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Grüne warnen vor übereiltem Ende des Nachtangelverbots

05.07.2021 • Redaktion • Aufrufe: 731

Das Nachtangelverbot soll nicht kommen – die Grünen halten das für ein Wahlkampfmanöver und befürchten Millionenstrafzahlungen für die Region.

05.07.2021
Redaktion
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Aue Wunstorf
Auenlandschaft in Wunstorf (Symbolbild) | Foto: Daniel Schneider

Hannover (red). Das Nachtangelverbot soll vom Tisch sein – Regionspräsident Hauke Jagau habe das Nachtangelverbot aus der Vorlage zur Ausweisung des Fauna-Flora-Habitat-Gebietes „Leineaue zwischen Hannover und Stöckendrebber“ gestrichen. Die Grünen sehen darin eine handstreichartige Umsetzung – und Wahlkampfhilfe des noch amtierenden Regionspräsidenten für seinen möglichen Nachfolger Steffen Krach.

Durch die eigenmächtige Aktion ohne nochmaliges Auslegen sei die Verordnung rechtsfehlerhaft und könne erfolgreich beklagt werden. Dies würde die dringend notwendige Ausweisung des FFH-Gebietes noch weiter verzögern, Strafzahlungen an die EU in Millionenhöhe wären die Folge, heißt es dazu von den Grünen.

Unverständnis über Änderung

„Bisher wurde davon ausgegangen, dass durch das nächtliche Angeln nachtaktive Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum gestört werden. Nun gibt es eine neue Vorlage, in der das Gegenteil behauptet wird. Überraschenderweise ist aus einer ehemaligen Gefährdung plötzlich ein positiver Aspekt geworden“, führt Grünen-Regionsvorsitzende Anne Dalig dazu aus. Co-Vorsitzender Henning Krause ergänzt: „Mit seiner eigenmächtigen Veränderung der Verordnung düpiert Jagau seine Umweltdezernentin und unterstützt den SPD-Regionspräsidentschaftskandidaten Steffen Krach im Wahlkampf. Dieser hat bei den Angelverbänden durch die Aussagen, sich aktiv gegen ein Nachtangelverbot zu positionieren, versucht, eine Wählerschaft zu sichern. Das Thema ist aber einfach zu wichtig, um es für Wahlkampf zu missbrauchen.“

Das Thema ist aber einfach zu wichtig, um es für Wahlkampf zu missbrauchen.

Henning Krause, Regionsgrünenchef

Die Kandidatin der Grünen für das Amt des Regionspräsidenten, Frauke Patzke, betont den gemeinsamen Konsens: „Ich begrüße den Vorschlag von Ulrich Schmersow, umweltpolitischer Sprecher der Grünen-Regionsfraktion, alle unmittelbar Beteiligten wie Angel- und Naturschutzverbände zu einem Gespräch an einen Tisch zu bitten, um einen gemeinsamen Konsens zu finden. Hier wurde leider viel Zeit verschenkt und Möglichkeiten zur Kompromissfindung nicht genutzt, Lösungen im Sinne der Sache zu finden.“ Angler und Jäger würden wichtige Aufgaben beim Natur- und Umweltschutz übernehmen. Patzke ist sich sicher, dass unter Begleitung wissenschaftlicher Expertise gute Ergebnisse für den Natur- und Artenschutz hätten erreicht werden können, die auch die Angler mitgetragen hätten.

Kritische Stimmen kamen zuletzt auch aus der CDU: Wunstorfs Bürgermeister hatte die Auseinandersetzung um den Leineauen-Naturschutz als „Phantomdiskussion“ bezeichnet.

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