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Piellusch will Starkregenschutz zum Thema machen

28.08.2021 • Redaktion • Aufrufe: 1043

Nicht nur Hochwasser, auch Starkregen kann der Stadt zu schaffen machen, das hat das vergangene Wochenende bewiesen. Der SPD-Bürgermeisterkandidat will gegensteuern.

28.08.2021
Redaktion
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Überschwemmung
Überschwemmte Straße am 22. Juli in Wunstorf | Bild: Daniel Schneider

Wunstorf (red). Hochwasser- und Starkregenschutz soll ein vorrangiges Thema in Wunstorf werden. Der Starkregen vom 22. August hat gezeigt, dass nicht nur Jahrhunderthochwasser, sondern auch lokale Starkregenereignisse mehr Beachtung finden müssen. Mit extremen Wetterlagen müsse vermehrt gerechnet werden.

„Mein Dank gilt hier allen Einsatzkräften, die an diesem Tag sofort zur Stelle waren, wo sie gebraucht wurden“, hebt Bürgermeisterkandidat Carsten Piellusch das große Engagement der vielen Helfer hervor. Alle Ortsfeuerwehren mussten bis tief in die Nacht arbeiten. „Als Stadt müssen wir überprüfen, wie gut wir auf unvorhersehbare Starkregenereignisse vorbereitet sind“, fordert Piellusch hierzu. Er schlägt für Wunstorf deshalb die Grunderfassung der Starkregengefahrengebiete in der Stadt, die Entwicklung von Präventivmaßnahmen und eine Aktualisierung der städtischen Notfallplanung vor.

Gefahrenkarte fürs Stadtgebiet

Als gewählter Bürgermeister wolle er ähnlich der bestehenden Jahrhunderthochwasserkarten eine Starkregengefahrenkarte für das Stadtgebiet erstellen lassen. Diese Karte, basierend auf der Prognose eines Computermodells, soll Bürgern, Politikern und Fachleuten zeigen, wohin Wassermassen an der Oberfläche fließen und wo die Gefahr von Überflutungen besteht. Der Starkregen komme ohne große Vorwarnung und könne jeden Ort oder sogar nur einzelne Wohngebiete betreffen. „Deshalb müssen wir uns vorbereiten“, bekräftigt Piellusch. Die neue Warnkarte soll dann auf der Website der Stadt veröffentlicht werden. Piellusch möchte darüber hinaus weitere Maßnahmen in Angriff nehmen. Es brauche eine aktuelle Schwachstellenanalyse des Entwässerungssystems der Stadt. „Wir müssen uns beispielsweise anschauen, welche Maßnahmen wir gegen die immer wieder auftretenden Überschwemmungen an der Ecke Hochstraße und Kolenfelder Straße treffen können“, sagt Piellusch. Darüber hinaus möchte er mit der Verwaltung und Politik einen ganzen Katalog an präventiven Maßnahme entwickeln und diskutieren. So sollen Vergrößerung der Rohrdurchschnitte bei Sanierungen und Neubauten genauso so ein Thema sein wie auch die Berücksichtigung von Flächenversiegelung, Retentionsflächen, und die Niederschlagsbindung z. B. durch Dachbegrünung, Versickerung auf den Grundstücken, Rigolen und Gräben bei der Bauleitplanung und Stadtentwicklung. Auch die Reinigung der Abflüsse und Gullys sei ein nicht zu unterschätzendes Thema.

Hochwasser in Wunstorf
Hochwasser wie hier der Westaue 2017 ist nicht die einzige Gefahr (Archiv) | Foto: Daniel Schneider

Runder Tisch Blaulicht

Das allein reiche allerdings nicht. „Wir müssen auch die Notfallplanung der Stadt aktualisieren“, so Piellusch. Alarmierungssysteme wie Sirenen sollen überprüft und ertüchtigt werden. Über eine aktive Öffentlichkeitsarbeit soll über die Bedeutung der unterschiedlichen Signale und Warnungen sowie über die Nutzung gängiger Apps wie Katwarn und Nina aufgeklärt werden. Das alles soll gemeinsam mit allen Partnern, wie Ortsfeuerwehren, dem THW, den Hilfsorganisationen und anderen in Wunstorf passieren. „Ich habe für diese und andere Sicherheitsthemen bereits den Runden Tisch „Blaulicht“ vorgeschlagen. Wir müssen das Thema gemeinsam und noch stärker vernetzt in unserer Stadt bearbeiten“, sagt Piellusch.

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Kommentare


  • Michael Lange sagt:

    So, so, der Kandidat Piellusch will aktiv werden und Themen setzen. Und er hat für sich entdeckt, dass Starkregen zu Hochwasser führen und für Wunstorf zum Problem werden kann. Wo war der Kandidat Piellusch eigentlich die letzten Jahre? Und wo seine Partei, die ihn auf das Schild gehoben hat?
    Die Probleme mit überfluteten Straßen im Innenstadtbereich – Beispiel, die Bahnunterführung am Ende der Kolenfelder Straße – sind seit Jahrzehnten bekannt. Es mag sein, dass Kandidat Piellusch sich in der Vergangenheit eher als subalterner Beamter verstanden hat, der nur das umsetzt, was ihm sein Dienstherr diktiert; ein politisches eigenständiges Handeln ersetzt das natürlich nicht. Und seine Partei? – nun ja …
    Eine Ursache dafür, dass das Wasser bei Starkregen so schnell und massiv auftritt, ist, dass nicht ausreichend Fläche im Stadtgebiet vorhanden ist, wo Regenwasser versickern und wo die Aue sich naturnah ausbreiten kann. Eine Ertüchtigung der Kanalisation kann zwar punktuell (z.B. an der Kolenfelder Str.) die Situation entlasten, ändert aber nichts an den „hausgemachten“ Ursachen, der Versiegelung von Flächen. Und bei der Flächenversiegelung will der Kandidat künftig Tempo machen. Jahnplatz und Freibadgelände sollen zeitnah bebaut werden (Piellusch: „wir sollten sofort damit anfangen“). Und leider sehen die Kandidaten von CDU und Grünen das ähnlich. Man sorgt sich um die Kapitalrendite von interessierten Investoren, weniger um das Interesse der Wunstorfer Bürger am Erhalt der „grünen Lunge“ unserer Stadt. Wohl auch deshalb hat man sich für das „Podium zur Bürgermeisterwahl 2021 in Wunstorf“ für einen Moderator aus dem Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (Carsten Ens) entschieden. Entsprechend geschmeidig und abgestimmt empfand ich auch das Frage-und Antwortspiel.Ein Schuft, der Böses dabei denkt.

    Michael Lange

  • Bernd-Michael Rosenbusch sagt:

    Die Stadt sollte erst einmal regelmässig die Gullys von Schmutz und Unrat befreien. Damit ist schon einiges getan. Die Gully auf den Strassen werden kaum sauber gemacht. Aus einigen Gullys wächst Unkraut und sofar kleine Bäume.

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