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Stadt will ehemaligen Matratzenladen zum Coworking-Objekt machen

05.02.2022 • Daniel Schneider • Aufrufe: 3044

Gemeinsam arbeiten im Ex-Matratzenladen: Die derzeit größte leerstehende Handelsfläche in Wunstorf will die Stadt selbst mieten – um wieder mehr Leben in die Südstraße zu bringen.

05.02.2022
Daniel Schneider
Aufrufe: 3044
Ehemaliges Matratzengeschäft
Ehemaliges Matratzengeschäft in Wunstorf (Archiv) | Foto: Daniel Schneider

Wunstorf (ds). Vor knapp anderthalb Jahren hatte die Filiale von „Matratzen Concord“ in der Wunstorfer Südstraße geschlossen – seitdem steht das große Ladengeschäft leer. Zwischenzeitlich wäre es beinahe in der „dritten Welle“ zum Corona-Testzentrum für die Fußgängerzone geworden, doch die Idee war nicht umgesetzt worden. Während des Bürgermeisterwahlkampfes waren die Schaufenster dann kurzzeitig noch einmal als Werbefläche für CDU-Kandidat Martin Pavel vermietet, aber im Anschluss offenbarte das Gebäude ausgerechnet am Eingang zur Fußgängerzone wieder seinen Leerstand.

Diesen Anblick will die Stadtverwaltung nicht weiter tolerieren. Sie bezeichnet das Ladengeschäft als den „schmerzhaftesten Leerstand“ in der Stadt, da er für alle, die auf der B 441 durch Wunstorf fahren, sichtbar ist. Der Verkehr steuert durch den Knick der Bundesstraße an dieser Stelle praktisch genau auf die verwaisten Fensterscheiben zu.

Daher möchte die Stadt nun selbst aktiv werden und im Rahmen des Förderprogrammes Perspektive Innenstadt die Ladenflächen selbst anmieten, denn die Ansiedlung eines größeren Handelsbetriebes erscheint – unter anderem wegen des inzwischen fehlenden Parkplatzangebotes – als unwahrscheinlich. Zu vergünstigten Konditionen möchte die Stadt den Laden in Form eines Pilotprojektes für ein Jahr mieten.

Südstraße
Prominenter Leerstand in der Südstraße | Foto: Daniel Schneider

Flexible Weitervermietung

Einziehen in die 330 Quadratmeter großen Räumlichkeiten soll jedoch keine städtische Funktionseinheit, sondern die Stadt möchte als Untervermieter auftreten, um die Räume flexibel anbieten zu können. Gedacht wird an sogenannte „Pop-up-Nutzungen“ und „Coworking Spaces“, also etwa Firmen, Vereine, Künstler oder auch Privatpersonen, die hier zwischenzeitlich zu deutlich unter Marktniveau liegenden Mieten einen Betätigungsort finden können. Die Nutzung soll völlig flexibel möglich sein, von wenigen Stunden bis hin zu mehreren Monaten.

Wahlwerbung im Schaufenster
Zwischennutzung als Wahlwerbungsträger nach einem Jahr Leerstand | Foto: Daniel Schneider

Details, auch zur Finanzierung, stehen derzeit noch nicht fest. Aufgewendet werden sollen dafür jedoch 20.000 Euro mehr, als für den angedachten Wunstorfer Online-Marktplatz vorgesehen sind: Rund 50.000 Euro sollen in das Pilotprojekt fließen. Darin wären nicht nur die Miete enthalten, sondern auch die Anschaffung von z. B. Mobiliar.

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Kommentare


  • Wunni sagt:

    Das ist schon erstaunlich, wie die Nutzung von Immobilien in Wuntorf immer mehr verstaatlicht wird. Neben der dreistlligen Zahl an Wohnungen, die die Stadt für Leute mietet, die hierzulande einen Asylantrag gestellt haben, solls jetzt einen Citymanager geben, der den Leerstand und die Verstaatlichung verwaltet. Warum nicht auch dieses ehemalige Matratzengeschäft als Kulturzentrum für Einwanderer machen und die Fenster mit Flaggen der Herkunftsländer bekleben, also Syrien, Kurdistan, Afghanistan, Iran, Irak usw.? Dann wüsste jeder (gn*), der durch die Stadt fährt, was für ein moderner, neuer und und auch sozialistischer Wind in dieser Stadt weht? Vielleicht wäre es auch Zeit für eine zweite Moschee in Wunstorf an dieser Stelle – mit Minarett und Muezzinruf?

  • Petra Buchholz sagt:

    Mann könnte auch noch was anderes raus machen. Einen schönen Blumenladen oder ein Lebensmittelgeschäft.

    • Wunni sagt:

      Lebensmittelgeschäfte sind an dieser stelle nicht wirtschaftlich zu betreiben, das musste schon Firma Aldi vor über 40 Jahren feststellen, als sie aus diesem Gebäude damals ausgezogen ist – obwohl es da noch den großen Parkplatz in der Küsterstr gab, der jetzt auch geopfert wurde. Spätestens seit man im Stadtrat nun dem Parkgebührenwahnsinn anheim gefallen ist, lohnt sich überhaupt kein Lebensmittelmarkt mit breitem Sortiment im Innenstadtbereich mehr.

  • Wunstorfer sagt:

    Das Gebäude gehört offensichtlich einem ehemaligen Ratsherren (wird jedenfalls bei dessen Gebäude-GbR angeboten) …

    Ein Schelm, wer böses dabei denkt…

  • Michael Lange sagt:

    Es gibt viele Gründe, die eine Immobilie für kommerzielle Nutzer oder für den „Non Profit“- Bereich unattraktiv machen: ein maroder Zustand des Gebäudes, schlechter Zuschnitt der Räumlichkeiten, ein zu hoher Mietzins etc. In der vorgenannten Fällen lässt sich u.U. mit einer kräftigen Finanzspritze etwas machen. Nicht so bei der hier besprochenen Immobilie.

    Hauptgrund für den Leerstand des Objektes in der Südstraße ist m.E. eindeutig die schlechte Lage! Direkt an einer vielbefahrenen Straße gelegen, mit hohem Lärmpegel und entsprechend hoher Feinstaubemission. Dieser Fakt lässt sich auch durch eine „Pop-up-Nutzung“ oder durch „Coworking Spaces“ (auch wenn das so schön nach Zukunft klingt) nicht korrigieren.

    Warum die Stadt hier trotzdem Mittel aufwenden will, bleibt ein Geheimnis des Bürgermeisters und der wunstorfer GroKo. Hier wird ein Strohfeuer entfacht, das lediglich den Eigentümer der Immobilie für einen überschaubaren Zeitraum wärmt. Bedauerlich für den Steuerzahler ist „nur“, dass hier kein Stroh verbrannt wird.

    Um für das zu erwartende Scheitern der Aktion vorsorglich schon einmal einen Grund zu liefern, wird auf ein fehlendes Parkplatzangebot verwiesen. Nein!, mehr Parkfläche erhöht nicht die Attraktivität.

  • Dr Mensen sagt:

    Da such ich mir lieber ein Co working Spott in Hannover. Wunstorf ist tot. Nur alte Mendchen. Laaaaangweilg. Da wird noch mehr Leerstand kommen. Arbeit findet man in dem Kuhdorf ja auch nicht ;-) Baut lieber ein paar Altenheime, baut die Bänke ab, wegen der Kiffer,LOL, und schließt die Parks ab.

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