Wunstorf (red). Die Wunstorfer Macher hatten sich für ihr monatliches Treffen für den März die Fahrschule Silbermann ausgesucht. Der Chef persönlich, Thomas Silbermann, zeigte den „Machern“ die Räumlichkeiten der Fahrschule. Faszination löste der Fahrsimulator aus. So etwas gab es in den Fahrschulen noch nicht, als die Gäste einst ihre Führerscheine gemacht hatten.
Silbermann lüftete auch einige Geheimnisse, etwa, warum da immer „so Männer“ (O-Ton einer der Macher) vor dem Eingang der Fahrschule stehen würden. Denn das Haus in der Alten Bahnhofstraße ist nicht nur eine gewöhnliche Fahrschule, sondern auch LKW-Fahrer-Ausbildungsstätte … in Vollzeitseminaren erhalten hier künftige LKW-Fahrer ihre Qualifikationen für den gewerblichen Schwerlastverkehr, und die „LKW-Azubis“ in Vollzeit brauchen eben auch mal die ein oder andere Pause zwischen dem Lernen. Rund zwei Monate dauert es, bis man den LKW-Führerschein etc. erworben hat, die Kosten liegen etwa um den Faktor 5 über dem eines „normalen“ PKW-Führerscheins. Die meisten zahlen die kompakte Ausbildung deswegen auch nicht selbst, sondern bekommen sie (teil-)finanziert – z. B. vom künftigen Arbeitgeber.
Nach dem Rundgang gab es einen kleinen Gratis-Auffrischungskurs für die Teilnehmer in Sachen Verkehrsrecht und Führerscheinneuigkeiten. Erstaunt waren einige, als sie erfuhren, dass ihre ganz alten Führerscheine – die grauen und rosa Lappen – in Zukunft gegen die heutzutage üblichen Plastikkärtchen getauscht werden müssen – und dann auch ein Verfallsdatum bekommen. Die Kärtchen, nicht die Fahrerlaubnisse, wohlgemerkt.
Über die Verkehrspolitik in Wunstorf wurde diskutiert, ebenso wie über zu milde Strafen bei Verkehrsverstößen. Die Wunstorfer Macher waren einstimmig für mehr Kontrolle und härteres Vorgehen bei Telefonieren mit dem Handy am Steuer. Auch das Punktesystem wurde noch einmal anschaulich dargestellt. Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, plauderte Thomas Silbermann auch aus dem Nähkästchen oder rückte manche Wunstorfer Verkehrssituation in ein ganz neues Licht.
Dass Radfahrer am Zebrastreifen absteigen müssen, wussten hingegen alle, nicht aber, dass Kinder auf Kinderfahrrädern trotzdem „Vorfahrt“ haben können: Fahrräder ohne zwei Bremsen, Licht etc. gelten nämlich gemäß § 24 StVO nicht als Fahrrad, sondern sind rechtlich gesehen Spielzeug – und die „fahrradfahrenden“ Kinder sind wie Fußgänger zu behandeln. Kinder mit verkehrstüchtigen Fahrrädern müssen an Zebrastreifen wie die „Großen“ jedoch absteigen und schieben.
Nach zwei interessanten Stunden machten sich die Macher – wieder etwas schlauer – auf den Heimweg … nun wahrscheinlich mit einem ganz neuen Blick auf den Wunstorfer Straßenverkehr.
Was für beknackte Regeln, wie soll man denn im vorbeifahren erkennen ob ein Fahrrad 2 bremsen und Licht hat……..so einen Blödsinn kann sich auch nur Deutschland ausdenken
Danke für den tollen Artikel! Ich habe heute auch immer vor den Verkehrsschildern schon auf die geforderte Geschwindigkeit abgebremst!
hallo zusammen, die Wunstorfer Macher sind ein sehr entspanntes Netzwerk. Alle Menschen aus Wunstorf sind herzlich eingeladen. Termine gibt es unter: Wunstorfer-Macher.de, oder unter macher@reschke-pr.de mir eine Mail schreiben. Dann schicke ich immer gern die aktuellen Termine! Gruß friedlies reschke
Habe den Artikel mit Interesse gelesen. Zwei Anmerkungen: Das in verkehrsberuhigten Zonen nur 5-7 km/Std gefahren werden darf, ist leider sehr unbekannt. Wir haben nach Sanierung seit Oktober 2018 eine solche Straße. Das langsam gefahren wird ist die Ausnahme. Selbst Anwohner, Behindertentransporte oder die Müllfahrzeuge fahren wesentlich schneller als erlaubt. Ich wurde sogar schon angehupt vom Hintermann, weil ich vorschriftsmäßig gefahren bin. Da ist die Stadt gefordert, Kontrollen zu machen – und Schilder so aufzustellen dass sie auch gesehen werden. Unsere sind in mehr als 2 Meter Höhe angebracht.
Das Radfahrer absteigen müssen auf Zebrastreifen ist mir bekannt – leider vielen Radfahrern nicht. Hier sollte die Polizei mal aufklären an den Brennpunkten (Schulen, Kreisverkehre).
Toller Artikel.
Und eigentlich Werbung für die Einführung von verpflichtenden Nachschulungen.