Wunstorf (ds). In der jüngsten Wunstorfer Ortsratssitzung sprachen sich die Mitglieder fraktionsübergreifend gegen eine farbige Beleuchtungsmöglichkeit aus: Mehrkosten von 10.000 Euro dafür, dass wenige Male im Jahr die Kirche farblich angestrahlt werden kann, seien nicht vertretbar, argumentierte Sören Thoms (SPD). Auch die CDU-FDP-Gruppe sprach sich gegen eine farbig angestrahlte Stadtkirche aus.
Vorgeschlagen worden war die zusätzliche Investiton von der Verwaltung, da die eigentlich geplante Beleuchtungsinstallation nur weißes Licht vorsieht. Zur farbigen Anstrahlung müssten zusätzliche RGB-Strahler am Marktplatz errichtet werden. Die Frage danach war angesichts des Kriegsausbruchs in der Ukraine aufgekommen, infolgedessen andere Städte ihre Wahrzeichen in den ukrainischen Nationalfarben illuminiert hatten.
Andreas Niepel (AfD) ging noch weiter und stellte die Sinnfrage der Beleuchtung, die in Zukunft die Stadtkirche ganzjährig in den Abendstunden erhellen soll: Ob, wenn im Sommer erst nach 22 Uhr die Strahler eingeschaltet würden, das überhaupt noch jemand wahrnehmen würde in der leeren Innenstadt.
Großes Einsparpotential ergäbe sich hierbei jedoch nur langfristig betrachtet: Die jährlichen Stromkosten schätzt die Verwaltung auf 150 Euro im Jahr.
Der Antrag für eine möglichst helle Beleuchtung der Kirche, aber ohne farbliche Akzente, wurde bei 2 Enthaltungen (Grüne) und einer Gegenstimme (AfD) angenommen. Als Nächstes beschäftigt sich in der nächsten Woche der Verwaltungs- sowie der Bauaussschuss mit der Entscheidung über die Art der Beleuchtung.
Die Verwaltung rechnet allein für die weiße Beleuchtungsform mit Kosten von 40.000 Euro. Zweckgebunden besteht ein Fördertopf von rund 25.000 Euro aus verschiedenen Quellen.
Da kann ich nur zustimmen.
Es besteht durchaus weiteres Einsparpotial. Seit mehr als 40 Jahren wird der Turm der Stadtkirche beleuchtet. Dass das Kirchenschiff nicht beleuchtet wird, wurde nie als Mangel empfunden und würde auch heute ausreichen, sensorgesteuert bis 22 Uhr. Bevor das verwirklicht wird, sollte allerdings die einst von der Werbegemeinschaft verantwortete „Weihnachtsbeleuchtung“ entfernt werden.
Hans H. Hanedbuth