unterdessen Sprechchöre: „Es gibt nur ein Carsten Piellusch …“
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22.30 Uhr: Die Ergebnisse aus allen Wahllokalen liegen vor. Carsten Piellusch (SPD) ist neuer Bürgermeister der Stadt Wunstorf. Er erzielte 55,15 % der Stimmen und damit die absolute Mehrheit, so dass keine Stichwahl erforderlich wird.
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Vorläufiges Abstimmungsergebnis der Bürgermeisterwahl in Wunstorf:
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Noch-Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt erscheint in der Remise und richtet sich etwas launig an die lieben „Genossen und Genossinnen“, blickt mit vielen Anekdoten auf die zurückliegenden Jahre zurück, in denen er immer gut mit den Sozialdemokraten zusammengearbeitet habe. Seinem Nachfolger überreicht Eberhardt ein Buchgeschenk zum Thema Albrecht-Wahl und versichert: „Stehe an deiner Seite, immer …“ Stehende Ovationen für Eberhardt.
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Stadtratswahl: Gegen 23 Uhr waren erst knapp die Hälfte der ausgezählten Stimmen für die Stadtratswahl übermittelt – auch hier haben die Briefwahlstellen wieder am meisten Aufwand – erschwerend kommt hinzu, dass der Aufwand ungleich höher ist als bei der Bürgermeisterwahl, da für den Stadtrat jeweils 3 Stimmen abgegeben werden können – und sich auf verschiedene Parteien und Kandidaten verteilen lassen. Das macht das Auszählen aufwendig. Es zeichnet sich jedoch ab, dass die „Mehrheitsgruppe“ ihre Arbeit fortsetzen könnte: SPD, Grüne und FDP hätten weiterhin die Mehrheit im Stadtrat.
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0.45 Uhr: Die ersten Ortsratszusammensetzungen stehen fest: Kolenfeld hatte kurz vor Mitternacht das Ergebnis zusammen, Idensen gegen 0.30 Uhr als Zweites ausgezählt, dicht gefolgt von Klein Heidorn. In allen diesen Ortsräten wird die SPD stärkste Kraft.
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1.00 Uhr: Das Ergebnis der Regionspräsidentenwahl steht fest. Wie bereits gemeldet, konnte keiner der Bewerber bei der ersten Abstimmung mehr als 50 % der Stimmen auf sich vereinen. Daher wird am 26. September parallel zur Bundestagswahl der Regionspräsident oder die Regionspräsidentin in einer Stichwahl gewählt.
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2.30 Uhr: Nun stehen auch die Ortsratsergebnisse für Wunstorf und die übrigen Ortsteile fest – ausgenommen Luthe.
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3.00 Uhr: 3 Minuten vor 3 Uhr nachts wurde das Ergebnis für die Stadtratswahl bekannt gegeben. Die SPD erringt 13 Sitze und hätte als Mehrheitsgruppe mit FDP und Grünen wieder eine komfortable Mehrheit im Rat. Relative Wahlgewinner sind die Grünen, die ihren Stimmenanteil fast verdoppelt haben und nun auf 7 Sitze im Rat kommen. Die CDU kommt auf 13 Sitze, AfD und FDP jeweils auf 2 Sitze. Olaf Engel (Piraten) und Albert Schott (parteilos) gelingt der Einzug in den Stadtrat nicht.
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3.15 Uhr: Mit Luthe sind die Stimmen des letzten Ortsrates ausgezählt.
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4.15 Uhr: Die Ergebnisse zur Regionsversammlung stehen fest.
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Alle Wahlergebnisse auf der Übersichtsseite: Wunstorf hat gewählt
Worüber ich mich hingegen gar nicht freue, sind meine Text-Fehler und zeigt mir einmal mehr die Stimmigkeit der „Stallorder“ meines Seniorchefs:
„Niemand liest die eigenen Texte Korrektur!“
Juchuuuuuuu! Es gibt kein Corona mehr. Alle beknuddeln sich, als würde es keine Ansteckungen mehr geben. Klasse auch wie der Schreiberling des Stadtanzeigers jedwede jouirnalistische Distanz vermissen lässt und dem vermeintlichen BM beküsst….
Na sowas aber auch, hat Frau keine anderen Probleme & wer will das wissen??? Wie so ein kleines Schulmädchen; Herr Lehrer, ich hab mich verschrieben, heul!!! Pfff, man fragt sich, wie alt manche Erwachsenen bloß sind, das Sie sich so hervorheben müssen??? Tja, wer so kleingeistig ist, muß das wohl tun, sonst ist Frau nicht zufrieden!!! Integer ist Sie längst nicht, also irrelevant!!!
@ Manschli
Wir sind Ihre sattsamen Entgleisungen mittlerweile gewohnt.
Welches Ihrer zahlreichen Problemen Auslöser für Ihre Verbalattacken auch immer sein mögen, dürfte sich nicht ausschließlich meines Interesses entziehen.
Die Zuständigkeiten liegen in fachlichen Händen.
Gänzlich unabhängig davon, ob Sie schlichtweg „Corona-Frust“ schieben, oder Ernstliches dahinter steht:
Es wird in den Kommentarbereich der falsche Ort sein, Ihre Probleme ausagieren zu wollen.
Vielleicht sollte man sich mal auf das wesentliche konzentrieren… nämlich auf sich selbst, kein Mensch sollte sich das Recht rausnehmen einen anderen zu verurteilen, was er macht oder tut! Jeder sollte sich um sich selbst kümmern, liebevoll und hilfsbereit sein dem anderen gegenüber, dann leben wir auch gesünder und in Frieden. ( meine Meinung )
@ T. Röhrkasten
Ihren Worten kann und möchte ich zustimmen.
Mit dem von Ihnen erwähnten „in Frieden leben“ dürfte es jedoch im Anblick der Realitäten arg schwierig werden. Leider.
Vermutlich dürfte es nur eine Hand-voll aus der Leserschaft interessieren- alle anderen mögen sich wegklicken:
Am frühen Nachmittag suchte ich „mein“ Wahllokal auf und war erleichtert, dass im Bürgerbüro „die Lichter an waren“ und mir „Rollator-Else“ bei meiner Suche nach meiner „Kneipe“ mit Rat zur Seite gestanden werden konnte.
Dankbar für den funktionierenden Aufzug suchte ich den Wahlraum auf und war sehr angenehm von der positiven Stimmung der Wahlhelferinnen und -helfer überrascht.
Weil mehr als sonst üblich per Briefwahl ihre Stimmen abgaben und noch abgeben werden- laut Aussage der Anwesenden-, war die Stimmung sehr entspann, so dass mein Spruch, den ich mir natürlich NICHT verkneifen konnte und wollte, dass ich sämtliche Wahlzettel selbstverständlich unterschrieben hätte, mit einem allseitigen Lachen gerne genommen worden ist.
By the way:
Angesichts der Masse an Wahlzetteln war mir die Verzweiflung der einen Wahlhelferin angesichts einer möglichen Stichwahl durchaus nachvollziehbar:
hatte ich doch die nicht zu vermeidende Assoziation zu Beipackzetteln von Medikamenten und zu Falk-Plänen…
*geins*
Nun freue ich mich auf die weitere Wahl-Berichterstattung- auch und gerade in der #Wunstorfer Auepost.