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28 Waggons in zwei Minuten: OHE überzeugt beim Schrankentest

10.06.2021 • Daniel Schneider • Aufrufe: 2345

Großer Bahnhof am Vormittag für einen Güterzug über den neuen Bahnübergang: Ein Testzug befuhr die OHE-Strecke über die Sölterkreuzung und markierte den Auftakt für die Verfüllung von Sigmundshall mit Salzwasser.

10.06.2021
Daniel Schneider
Aufrufe: 2345
OHE-Bahnübergang
Noch rollt der Autoverkehr über den neuen Bahnübergang | Foto: Daniel Schneider

Wunstorf (ds). Laugentransporte mit der Bahn mitten durch die Stadt werden ab Ende dieses Monats zum künftigen gewohnten Bild in Wunstorf gehören – etwa an der gerade umgebauten, nun beschrankten und mit neuer Ampelanlage versehenen „Sölterkreuzung“. Einen Vorgeschmack auf das Kommende gab es bereits heute – als der erste offizielle Testzug die Strecke nach Bokeloh nahm. Nicht nur für die nächsten Jahre, sondern für die nächsten Jahrzehnte werden täglich bis zu 6 Züge rollen – mit Hin- und Rückfahrt also 12-mal über die jeweiligen Bahnübergänge fahren. An die 20 Jahre soll es dauern, bis die Stollen des ehemaligen Kalibergwerks Sigmundshall mit Salzwasser gefüllt sind. 42 Millionen Kubikmeter Wasser – primär Salzwasser – müssen dazu in den Untergrund geleitet werden. Neben dem Transportweg Schiene ist dazu auch eine ergänzende Pipeline in Kolenfeld in Planung, bei der über den Mittellandkanal per Schiff angeliefertes Wasser ins Bergwerk gepumpt werden kann. Vorerst ist der Schienenweg jedoch der einzige, über den die Wassertransporte bewerkstelligt werden.

K+S, der Werksbetreiber, schlägt damit zwei Fliegen mit einer Klappe: Sigmundshall wird durch die Transporte wie gesetzlich vorgeschrieben verfüllt, um den Untergrund zu stabilisieren – und gleichzeitig wird man die Abwässer los, die an anderen Produktionsstandorten anfallen und dort reduziert werden können.

Großer Bahnhof für den Güterzug

Vor allem mit dem alten, unbeschrankten Bahnübergang in der Stadtmitte hätte Wunstorf ein Verkehrschaos gedroht – denn eine Durchfahrt hätte knapp 6 Minuten gedauert, wenn der Lokführer jedes Mal aussteigen und die Ampeln hätte manuell bedienen müssen. Mit der automatischen Schrankenanlage konnte die Zeit drastisch verkürzt werden – davon durften sich heute zahlreiche Beobachter vor allem aus Politik und Verwaltung überzeugen: Nur knapp über zwei Minuten dauerte es, bis Lokomotive samt 28 Kesselwagen über die Kreuzung gerollt war. Der Straßenverkehr steckte es locker weg – und das, obwohl gleichzeitig auch die übrigen Ampelanlagen in der Umgebung vorübergehend deaktiviert waren. Auf das unbeliebte Pfeifen wurde dieses Mal jedoch noch nicht verzichtet.

OHE-Bahnübergang
Warten auf den Zug | Foto: Daniel Schneider

Abschlussplan genehmigt

Unterdessen hat das zuständige Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie Anfang der Woche den Abschlussbetriebsplan zur Flutung des ehemaligen Kalibergwerkes zugelassen. Die Zulassung des Planes beinhaltet ein umfangreiches über- und untertägiges Monitoringprogramm zur Überwachung der Flutungsmaßnahme.

Die planmäßige Flutung von Salzbergwerken gemäß § 7 der Allgemeinen Bergverordnung dient dazu, Bergwerke in einen langfristig sicheren Zustand zu versetzen, so dass der Schutz der Öffentlichkeit vor den durch die untertägige Gewinnung verursachten Gefahren für Leben und Gesundheit auch nach Einstellung des Betriebes sichergestellt ist. Dazu sind zunächst die untertägigen Abbauhohlräume mit Salzhaufwerk zu verfüllen sowie verwertbare Betriebseinrichtungen und wassergefährdende Stoffe aus dem Bergwerk zu entfernen. Erst danach darf das Bergwerk planmäßig geflutet werden. Das Wasser erzeugt einen Gegendruck zum überlagernden Gebirgsdruck, hält das Bergwerk langfristig stabil und sorgt somit dafür, dass die Auswirkungen der jahrzehntelangen bergmännischen Gewinnung auf lange Sicht minimiert werden. 1898 begann der Betrieb westlich von Wunstorf mit dem Abteufen des Schachtes Sigmundshall. Das Bergwerk erreichte 1997 seine maximale Teufe von 1.400 Metern. Am 21. Dezember 2018 wurde die Förderung von der K+S AG eingestellt. 
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Kommentare


  • Grit D. sagt:

    Schön und gut, dass die Zeit, die ein Güterzug benötigt drastisch verkürzt werden konnte.

    Dennoch:
    Auch in dieser kurzen Zeitspanne werden Einsatzfahrzeuge die #Sölterkreuzung queren müssen.
    Insbesondere für die unumgänglichen Anfahrten zum #KRH-Neustadt.

    Sind die dringend notwendige Lösungen erarbeitet worden?

    • Norbert R. sagt:

      In der ganzen Welt müssen Einsatzfahrzeuge an Bahnuebergaengen warten und dies mit bedeutend längerer Zeit als die 2 Minuten hier in Wunstorf und sie erreichen dennoch ihre Kliniken.
      Gibt es eigentlich ein Thema, wo sie keinen Kommentar abgeben können?

      • Marc Ganzhorn sagt:

        Es gibt nun mal Leute die , sorrry wenn ich es so sage, Irgendwie Aufmerksamkeit suchen…… nen Wunder ist es aber das die „Fachleute“ nicht wieder Diskutieren, das man Sigmundshall nicht anders Verfüllen könne

      • Grit D. sagt:

        Ach #Norbert R.

        Sie demonstrieren hier mit Ihrer erneuten Verbalattacke trefflich, dass Sie ein- mindestens- Problem haben,zu deren Bewältigung Sie der fachkundigen Unterstützung bedürfen,doch ich bin mit Sicherheit nicht zum Ausleben Ihrer individuellen Eigenarten geeignet.
        Da darf ich Sie an Ihr Umfeld verweisen.

        Nachwievor hat Gültigkeit, dass Sie kein Mensch dazu zwingt, Kommentare von Lesenden/Kommentierenden zu lesen, wenn’s Ihnen das derart gegen Ihren Strich geht.

        Das Internet für Ihre verbalen Angriffe zu nutzen, mag zwar heute allgemein leider zur erschreckender Gewohnheit geworden zu sein, hat jedoch so gar nichts mit für Erwachsenen Menschen selbstverständlichen Umgangsformen gemein.

        Naja: wer‘ s braucht…0

  • Michael sagt:

    Die Lösung ist doch ganz einfach: 2 Minuten warten. Oder soll jetzt für die Einsatzfahrzeuge übergangsweise noch eine Brücke gebaut werden, bis die Umgehungsstraße irgendwann fertig werden sollte?
    Wobei ich noch immer nicht weiß, ob bis zur Fertigstellung der Umgehung der Schacht nicht schon lange befüllt sein wird…

  • Manschli sagt:

    Das ist der größte Scheiß aller Zeiten, mehr noch & wird eh kaum so funktionieren, wie angekündigt!!! Pfff eine Schranke in der Innenstadt, solch ein geistiger Schwachsinn, hirnrissig, irrsinnig & noch mehr!!! Ich habs erst am 10.06.21 erlebt, wenn die dämlichen Schranken zu sind, nur weil ein Bagger hin & her eierte & der Verkehr zum Erliegen kam!!! Wehe, die A2 ist mal dicht & der Verkehr sich erneut durch die Stadt quält, dann ist der Stau, dank der sinnlosen Schranke, von der A2 bis Marktkauf!!! Jajaja, die Wunstorfer & ihre Stadtväter, jeglicher weitere Kommentar überflüssig.

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