
Wunstorf (red). Anfang des Jahres sorgte eine Änderung bei der Hundesteuer in Wunstorf für wenig Begeisterung unter Hundebesitzern in der Stadt.
Die Steuererhöhung wurde auch zum Anlass genommen, zu hinterfragen, was Wunstorf für die Hundeinfrastruktur tut. Schon im Frühjahr gab es die Antwort: Der erste städtische Hundeauslaufplatz wurde in Betrieb genommen. Und im Spätsommer sorgte erstmals Hundeschwimmen für Furore.
Gefragt wurde im Zuge der Steuererhöhung jedoch auch, ob am Ende nicht nur die Hundesteuer erhöht, sondern auch einmal kontrolliert wird, ob auch wirklich alle, die es müssten, Hundesteuer zahlen. Der Rat der Stadt hatte sich ausdrücklich für verstärkte Kontrollen ausgesprochen, damit die Erhöhung auch gerecht auf alle Schultern verteilt wird.
Doch passiert ist bis heute nichts. Es gab weder Ankündigungen von Kontrollen noch wurden Hundehalter in der Stadt überprüft. Die Wunstorfer Grünen hatten deshalb bei der Verwaltung nachgefragt – staunen nun aber über die erhaltene Antwort.
Denn die Stadt liefere eine erstaunliche Begründung für die fehlenden Kontrollen, sagt Marvin Nowak, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadtrat: Kontrollen seien nicht möglich, weil es vorkomme, dass unter einer Steuermarke ein Dackel angemeldet sei, während tatsächlich ein Schäferhund an der Leine gehe.
„Das klingt fast nach einer zoologischen Sensation – ist aber leider nur ein Sinnbild dafür, dass hier eher vorgeschobene Gründe als Lösungen gesucht werden“, sagt Nowak ironisch. Denn in anderen Kommunen hätte die reine Ankündigung von Kontrollen bereits Wirkung gezeigt.
In Wunstorf verzichtet man bislang auf solche Ankündigungen. Und da die Nummern der Steuermarken nicht verlässlich mit den Daten in der Steuerabteilung abgeglichen werden können, wird auch gar nicht erst kontrolliert, um falsche Verdächtigungen zu vermeiden. Wenn jemand weiterhin brav Steuern zahle, aber inzwischen einen anderen Hund habe, soll er deswegen nicht von Wunstorfer Kontrolleuren belästigt werden.
Die Grünen sehen jedoch die Gerechtigkeit verletzt: Es sei nun genau der Effekt eingetreten, den die Fraktion befürchtet habe: Wer seinen Hund ordnungsgemäß anmelde, zahle brav weiter, während diejenigen, die ihre Hunde gar nicht anmelden würden, bislang unbehelligt blieben. „Im Verhältnis zur Einwohnerzahl sind in Wunstorf weniger Hunde angemeldet, als zu erwarten wäre. Das zeigt, dass hier Kontrollbedarf besteht – nicht nur theoretisch“, so Nowak weiter.
Die Verwaltung hat nun angekündigt, zunächst alle Steuerpflichtigen erneut anzuschreiben, um Rasse und Chipnummern abzugleichen. Aus Sicht der Grünen-Fraktion schafft das aber vor allem zusätzlichen Papieraufwand – und lenke vom eigentlichen Problem ab: „Gerade in einer modernen Verwaltung sollten solche Daten längst digital gepflegt und automatisch plausibilisiert werden können. Statt sich in Formularen zu verlieren, wäre ein digitales System die einfachste Lösung“, heißt es aus der Fraktion. Bisher gibt es nur PDF-Dateien, die dann doch ausgedruckt und händisch unterschrieben werden müssen, zum Download auf der Stadtwebseite.
Dass die Daten nicht gleichzeitig mit der Steuererhöhung neu erfasst worden seien, sondern bis jetzt zum Herbst gewartet wurde, können die Grünen nicht nachvollziehen. Die Stadt liefert jedoch auch dafür eine Erklärung: Die personellen Kapazitäten in der Steuerabteilung seien aufgrund der Grundsteuerreform und der anstehenden Bettensteuer in Steinhude ausgeschöpft.
Die Grünen-Fraktion erwartet dennoch, dass die angekündigte Aktualisierung der Steuerdaten und anschließende Kontrollen nun wirklich beginnen.
Das ist Wunstorf, Hauptsache überzeugt sein man habe die schönste Innenstadt der Region.
Das ist doch nun alles wieder Stimmungsmache im Wahlkampf! Ich glaube, unser armer Bürgermeister Piellusch kann nun wirklich nichts für die schlechten Leistungen seiner Verwaltung. Seine Ideen werden einfach immer schlecht umgesetzt.
Die Hundesteuer und die Bettensteuer sind sicher dringend nötig, um den Umbau des Elements und der Innenstadt zu bezahlen. Und auch die geplante Erhöhung der Parkgebühren und der Kitagebühren.
Aber so groß sind die individuellen Einschnitte ja am Ende garnicht, wenn nur zahlt, wer auch will und die anderen auch so durchkommen. Das ist die viel propagierte soziale Gerechtigkeit!
Die Bettensteuer wird eingeführt, weil man die Tourismusabgabe abgeschafft hat.
Die Hundesteuer wurde um 2 €/Monat erhöht, u.a. da eine Freilauffläche für Hunde entstanden ist.
Umbau Elements wird kreditfinanziert und Schuldendienst wird aus dem allgemeinen Steueraufkommen finanziert.
Die Sanierung der Innenstadt wird größtenteils über Fördermittel finanziert.
Kitagebühren finanzieren zu 1/3 die nicht gedeckten Betriebsaufwendungen. Das Angebot verbessert sich, Kosten steigen (z.B. durch gestiegene Gehälter des Personals auch bei externen Trägern), das wird teilweise auf die Familien umgelegt.
Erhöhung Parkgebühren in Steinhude sind die Kompensation des Wegfalls des Tourismusbeitrages für Tagesgäste (die zahlen ja keine Bettensteuer)
Ich bin da unentschlossen.
Einerseits ja: wer Steuern zahlen muss, soll sie auch abführen. Wer also einen Hund hat, darf die Steuern bezahlen.
Andererseits, der Arbeitsaufwand, der mit der Kontrolle einhergeht ist sicher derart hoch, dass die zu erwartenden Mehreinnahmen den personellen Aufwand kaum gegenfinanzieren dürften.
Dem aber steht gegenüber, dass Recht eben Recht bleiben muss, und die Steuerpflicht auch durchzusetzen ist.
Schwieriges Terrain.
Welch Drama, arme Grüne, tja, wer sich so hintergehen lässt, wie die Stadtverwaltung, was solls
Die Grünen sehen die Gerechtigkeit verletzt. Ausgerechnet die Partei mit Erstkompetenzen für Verbote, Kontrollen und und Zerstörung. Die Nichtzahler der Hundesteuer sind nicht das Problem, sondern die Hundesteuerzahler. Würden diese die Steuer nicht zahlen, wäre sofort Gerechtigkeit hergestellt. Und da der Stadtverwaltung die Gerechtigkeit als hohes Gut in Orte am Herzen liegt, würde sie sicherlich die fehlenden Zahlungen nicht beanstanden. -Schmunzel-
Liebe Grüne, wie soll die Stadt denn kontrollieren, ob jemand überhaupt einen Hund Hund hat und diesen auch angemeldet hat? An jeder Haustür klingeln und nachfragen?
Es sollte einmal lieber überprüft werden, warum die Hundehalter ihre Hunde auf den Spielpläzen laufen lassen, bei denen extra ein Schild steht, laut dem Hunde verboten sind!
Wie oft meine Kinder hier schon in die Hinterlassenschaften dieser Hunde getreten oder gefallen sind, kann ich gar nicht mehr zählen.
Für so etwas sollte man schon Strafen in Höhe des Monatsgehaltes verhängen.
Aber das ist wie in allen Bereichen: „Hauptsache ICH, der Rest ist egal!“