Wunstorf (as). Ohne Debatte und einstimmig hat der Sozialausschuss des Rates am Mittwochabend im Hölty-Gymnasium in seiner jüngsten Sitzung der Verlegung von Stolpersteinen in der Stadt zugestimmt. Der Tagesordnungspunkt war nach nicht einmal fünf Minuten abgehandelt. Einzig Birgit Mares von der Fraktion der Grünen meldete sich zu Wort. Sie erinnerte an den Antrag ihrer Fraktion, der vor knapp einem Jahr eingebracht worden war, und dankte dem Arbeitskreis Erinnerungskultur für sein Engagement.
Stolpersteine sind kleine Gedenktafeln aus Metall, die vor jenen Häusern im Pflaster verlegt werden, in denen einmal jüdische Bürgerinnen und Bürger gelebt haben. Derartige Tafeln sind zehntausendfach in Deutschland platziert worden und sollen das Gedenken an vertriebene und ermordete Menschen wachhalten. Die Verlegung ist umstritten. In Wunstorf sollen in den nächsten Jahren bis zu 80 Stolpersteine angebracht werden.
Mares berichtete, es gebe viel Zuspruch und erste Spendenzusagen. Auch die Gespräche mit Hauseigentümern, die der Verlegung der Platten in vielen Fällen zustimmen müssen, seien auf einem guten Weg. Der Sozialausschuss war nach dem Ortsrat Wunstorf das erste Gremium des Rates, das sich mit der detaillierten Beschlussvorlage befasst hat.
Ich freue mich, dass die Beschlussfassung, auf die der Arbeitskreis Erinnerungskultur seit vielen Monaten wartet, auf einem guten Weg ist. Dem indirekten Zitat, „dass Hauseigentümer der Verlegung der Platten in viele Fällen zustimmen müssen“ widerspreche ich. Frau Mares hat das so nicht gesagt, sondern berichtet, dass bereits mit Hauseigentümern gesprochen wurde und wird. Zustimmen müssen sie natürlich nicht oder anders gesagt, sie haben kein Bestimmungsrecht über das öffentliche Straßenland. Das sollte eindeutig klargestellt sein. Richtig finde ich: mit ihnen zu sprechen und sie als Sponsoren zu gewinnen. Sie werden das besstimmt nicht bereuen, als solche genannt zu werden.