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Svenja Barembruch

28.09.2020 • Aufrufe: 1229

5 Fragen an das Leben von Svenja Barembruch, 56 Jahre, Besitzerin des ehemaligen Pfarrhauses in Idensen, Kopf der Dorfmanufaktur Idensen, Organisationstalent

Svenja Barembruch

Svenja Barembruch, 56 Jahre, Besitzerin des ehemaligen Pfarrhauses in Idensen, Kopf der Dorfmanufaktur Idensen, Organisationstalent

Was beschäftigt dich derzeit am meisten?

Zwei Themenbereiche stehen für mich derzeit coronabedingt im Vordergrund: Auf der einen Seite steht die Unterstützung meiner Familie in Hamburg. Da die Tagespflege für meinen Vater geschlossen hatte, unterstützte ich meine Mutter. Meine beiden Neffen waren auch von der Schulschließung betroffen und verbrachten deswegen einige Wochen bei mir. So gut es ging, habe ich mich gekümmert und die Familie mit Zeit und Tatkraft unterstützt.

Auf der anderen Seite steht die Dorfmanufaktur. Während des Lockdowns konnten wir damals unseren kleinen Laden hier im Haus nicht öffnen. Eigentlich wollten wir schon länger einen Onlineshop einrichten und konnten nun aus dem Fonds für Digitales der Region Hannover eine finanzielle Unterstützung für Vereine und Initiativen beantragen. Wir sind froh, dass die Beratung eines Webdesigners und die Anschaffung einiger Geräte so finanziert wird.

Ich freue mich besonders, dass das Konzept der Dorfmanufaktur so gut funktioniert, immer wieder neue Kreative dazukommen und auch der Markt im Juni im Garten so gut angenommen wurde.

Svenja Barembruch

Was war das Wichtigste, das du in deinem Leben gelernt hast?

Ich habe gelernt, dass alles in Wellenbewegungen kommt und wieder geht. Nach jedem Tief kommt auch wieder ein Hoch. Selbst wenn man an einem Tiefpunkt ist, wird es irgendwann auch wieder besser. Das bedeutet für mich: Bleib positiv und optimistisch.

Ich bin eher eine Macherin und habe überall, wo ich gelebt habe, zum Beispiel auch in Frankreich, Freunde gefunden, die mich durchs Leben begleiten.

Was gibt dir Kraft in Krisen?

Ich sehe das Glas immer als halb voll an. In kritischen und intensiven Zeiten arbeite ich manchmal tagelang durch – mein Optimismus und meine Tatkraft tragen mich dann. Aber wenn meine Batterien leer sind, achte ich darauf, mir ausreichend Zeit zum Auftanken dieser Batterien zu nehmen.

Und im Moment versuche ich auch andere, insbesondere meine Familie, zu unterstützen, so dass sie auch wieder auftanken können.

Was sollen Menschen nach deinem Tod über dich sagen?

Dass ich Begeisterung und die Freude am Leben vermittelt und Menschen zu mehr Mut, Kraft, Selbstvertrauen und Selbständigkeit verholfen habe. Einmal zeigte ich einer Freundin, wie man eine Bohrmaschine benutzt, und so gewann sie Vertrauen in ihr eigenes handwerkliches Potential. Später war sie mutig und kaufte sich ein Haus. Wenn jeder so seine bestimmte Geschichte erzählt, das wäre schön.

Ich möchte gesehen werden als die, die Menschen anstößt, sich weiterzuentwickeln und nicht in einem bestimmten Alter stehenzubleiben und keine Ideen oder Träume mehr zu finden. Insbesondere durch die Angebote hier in der Dorfmanufaktur will ich diesen Entwicklungsraum für Menschen bieten. Ob sich die Menschen dann daran erinnern, weiß ich nicht, aber ich freue mich selbst immer wieder darüber, dass es geklappt hat.

Was tust du, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen?

Da mir die Umwelt und unsere Erde sehr am Herzen liegen, pflege ich einen achtsamen Umgang mit ihr und ihren Ressourcen. Ich bemühe mich, auf Plastik zu verzichten, meinen Fleischkonsum zu reduzieren und weniger zu verbrauchen. Ich habe angefangen, eigenes Gemüse anzubauen, und in meinem Garten eine Bienenwiese eingerichtet.

Für mein persönliches Umfeld sind mir außerdem Offenheit, Toleranz und freundschaftliches Miteinander sehr wichtig und das möchte ich auch vermitteln. Mit meinem Haus, den Räumen und den Kursen in der Dorfmanufaktur möchte ich die Gelegenheit bieten, dass Menschen sich persönlich und kreativ entfalten können. Und das wächst langsam und findet seinen Weg.

28.09.2020 • Aufrufe: 1229
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