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Jonathan Capellan Matos

20.12.2020 • Aufrufe: 1463

5 Fragen an das Leben von Jonathan Capellan Matos, 22 Jahre, Student, Fußballer, gläubiger Christ

Jonathan Capellan Matos

Jonathan Capellan Matos, 22 Jahre, Student, Fußballer, gläubiger Christ

Was beschäftigt dich derzeit am meisten?

Das sind zwei Dinge: Zunächst einmal Corona, man kommt ja schlecht daran vorbei. Ich bin ein Mensch, der gerne Körperkontakt hat, mit Freunden zusammen ist und diese auch gern einmal umarmt. Das fehlt mir. Die ganz aktuelle Situation rund um das griechische Flüchtlingscamp Moria beschäftigt mich außerdem. Generell hat mir das Camp schon aus humaner Sicht nicht gefallen, und jetzt, da es abgebrannt ist, hat sich die Situation der Menschen noch verschlimmert. Aber ich hoffe, es ist auch eine Chance für die Menschen dort, dass sie gehört und gesehen werden. Es beschäftigt mich deshalb, weil ich mich schon vor etwa vier Jahren in einer Schul-AG am Hölty-Gymnasium für Flüchtlinge engagiert habe.

Jonathan Capellan Matos

Was war das Wichtigste, das du in deinem Leben gelernt hast?

Der wichtigste Grundsatz ist für mich, dass man andere Menschen so behandelt, wie man selbst behandelt werden will. Egal ob man sich auf die Bergpredigt, die Goldene Regel oder Kants „kategorischen Imperativ“ bezieht, es läuft auf das Gleiche hinaus. Aus der Bibel habe ich auch viel mitgenommen zur Nächstenliebe. Darüber hinaus versuche ich auch die Menschen zu lieben, die mich vielleicht nicht mögen. Ich versuche auch, wenn ich von jemandem genervt bin, das nicht direkt auszuleben, sondern kurz über die Situation, die andere Person und mich selbst nachzudenken. Ich möchte erst reagieren, wenn ich mir diesen kurzen Moment der Reflexion genommen habe. Tatsächlich habe ich diese Richtlinie von meiner Mutter übernommen, sie handelt auch so. Und als später in der Schule z. B. die Bergpredigt drankam, wurde mir klar, das stimmt, und danach will ich handeln. Wichtig ist mir auch Dankbarkeit. Das lernte ich vor zwei Jahren, als eine Freundin verstarb. Denn das Leben kann so schnell vorbei sein, während ich mich in unnötige Dinge verrenne.

Was gibt dir Kraft in Krisen?

Wenn ich mit der Familie und mit Freunden sprechen kann, hilft mir das immer. Mein Glaube hilft mir natürlich auch. Eine Krise kann ja auch so einiges bedeuten, und ich frage mich dann: Kann ich etwas dagegen tun oder nicht? An der „Corona-Krise“ kann ich selbst natürlich nichts tun, da ich keinen Impfstoff entwickle, aber wenn es eine Krise ist, die mich persönlich betrifft, dann versuche ich aktiv, etwas an der Situation zu ändern. Letztlich sind gewisse Krisen im Lebenszyklus ja auch wichtig und notwendig, damit sich der Mensch weiterentwickelt. Ich denke, in allen Krisen besteht immer auch die Möglichkeit, etwas zu lernen.

Was sollen Menschen nach deinem Tod über dich sagen?

Ich möchte nicht als Fußballer oder Lehrer im Gedächtnis bleiben, sondern lieber als Mensch, mit dem man gut reden konnte, mit dem man Spaß haben konnte. Ich hoffe, dass meine Mitmenschen, wenn sie an mich denken, schöne Erinnerungen an mich haben und dass diese überwiegen. Ich möchte meine Tage mit Leben gefüllt haben und nicht mein Leben mit Tagen.

Was tust du, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen?

Ich werde ja Lehrer und ich möchte als Deutsch- und Religionslehrer den Schülern Inhalte bieten, so dass sie die Welt als einen besseren Ort erfahren und dies auch weitertragen. Ich finde auch, in unserem Bildungssystem gibt es noch viele Möglichkeiten, dies gerechter zu gestalten. Ich möchte als Lehrer später gerade Schülern aus bildungsfernen Familien ermöglichen, dass sie einen guten Schulabschluss, ein Abitur, erreichen können. Ich würde auch kostenlos Nachhilfe geben. Außerdem möchte ich mich bald wieder in der Flüchtlingsarbeit engagieren. Ich möchte nicht nur Geld spenden, sondern aktiv etwas machen.

20.12.2020 • Aufrufe: 1463
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Kommentare


  • Basti g. sagt:

    Spenden sammeln für flüchtlinge ist eine gute Sache besser wäre es wenn die helfenden Hände Flüchtlinge aufnehmen würden damit wäre besser geholfen

    • Berndrose sagt:

      Deshalb gibt es doch Unterkünfte oder soll der junge Kerls sich sein Zimmer mit einer 4-köpfigen Familie teilen?

      • Basti g. sagt:

        Das wäre eine super Sache für die flüchtlinge in familiärer atmosphäre anzukommen also ich möchte nicht in einem asylheim leben

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