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Obladen-Austritt: FDP erwartet Rückgabe von Mandaten im Stadt- und Ortsrat

16.02.2023 • Redaktion • Aufrufe: 1084

Der überraschende Austritt von Kerstin Obladen aus der FDP schwächt die Arbeit der Partei in den städtischen Gremien stark. Die Wunstorfer Liberalen fordern die Ratsfrau nun zur Rückgabe ihrer Mandate auf. Obladen bleibt allerdings bei ihren Plänen, als Parteilose weiter im Stadtrat vertreten zu sein.

16.02.2023
Redaktion
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Daniel Farnung
Daniel Farnung (Archiv) | Foto: privat

Wunstorf (red). Die Freidemokraten in Wunstorf haben sich nach dem plötzlichen Parteiaustritt von Kerstin Obladen am gestrigen Mittwoch am selben Abend zu einer Sitzung versammelt, um die Lage zu beraten. Die FDP zeigt sich überrascht vom Austritt ihres Stadtratsmitglieds, weist die von Obladen erhobenen Vorwürfe jedoch zurück.

„Wir bedauern den Austritt eines engagierten Mitglieds, das uns im Stadtrat und im Ortsrat Steinhude vertrat. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Ganz offensichtlich hat sie den zeitlichen Aufwand für zwei Kommunalmandate unterschätzt. Wir haben Frau Obladen daraufhin stets beratend unterstützt, und es wurden Vertretungslösungen im Stadtrat gefunden. Daher distanziere ich mich klar davon, in irgendeiner Form Druck auf Frau Obladen ausgeübt zu haben“, erklärt Stadtverbandsvorsitzender Daniel Farnung. Die FDP sehe sich als konstruktive Opposition im Rat der Stadt Wunstorf und wolle diese Arbeit weiterführen. Die Liberalen erwarteten daher die Rückgabe der Mandate von Obladen in Stadt- und Ortsrat.

Fraktionsstatus verloren

FDP-Fraktionsvorsitzender Klaus-Jürgen Maurer ergänzt: „Ich bin erschrocken über diese Nachricht. Wir werden weiterhin liberale Ideen in der Wunstorfer Kommunalpolitik einbringen. Eine Zusammenarbeit innerhalb der Ratsfraktion mit Frau Obladen halte ich nach dem Parteiaustritt jedoch für abwegig.“ Für Maurer bedeutet Obladens Entscheidung, nun allein für die FDP im Stadtrat zu sitzen – womit die Partei auch ihren Fraktionsstatus und damit Zugang zu wichtigen Ausschüssen in der Stadt verliert. Nach wie vor sind mindestens zwei Mandatsträger erforderlich, um auf kommunaler Ebene eine Fraktion bilden zu können.

Farnung machte deutlich, dass Obladen die Strukturen und inhaltliche Unterstützung der Partei für ihren Wahlkampf nutzen konnte und dort immer Unterstützung des gesamten Kommunalwahlkampfteams erhielt. „Ohne die inhaltliche, personelle und strukturelle Unterstützung hätte sie ihren Wahlkampf nicht führen können. Aufgrund dessen erwarten wir ihren sofortigen Rückzug aus den Gremien“, so Farnung. Obladen sei nicht nur mit persönlichen, sondern auch mit Stimmen der Partei gewählt worden.

Das sieht Obladen anders und hält an ihren Plänen fest, künftig zunächst als Parteilose in Stadt- und Ortsrat vertreten zu sein. Weitere Gründe für ihren Austritt aus der FDP habe es tatsächlich gegeben, aber über diese wolle sie zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sprechen, sagte Obladen der Auepost.

Die Wahlentscheidung zu Stadt- und Ortsräten ist personengebunden. Tritt ein Mitglied aus oder wechselt es die Partei, bleibt es dennoch weiterhin gewählter Vertreter für das jeweilige Gremium. Erst wenn der über eine Parteiliste Gewählte seinen Sitz verliert oder selbst auf seinen Platz verzichtet, hat eine Partei die Möglichkeit, den dann frei gewordenen Platz mit einem Nachrücker der eigenen Partei wieder zu besetzen.
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Kommentare


  • Anonymous sagt:

    Gefühlt nur noch Zoff und eigene Egos in der Politik. Vielleicht sollte man sich mal zusammen reißen, und Politik für die Klientel machen, die einen gewählt hat und sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen.

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